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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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erschreckend kalt und leblos. Mich überlief ein eisiger Schauer. „Ich liebe dich, Melissa.“
    Ich starrte in der Dunkelheit zur Decke, fühlte, wie eine Träne über meine Wange lief. Warum diese Träume? Warum spürte ich das Amulett deutlicher denn je? War er wirklich in der Nähe? Ich betete stumm, dass es nur mein Unterbewusstsein war, meine Sorge, seit ich die Verantwortung für ihn trug. Mein Dämon durchstreifte die Nacht dort draußen, hob witternd seine Nase in den Wind. Doch der Duft des Drachen blieb der Göttin sei Dank aus.

     
    Wir gewannen nichts weiter als ein bisschen Zeit, indem wir Warrens Email manipuliert und in nichtssagende Informationen verwandelt hatten. Das Risiko war groß, es konnte leicht auffallen. Ich vertraute darauf, dass man wohl kaum jemanden zum leitenden Agenten machte, den man nicht selbstständig in Ruhe arbeiten ließ. Und dass Warren so selbstbewusst war, dass er nicht ständig im Office nachhörte, was sein Boss zu seinem Ermittlungsstand sagte. Solange Slade nicht gestand, hatte er wenig in der Hand, womit er ihn festnageln konnte. Indizien hin oder her. Vielleicht eine Milchmädchenrechnung, aber ich hatte in meinem Leben schon öfter mit solchen Erfolg gehabt.
    Im Grunde standen wir vor zwei Problemen. Nach der Verhaftung durch den MI5 war es für Slade unmöglich, einfach wieder in sein altes Leben zurückzukehren. Sowohl seine Arbeitgeber als auch seine gesamte Nachbarschaft wussten inzwischen, dass der Security Service ihn verhaftet hatte. Das warf Fragen auf, Misstrauen. Für einen Vampir war beides ein zu großes Risiko, um es einfach zu ignorieren. Wir mussten ihm, falls er wirklich nicht an den Morden im House of Lords beteiligt war, eine neue Identität verschaffen, und das auch noch möglichst so, dass der MI5 sich nicht hintergangen fühlte. Der Plan sah vor, ihn, sobald seine Unschuld nachgewiesen werden konnte, irgendwie in die Staaten zu schaffen. Im Zweifelsfall mit einem gefakten zweiten Verbrechen. Dann hätte der Security Service auch noch einen Erfolg dabei und konnte sein Gesicht wahren. So war weniger Ärger mit diesen Leuten zu befürchten, meinte Franklin. Das zweite Problem bestand darin, dass wir nach wie vor einen Fall zu lösen hatten. Einen Täter finden mussten. Angespannt und mit gemischten Gefühlen warteten wir auf den nächsten Mord. Nicht dass er wünschenswert gewesen wäre, aber er hätte Slade auf einfachste Weise entlastet, da er ja in Haft saß. Und er barg außerdem die Chance auf weitere Spuren. Aber einen Mord konnte man sich kaum ernsthaft wünschen. Trotzdem ließ er nicht lange auf sich warten. Er kam, wenngleich tragisch, praktisch wie gerufen und auf die letzte Minute, denn nach drei Tagen ohne Geständnis, drohte Warren allmählich die Geduld mit Slade zu verlieren, was weitere Probleme nach sich gezogen hätte.
    Mit bitterem Beigeschmack überbrachte ich meinem ‚Kollegen’ die aktuelle Todesnachricht, die uns zwar weiterhalf, aber ein unschuldiges Leben gefordert hatte, dem ich nachtrauerte.
    Kurz nach Sonnenuntergang suchte ich Warren mit den Obduktionsberichten in seinem Appartement auf. Mein Besuch kam unerwartet für ihn, genau genommen sogar unerwünscht. Hastig räumte er ein paar Unterlagen zusammen. Ich fühlte mich auf Anhieb unwohl, wie ein Eindringling in seine Privatsphäre. Er brauchte offenbar den Schein in seiner Welt, denn die Wohnung war protzig. Aber alles nur Imitate. Die Bilder an der Wand, der Schmuck, die Anzüge. Es war sicher nicht einfach, in der Welt des MI5 zu bestehen, wenn man aus so ärmlichen Verhältnissen stammte, wie Warren. Ich hatte Informationen über ihn eingeholt. Seine Kindheit war alles andere als rosig gewesen, der Tod seines Vaters tragisch, ebenso wir der seiner Mutter nur wenige Jahre später. Danach hatte er sich durchs Leben geboxt, die Ausbildung beim MI5 mit Auszeichnung bestanden, um in die Fußstapfen seines Erzeugers zu treten und ein eher einsames Leben geführt. Wenn ich mich umsah, tat er das immer noch. Nichts in der Wohnung deutete darauf hin, dass hier gelegentlich eine Frau war … oder ein anderer Mann. Nur sein Geruch. Verdammt, hatte er nicht mal Freunde, die ihn hin und wieder besuchten? In Wahrheit ein einsamer Mensch, den ich insgeheim bedauerte.
    Vielleicht brauchte er deshalb all dieses Blendwerk. Damit niemand hinter die Fassade blickte. Schade eigentlich. Ich glaubte, dass ich den wahren Warren Forthys mögen konnte.
    Als er mit seinen

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