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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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Nur ein einziges Mal hatte Linda ihren Mann dazu überreden können, mit ihr und dem gemeinsamen Sohn in Urlaub zu fahren. Und dann starb er ausgerechnet dort in Irland durch diese blöden Fanatiker, weil er wie immer nicht aus seiner Haut konnteund sich in Dinge eingemischte, die ihn nichts angingen. Seine Mutter war daran zugrunde gegangen. Aus ihm hatte es einen Einzelgänger gemacht.
    Damals hatte sich Warren geschworen, dass er niemals zulassen würde, dass dieser Schmerz, der den Blick seiner Mutter getrübt und ihr schließlich das Herz gebrochen hatte, eine Frau zerstören durfte, die er liebte. Dann blieb er lieber allein.
    Seine Kollegen flachsten, dass er sowieso mit seinem Job verheiratet war und nur mit seiner Waffe schlief, statt mit einer schönen Blondine im Arm. Ihn kümmerten die Sprüche längst nicht mehr. War er eben seines Vaters Sohn. Immerhin hatte es ihn weit gebracht, dass er so eisern war und jede Minute seinem Job opferte. Wer sonst konnte von sich behaupten, mit 29 Jahren leitender Agent beim MI5 zu sein?
    In die Fußstapfen seines Vaters zu treten war Ehrensache gewesen, egal was er über seinen alten Herrn dachte. Gleichzeitig erledigten sich damit alle Pläne für eine eventuelle Familiengründung, denn zumindest das wollte er anders machen, besser. Und da er auch nicht der Typ für spontane Abenteuer war, hatte es nur wenig Frauen in seinem Leben gegeben.
    Melissa war da seit Langem eine Ausnahme. Sie sprach ihn an, nicht nur optisch. Er wollte sie näher kennenlernen. Vor allem aber wollte er sie beeindrucken, indem er sich besser in die Fälle einlas. Das Mädel war ein Profi, er auch. Ob er für sie seine Prinzipien über Bord werfen konnte? Er musste zugeben, dass er mit dem Gedanken spielte. Und nach ihrer anfänglichen Zurückhaltung, an der er mit seinem ersten Auftritt im Mutterhaus wohl auch selbst schuld war, begegnete sie ihm inzwischen weitaus freundlicher.
    Aber darüber konnte er sich Gedanken machen, wenn der Serienkiller sicher hinter Schloss und Riegel war. Dazu musste er ihn erst mal fassen, also das Raster möglichst eng eingrenzen. Da das Täterraster mehr als dürftig war, nahm er mit dem Opferraster vorlieb. Drei Fälle hatte er inzwischen aussortiert. Ein Adelsmitglied war in der Badewanne an Herzversagen verstorben. Passte überhaupt nicht ins Bild des Killers. Zwei weitere Fälle schloss er ebenfalls aus. Keine Lords, Earls oder Sirs und beide hatten noch ihre Augen.
    Irgendwas hatte es mit den Augen auf sich, da war er sicher. Die übrigen Fälle passten, waren weitestgehend identisch. Einer tanzte aus der Reihe, weil er ebenfalls nicht in adlige Kreise gehörte, aber zu stur wollte er auch nicht sein. Außerdem waren in seinen Augen Adlige keine besseren Menschen. Auch der Kerl verdiente, dass man seinen Mörder fand, ob er nun einen Titel hatte oder nicht.
    Die Augen. In allen Akten wurde ihr Verlust vermerkt. Aber ein entscheidendes Detail fehlte. Nämlich ob man sie prämortal oder post mortem entfernt hatte. Nur in dem Fall, den die Ashera betreute, hatte deren Pathologe Dr. Green einen Vermerk gemacht, der ‚vermutlich prämortal’ lautete. Wie grausam, einem Menschen bei vollem Bewusstsein die Augen auszustechen. Er verzog angewidert den Mund.
    Warren beschloss, sich selbst dafür einzusetzen, dass das nächste Opfer in die Ashera-Pathologie kam. Man mochte über den Orden denken, was man wollte, aber die Leute dort schienen auf jeden Fall gründlicher vorzugehen.
    Ein Klacken am Balkonfenster ließ ihn herumfahren. Er sah einen Schatten, wie ein riesiger Flügel. Träumte er? Warren rieb sich die Augen und schüttelte den Kopf. Da blitzte doch etwas auf. Ein Schwert? Eine Klinge? Zumindest etwas Metallisches.
    „Wer ist da?“ Keine Antwort. Er zog seine Waffe, entsicherte sie, näherte sich vorsichtig der Glastür, die nach draußen führte.
    „Schluss mit den Spielchen. Zeigen Sie sich. Sofort.“
    Ein Schatten fiel nach drinnen, verdeckte den Mond. Warren spürte sein Herz schneller schlagen. Schweiß brach ihm aus. Seine Hand zitterte leicht, als er sie nach dem Türknauf ausstreckte, die Pistole im Anschlag. Eine Böe fegte den Blumentopf von der Ecke des Geländers. Obwohl Warren auf den Aufprall am Boden nach sieben Stockwerken Fall gefasst war, zuckte er zusammen, als der Ton zerschellte. In der Luft lag ein Vibrieren, oder war es ein Knurren?
    Mit einem Ruck riss Warren die Balkontür auf und sprang hinaus, blickte routinemäßig nach

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