Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)
Autoren: Tanya Carpenter
Vom Netzwerk:
im Archiv einem Wesen auf die Spur gekommen, das Schattenjäger genannt wird. Er ist hier in London, und seine Spuren waren auch am Tatort. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob er auch wirklich der Täter ist. Davon abgesehen fehlt jede Spur von ihm.“
    „Das ist in der Tat nicht sehr erbaulich.“
    „Es kommt noch schlimmer.“
    Fragend zog er die Augenbrauen hoch. Ich verzog den Mund bei dem Gedanken an den Agenten. „Der MI5 arbeitet an diesen Todesfällen. Und er lässt die Ashera nicht auf eigene Faust ermitteln. Einer ihrer Leute soll mit mir zusammenarbeiten, um die Morde aufzuklären. Er und knapp ein Dutzend seiner Leute. Scheint ziemlich von sich überzeugt zu sein. Habe selten jemanden gesehen, der so karrieregeil ist.“
    Armand lachte. „Du hast doch nicht etwa seine Gedanken gelesen,
ma chère?
Ungezogenes Mädchen.“ Er schürzte die Lippen, aber sein Tadel war nicht ernst gemeint. „Ich bin sicher, du wirst mit ihm klarkommen. Bei deinem Charme.“
    Meine Laune sank noch eine Spur weiter. Versöhnlich streichelte er meine Wange und küsste meine Stirn.
    „Vielleicht kann ich dich aufmuntern,
mon amour
.“
    Ich wusste zwar nicht wie, schaute ihn aber erwartungsvoll an. Armand ging zum Klavier hinüber und kam gleich darauf mit einer dunkelblauen, samtüberzogenen Schatulle zurück, die er mir hinhielt.
    „Was ist das?“ Zögernd griff ich danach. Er antwortete nicht, sondern grinste lediglich spitzbübisch.
    Der Deckel ließ sich nur schwer aufklappen. Im Inneren der Schatulle verbarg sich ein silberner Ring in Form einer Königskrone mit einem etwa anderthalb Zentimeter großen Sternsmaragd in der Mitte. Der dunkelste Smaragd, den ich je gesehen hatte. Er schien beinah schwarz, eher wie ein Turmalin. Nur an den Stellen, wo das Licht direkt auf die Oberfläche traf, erstrahlte er in leuchtendem Grün und zeigte ein ganzes Meer von Sternenfunken. Ich kannte Sternsaphire und Sternrubine, doch dass es dieses Phänomen auch bei Smaragden gab, war mir neu.
    „Er ist wunderschön.“
    Armand nahm den Ring aus der Schatulle und streifte ihn mir über den Ringfinger der rechten Hand. Er passte wie für mich gemacht. Eine verlegene Röte überzog seine blassen Wangen.
    „Ich würde mir wünschen, dass du diesen Ring von mir annimmst. Als eine Art Verlobungsring.“
    „Verlobung?“ Im ersten Moment war ich damit überfordert. Aber dann traten mir – ganz frauentypisch – Tränen der Rührung in die Augen. „Oh Armand.“
    „Ich dachte, es sei an der Zeit. Und nach allem, was geschehen ist … Ich möchte, dass du weißt, dass ich dir für immer gehören werde. Ganz egal, was kommt.
Je t’aime plus que ma propre vie
. Nimmst du ihn an?“
    „Was für eine Frage. Natürlich.“
    Nach all der Zeit, die wir jetzt zusammen waren, den Abenteuern, die wir erlebt hatten, den Bewährungsproben, kam diesem Ring und seiner Symbolik eine ganz besondere Bedeutung zu. Ich musste wieder daran denken, wie Armand sich mir das erste Mal gezeigt hatte, wie er mich kurz darauf vor dem Tod auf dem Scheiterhaufen rettete und zur Ashera brachte. Er hatte so lange um mich geworben, geduldig und abwartend, war am Ende sogar bereit gewesen, auf mich zu verzichten, damit ich glücklich wäre. Es gab wohl kaum einen größeren Beweis, dass er mich wirklich liebte. Die Wandlung war meine Entscheidung gewesen, ich hätte es nicht tun müssen, doch damit hatte ich ihm gezeigt, dass er mir genauso viel bedeutete.
    Die Zeit nach der Wandlung war nicht leicht gewesen. Ich hatte ihn verlassen, war zu Lucien gegangen für viele Wochen, was zu nachhaltigen Veränderungen an mir führte. Dennoch hatte Armand sich nie von mir zurückgezogen. Er liebte mich noch genauso wie am Anfang, egal, was geschehen war, wie viele andere Vampire mich berührt hatten. Auch über das, was ich in meinem Übereifer letztes Jahr mit dem Serum beinah anrichtete, sah er hinweg. Armand liebte mich so sehr, dass er mir alles verzeihen konnte. Verdiente ich ihn überhaupt?
    Er küsste mich zärtlich, erleichtert darüber, dass ich den Ring annahm, mitsamt der Symbolik, die er ihm zugedacht hatte und ich schüttelte den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben. Das alles war Vergangenheit. Es zählte nur das Hier und Jetzt, dass wir uns liebten und wussten, wir gehörten zueinander.
    Ich spürte, der Ring war etwas Besonderes. Eine starke Energie strahlte von ihm aus und durchströmte meinen Arm. Armand erklärte mir aufgeregt, welches Geheimnis sein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher