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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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das Mutterhaus braucht ihn. Und so verzichtet er auf das, wonach er sich am meisten sehnt.“
    Was hatte Franklin ihm erzählt? Auch solch rührselige Geschichten, wie er sie mir einst aufgetischt hatte? Ich wusste es inzwischen besser.
    Franklin hatte viele Flecken auf der Weste. Er brauchte Macht, war dafür schon über Leichen gegangen. Aber welches Recht hatte ich, über ihn zu urteilen? Ich seufzte.
    „Mag sein, Warren. Aber im Grunde ist es nicht wichtig. Ich bin jedenfalls froh, dass du jetzt zum Orden gehörst. Und dass wir Freunde sind.“
    Eine Weile schaute er mich unschlüssig an, ich konnte die Gedanken in seinem Gesicht lesen. Freunde? Das war es nicht, was er wollte. Bei ihm war es mehr. Aber dann nickte er, stand auf und ging zum Hauptportal. Ich blieb auf der Bank unter der Eiche sitzen und blickte ihm nach. Er war hier allemal besser aufgehoben, als beim Security Service. Dennoch sorgte ich mich ein wenig um ihn. Wie gut er mit seinem neuen Leben zurechtkam, konnte allein die Zeit zeigen.
    Ich gesteh bei meiner Seel’
     
    Wieder Zuhause begegnete mir Armand mit Angst und Misstrauen in den Augen. Große Göttin, glaubte er immer noch, dass ich mit Warren Schäferstündchen hatte? Erschöpft schloss ich die Augen und lehnte mich an den Türrahmen.
    „Es ist nichts passiert. Wir haben nur geredet.“ Er wich meinem Blick aus, als ich ihn wieder ansah. „Du glaubst mir nicht.“
    „Doch, ich glaube dir. Ich will dir glauben.“
    Ich schnaubte leise, ehe ich es verhindern konnte. „Du willst, aber du tust es nicht.“ Trotzdem setzte ich mich neben ihn und nahm seine Hände in meine. Sie erschienen mir noch kälter als sonst. „Was ist los, Armand? Warum vertraust du mir nicht mehr?“
    Er machte nicht den Eindruck, als wolle er darüber reden. Schulterzuckend erhob ich mich wieder, da griff er nach meinem Arm und hielt mich fest.
    „Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll“, gestand er. „Ich verstehe es selbst nicht.“
    Aufmerksam musterte ich sein weißes Gesicht. In seinen Augen flackerte es unruhig. Was war ihm so peinlich, dass er um Worte rang? Hatten wir nicht vor einer Ewigkeit beschlossen, es solle keine Geheimnisse geben? Geduldig nahm ich wieder neben ihm Platz.
    „Etwas bedrückt dich, Armand. Anfangs dachte ich, es sei Welodan. Oder dass du dem gefürchteten Wahnsinn der Unsterblichen zum Opfer fällst. Aber jetzt. Es ist noch etwas anderes. Bitte sag mir, was es ist.“
    Seine Augen fixierten einen Punkt hinter mir an der Wand, die schmalen Lippen zitterten.
    „Du bist mir so unendlich wichtig,
ma chére“
    „Ich weiß.“ Lächelnd strich ich ihm mit der freien Hand durchs Haar. „Du mir auch.“
    Jetzt blickte er mich an. „Sagst du das, weil man es eben sagt, oder meinst du es auch so?“
    Das irritierte mich. Ich runzelte die Stirn. „Natürlich meine ich das so. Was ist das für eine Frage?“
    „Ich hab mich verändert, Mel.“
    „Das haben wir beide, mein Schatz. Aber ich dachte jetzt, wo du und Welodan eine Einheit seid, Raphael nicht mehr unser Feind ist und die Ammit tot, ist doch alles wieder in Ordnung.“
    Er schüttelte den Kopf. Es hatte nichts mit der Mordserie zu tun, nichts mit meinem Kriegszug und auch nichts mit seinem Totem. Womit dann?
    Seine Finger berührten fast ehrfürchtig meine Wange. Ich schmiegte mein Gesicht in seine Hand.
    „Du verstehst nicht, warum ich eifersüchtig bin, nicht wahr? Warum ich jedes Mal ausraste, wenn ein Mann dich nur ansieht.“
    Schmunzelnd musste ich gestehen, dass ich das tatsächlich nicht verstand. „Wir sind Vampire. Getrieben von unserer Lust. Eifersucht ist so fehl am Platz in unserem Leben wie Monogamie. Und das sind nicht allein Luciens Lehren“, erinnerte ich ihn.
    Er nickte und senkte schuldbewusst den Blick.
„Je sais
, das habe ich einmal gesagt. Habe es dir sogar gezeigt, als du noch sterblich warst. Aber jetzt …“
    Einen Moment wartete ich, aber er sprach nicht weiter. „Jetzt?“, hakte ich darum nach.
    „Ich schlafe nicht mehr mit anderen, Mel.“ Die leichte Röte in seinem Gesicht zeigte, wie peinlich es ihm war.
    „Du meinst mit deinen Opfern?“
    Stummes Nicken.
    „Und mein Vater?“
    „Schon länger nicht mehr allzu oft. Und in der Nacht, als die Ammit ihn angriff, bin ich danach zu ihm gegangen und hab ihm gesagt, dass ich nicht mehr zu ihm komme.“
    Jetzt schaute er mich direkt an. Eindringlich und flehend. Es lag eine Bitte um Vergebung darin. Aber Vergebung wofür?
    „Ich liebe

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