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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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Lust mit mir teilt und nicht unsterblich wird, der sieht den nächsten Morgen nicht.“
    Seine Stimme klang hart und kalt wie Stahl, der in meine Seele schnitt. Ich wusste, er meinte es so. In seinem Herz war kein Platz für zarte Gefühle. Menschen waren Mittel zum Zweck. Er benutzte sie, wie er es wollte, genoss seine Macht und seine Willkür in vollen Zügen. Eine Ausnahme hatte es gegeben, die er heute noch bereute. Pascal – Dracon. Ich blickte auf den Drachenknauf und wusste mehr denn je, wie sehr Lucien darunter litt. So ein Fehler passierte ihm nicht wieder. Solch eine Schwäche gestattete er sich kein zweites Mal. Sein Herz an einen Sterblichen verlieren. Ich hatte diese Wunde wieder zum Bluten gebracht, als sein Dunkler Lieblingssohn mit meinem Elixier in der Hand durch die Welt reiste, um Verderben zu säen und die Ewige Nacht herbeizuführen.
    Gillian trat lautlos herein, verneigte sich vor mir und sagte: „Mylady, Euer Zimmer ist bereit.“
    Das Tier in dir
     
    Allein wanderte ich durch die dunklen Räume von Madame Tussauds. Vorbei an der Royal Family, Mr. 007 James Bond, in diesem Falle Pierce Brosnan, Elvis und Marilyn. Die Treppen runter ging es ins Gruselkabinett. Ein Schafott, ein Werwolf, ein sehr schlecht getroffener Vampir. Vom Boden stieg Nebel auf. Inmitten des Gebäudes? Über einer Tür stand das Wort Mythen und Legenden. Seit wann gab es dieses Thema hier im Museum? Ich stieß die Holztür auf, dahinter flimmerten bunte Lichter, Robin Hood schoss einen Pfeil auf einen Apfel. War das nicht Tell gewesen? Ein Boot auf dem Wasser trieb der gläsernen Insel entgegen, der Nebel verdichtete sich.
Bitte jetzt nicht in Avalon abtauchen
, dachte ich.
Da finde ich sicher nie wieder zurück
. Der Minotaurus stand mit gesenkten Hörnern vor einem Zerberus. Irgendwas lief hier falsch.
    Ein schmatzendes Geräusch lenkte meine Aufmerksamkeit von diesen Widersprüchlichkeiten in die hintere Ecke des Raumes. Eine Kreatur kauerte am Boden. Unter ihr lag ein menschlicher Körper. Im Näherkommen sah ich, dass es sogar viele Körper waren. Bekannte Gesichter, mit denen etwas nicht stimmte. Sie sahen seltsam aus, als würde ihnen etwas fehlen. Die Kreatur über den Körpern drehte sich zu mir um, sie hatte den Kopf eines Krokodils. Die Pranke eines Löwen warf zwei weitere Augäpfel ins geöffnete Maul, die geräuschvoll gefressen wurden.
    Ich fuhr von meinem Bett hoch, Schweiß rann in Strömen an mir herab. Göttin, was für ein wirrer Traum. Nein, so wirr war er gar nicht. Die Gesichter, die ich gesehen hatte, gehörten zu Mitgliedern des Oberhauses. Die fehlenden Augäpfel, ein Dämon, der sie aß, es passte alles. Ich arbeitete innerlich immer noch die Mordfälle durch. Auch hier in Miami. Es wurde Zeit, ich musste zurück.

     
    Armand freute sich, dass ich so schnell aus New York wieder zurück war und Pettra sich um Slade kümmerte. Er war ebenso wenig überrascht gewesen wie Lucien, als ich ihm von Slades Herkunft berichtet hatte. In den Aufregungen der letzten Tage hatte ich aber keine Zeit gefunden, mit ihm darüber zu reden. Jetzt erschien mir ein günstiger Zeitpunkt ihn zu fragen, ob er je einen Gedanken daran verschwendet hatte, dass auch mir so etwas widerfahren und ich bei der Geburt eines Halfblood-Babys sterben könnte.
    Erst schaute er irritiert, als ich erzählte, dass ich bei Lucien gewesen war, aber die Erklärung, dass ich kein unnötiges Risiko bei der Rückreise hatte eingehen wollen, schien ihm zu genügen und er antwortete auf meine Frage.
    „
Alors
, ich habe solche Geschichten gehört. Aber ich habe nie daran geglaubt, weil ich keinem Halfblood je begegnet war. Jedenfalls nicht bewusst.“ Ich nickte. Leise fügte er hinzu: „Aber ich war damals bereit, das Risiko einzugehen, dass es geschehen könnte.“
    Ich war ihm dankbar für seine Ehrlichkeit. „Es ist ja nichts passiert. Und jetzt spielt es eh keine Rolle mehr.“
    Er lächelte, ein wenig reumütig, aber auch mit einem Glitzern in den Augen, das mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Ich fühlte mein Herz schneller schlagen.
    „Wenn es jetzt ja keine Rolle mehr spielt …“
    Er brauchte den Satz nicht zu beenden. Ich sank in seine offenen Arme, schmiegte mich an die festen Muskeln seiner Brust und genoss seine Nähe. Ein paar Stunden abschalten. Nicht an die Mordserie denken, nicht an die Halfbloods und auch nicht an den MI5. Ein paar Stunden nur für uns. Morgen Nacht konnte ich mich dann wieder um Forthys und

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