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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)
Autoren: Tanya Carpenter
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großes Wesen mit Schwingen. Metallische Haut, lange Krallen, das Schwert eines Kriegers. Ich sah ihn durch die Gassen laufen, dann vor dem toten Sir Reginald stehen, das Schwert erhoben. Laternenlicht spiegelte sich auf der Klinge. Ein Geräusch, die Gestalt wirbelte herum, die Laterne zerbarst, Splitter regneten herab, einer erwischte dieses Wesen.
    Mehr sah ich nicht. Aber dieses winzige Stück Haut stammte von der Verletzung durch die Scherben der Straßenlaterne. Als ich es in der Hand drehte, erkannte ich getrocknete Flüssigkeit, schwarz, wohl das Blut dieser Kreatur. Was ich gesehen hatte, glich den Skizzen des Schattenjägers. Doch er war ganz offensichtlich nicht allein gewesen. Und die Vision sprach auch nicht zwingend dafür, dass er den Duke getötet hatte, obwohl es eine naheliegende Überlegung war. Denn was sonst tat er in der Nähe der Leiche?
    „Wie es aussieht, muss ich den Schattenjäger finden, um Antworten zu erhalten.“
    Leider hatte ich keine Ahnung, wo ich mit der Suche nach ihm beginnen sollte.
    Ein Geräusch in den Schatten hinter mir ließ mich herumfahren. Meine Härchen im Nacken sträubten sich. Gefahr lag in der Luft. Es wurde schlagartig kälter. War da ein Zischen? Jeder Muskel meines Körpers stand unter Spannung, als ich mich den Müllcontainern näherte. Da war etwas, ich sah gelbe Augen im Dunkeln schimmern, mir stockte der Atem. Noch ein Schritt … zwischen den Containern sprang plötzlich etwas hervor, direkt auf mich zu. Instinktiv hob ich die Hände zur Abwehr. Der Laut, den mein Gegner ausstieß, verriet große Verärgerung, als er mich mit ausgefahrenen Krallen attackierte.
    Lachend fing ich die Katze auf, die noch nicht so recht wusste, ob sie meine Gegenwart gut oder schlecht finden sollte. Sie brummte vor sich hin, war aber durch Kraulen zu besänftigen. Offenbar hatte ich ihr Abendessen vertrieben. Kaum dass ich es dachte, raschelte es noch einmal bei den Abfalleimern. Eine der runden Blechmülltonnen fiel scheppernd zu Boden. Die Katze auf meinem Arm fauchte, hieb mit ihren Krallen nach mir und erwischte mich im Gesicht. Fluchend ließ ich sie fallen, sah einen Schatten um die Ecke verschwinden. War das nicht ziemlich groß für eine Ratte? Aber je nach Winkel verzerrt das Licht die Größe eines Objektes zuweilen erheblich.
    Ich fuhr mir mit der Hand über die blutigen Striemen. Sie heilten zum Glück schon wieder ab. Dennoch brannten sie. Von der Katze keine Spur mehr.
    „Blödes Vieh.“
    Die Krähe landete wieder auf meiner Schulter und brachte mir noch ein weiteres Indiz. Ein Büschel Haare, das zweifelsfrei nicht zu dem grauen Straßentiger gehörte. Rotbraun wie das Fell eines Löwen. Sehr merkwürdig. Es war keiner aus dem Zoo ausgebrochen, so was hätte man in den Nachrichten gehört. Verwirrt, aber zumindest mit ein paar ersten Spuren in der Hand, kehrte ich ins Mutterhaus zurück.
    Auf ewig dein
     
    Nachdem ich das Beweismaterial ordnungsgemäß in unserem Labor abgegeben hatte, begab ich mich nach Hause. Armand saß am Klavier und spielte Chopin. Er lächelte mich an, als ich eintrat. Wärme durchströmte mich, ich fühlte seine Liebe, die mich einhüllte wie ein samtigweicher Mantel, und der Fall trat erst mal in den Hintergrund. Mit geschlossenen Augen nahm ich auf dem Sofa Platz und lauschte den Klängen. Die Anspannung glitt von mir ab, meine Gedanken kamen zur Ruhe. Der letzte Akkord schwang noch in der Luft, als Armand bereits vor mir kniete, meine Hände ergriff und Küsse darauf hauchte.
    „Tu m’as tellement manqué, ma chère.“
    Ich hatte ihn ebenfalls vermisst. Er setzte sich zu mir, gab mir einen zärtlichen Kuss. Zu zärtlich. Ich wollte mehr. Meine Hände glitten in sein schwarzes Haar, zogen seinen Kopf zu mir. Ich öffnete meine Lippen, neckte ihn mit der Zunge, bis er nachgab und mich leidenschaftlich küsste. Seufzend sank ich gegen seine starke Brust.
    „Ach, Armand. Es ist alles so schrecklich verzwickt.“
    „Was ist los,
mon cœur?
Was wollte Franklin von dir?“
    „Mitglieder des House of Lords werden ermordet. Und die Ashera hat sich nun in die Ermittlungen eingeschaltet.“
    „
Pourquoi?

    „Weil es eindeutig kein menschlicher Mörder ist.“
    „Oh!“
    Er stand auf, was ich zutiefst bedauerte. Der Rotwein, den er mir einschenkte, war zwar gut, blieb aber ein schaler Ersatz für seine Nähe.
    „Erst dachte ich an Crawler. Die Toten sehen ein bisschen wie Vampiropfer aus, aber es fehlen ihnen die Schatten. Ich bin
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