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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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verstehe.“
    „Um Melissas willen? Weil sie eine von ihnen ist und Sie sie lieben?“
    Wieder musste Warren lachen. Und diesmal schmeckte es noch bitterer als zuvor.
    „Um meines Seelenfriedens willen, wenn Sie so wollen.“
    Franklin nickte. „Nun, um Ihres Seelenfriedens willen, sollte ich Ihnen wohl wirklich etwas erzählen. Vielleicht fällt es Ihnen dann leichter, es zu verstehen. Sehen Sie, Warren, auch ich liebe einen Vampir. Er ist Melissas ‚Vater der Dunkelheit’, wie sie es nennen. Armand. Er brachte mir meine Tochter zurück, und er nahm sie mir wieder. Und doch liebe ich ihn und kann mich ihm nicht entziehen. Wenn das Mutterhaus nicht wäre, und die Verantwortung, die ich dafür trage, würde ich keinen Tag zögern, mit ihm zu gehen. In die ewige Nacht. Er hat es mir oft genug angeboten.“
    Warren sah ihn zweifelnd an. Die Erinnerung an diesen dunklen Teufel kehrte zurück, der in sein Bett gekrochen war. Seine Hände auf seiner Haut, sein Atem, eine Ahnung von Erregung, bis er begriff, was geschah. Ein Schauer lief durch seinen Körper. Franklin sprach darüber, als sei das völlig normal. Aber in seinem Beruf musste man mit so was wohl rechnen. Schließlich hatten sie tagtäglich mit solchen Wesen zu tun.
    „Und es geht noch weiter, Warren. Können Sie sich vorstellen, was ein Vater empfinden muss, wenn er seine eigene Tochter begehrt? Sich ausmalt, wie es wäre, sie in den Armen zu halten, zu spüren, zu schmecken. Unfähig ist, sich dem zu entziehen? Und genau weiß, dass er nicht die Kraft hätte, sie zurückzuweisen, wenn sie den Schritt jemals wagt. Es ist Melissa, die verhindert, dass das geschieht. Nicht ich. Dafür bin ich nicht stark genug. Der Vampir ist mächtiger. Er lauert.“
    Warren blieb der Mund offen stehen. Franklins Worte drangen in seinen Verstand, obwohl er das gerne verhindert hätte und dann konnte er nur noch heiser flüstern:
    „Oh, mein Gott.“
    Franklin lachte lautlos. „Der hilft uns auch nicht. Kein Gott und keine Göttin, Warren. Vampire gehören zu den mächtigsten Wesen zwischen Himmel und Hölle. Wenn sie wollen, sind wir Menschen ihnen ausgeliefert.“
    Warren begann zu verstehen. Mehr mit dem Herzen als mit dem Verstand. Denn dass er Mel liebte, auch jetzt noch, nachdem was sie letzte Nacht getan hatte, stand außer Zweifel.
    „Ich würde es so gerne mit Ihren Augen sehen, Franklin. Normal. Wissen Sie, was ich meine?“
    Franklin lachte leise. Ein offenes Lachen. Warren beneidete diesen Mann um alles, was er wusste, denn ihm war klar, dass allein dieses Wissen den Unterschied zwischen ihnen ausmachte. Warum ihn quälte und zerfraß, was für Franklin so normal war wie der tägliche Sonnenaufgang.
    „Sie werden lernen, damit umzugehen, Warren. Hier bei uns hat es bisher jeder gelernt, der es lernen wollte. Und Sie wollen es doch lernen, oder? Schon wegen Ihrer Gefühle für Mel.“
    „Ja“, sagte er und hörte eigentlich schon gar nicht mehr richtig zu. Der Schock saß zu tief. Er fürchtete sich vor der Nacht, die herannahte und vor dem nächsten Mal, wenn er ihr gegenüberstand.
    „Es ist ein Angebot, Warren“, sagte Franklin eindringlich.
    „Was?“ Erst jetzt schenkte er ihm wieder volles Gehör.
    „Ich sagte, es ist ein Angebot. Wenn Sie es lernen wollen. Die Ashera wird Sie aufnehmen, wenn Sie möchten.“
    „Mitglied des Ordens werden? Und dann?“
    „Sie würden ihr näher sein. Und Sie würden lernen, mit ihresgleichen umzugehen. Sie werden sie nie für sich alleine haben. Und möglicherweise werden Sie ihr nie das bedeuten, was sie Ihnen bedeutet. Aber es könnte Ihnen den Frieden bringen, den Sie sich wünschen.“
    „Frieden? Wie kann ich Frieden empfinden mit dem Wissen, dass ich den Tod liebe?“
    „Hier bei uns, Warren, wird sich Ihre Sichtweise ändern. Sie hat sich doch schon geändert in den letzten Wochen. Und sie kann sich noch weiter ändern. Bis sie die Gegenwelt genauso normal betrachten, wie die Welt, die Ihnen bisher vertraut ist.“
    Er nickte, fühlte, dass hier Heimat auf ihn wartete. Ein Gefühl, das er seit dem Tod seiner Mutter nicht mehr kannte.
    „Ich denke darüber nach. Wenn ich darf.“
    „Nehmen Sie sich die Zeit, die sie brauchen. Es ist keine einfache Entscheidung, gilt sie doch für ein ganzes Menschenleben.“

     
    „Siehst du nun, dass ich recht hatte,
thalabi
?“ Luciens Stimme klang überheblich und lehrmeisterhaft. „Kaliste ist nicht zu trauen.“
    Ich bekam immer noch eine Gänsehaut, wenn ich

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