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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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Gedanken um Sinn und Aufgabe dieser künstlichen Zähne machen konnte, spürte er schon, wie seine Seele aus dem Körper gesogen wurde. Doch kein Licht wartete am Ende des Tunnels, sondern nur Leere und ein grenzenloses Nichts.
    Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?
     
    Sir Cedric Erwing wurde tot am Ufer der Themse gefunden. Während die augenlose Leiche in unserer Pathologie obduziert wurde, besuchte ich mit meinem Security-Service-Anhang den Tatort. Seine einzige Sorge schien, sich nicht die Schuhe dreckig zu machen. Ich entschied, ihn einfach nicht weiter zu beachten. Vielleicht unterstellte ich ihm ja auch nur etwas. Immerhin hatte er dafür gesorgt, dass wir die Leiche obduzieren durften und nicht Dr. Bishop.
    Noch immer wühlten die Empfindungen der Begegnung mit Armands Krafttier in mir. Ich hatte nie darüber nachgedacht, dass er eins hatte. Noch dazu einen Panther, eben jenes Tier, mit dessen Eleganz und Geschmeidigkeit ich seine Bewegungen so oft verglich.
    Er war noch überraschter gewesen, weil er seinem Tier noch nie begegnet war. Nun war es erwacht und ich wollte ihm helfen, den Kontakt zu halten und zu intensivieren. Vor allem erst mal seinen Namen zu erfahren, damit er es unter Kontrolle hatte. Seit dieser Nacht war der Panther erst mal wieder verschwunden. Es mochte vielleicht einige Zeit dauern, die Verbindung wieder behutsam aufzunehmen.
    Noch mehr als die Tatsache, dass er ein Totem hatte, irritierte mich, wie Osira und der Panther aufeinander reagiert hatten. Der Kampf, die Verschmelzung, so intensiv das Gefühl, völlig mit dem anderen eins zu sein. So etwas geschah selten. Ob es bei meinen Eltern so gewesen war? Joannas Falke war stark gewesen. Welches Tier trug Franklin in sich? Und war es ebenso mächtig? Zog er aus ihm seine Fähigkeiten? Mir wurde klar, wie wenig ich über die magische Seite meines Vaters wusste. Dass er sie ganz gezielt verborgen hielt.
    Energisch schüttelte ich den Kopf. Dafür war jetzt keine Zeit.
    Eine vertraute Essenz lag in der Luft. Dieselbe, die ich schon am ersten Tatort gespürt und die auch über dem zweiten gelegen hatte, wenngleich dort keine Bilder vor meinem dritten Auge erschienen waren. Vielleicht hatte ich hier mehr Glück. Ich atmete gleichmäßig, ließ die Schwingungen auf mich wirken. Forthys beachtete ich nicht weiter. Mit meinem dritten Auge erfasste ich wieder die Gestalt des Metallkriegers. Er schwang sein Schwert. Eine andere Gestalt, ich sah nur ihren grotesken Schatten an der Häuserwand, floh vor ihm mit ängstlichem Wimmern. Blut glitzerte auf seiner Klinge. Doch es war nicht das Blut von Sir Erwing. Sein Körper hatte keine Schnittverletzung aufgewiesen. Die Augen des Schattenjägers glühten rot, sie kamen immer näher. Dann riss er plötzlich den Mund auf und seine langen, scharfen Fänge schienen sich direkt in meinen Leib zu bohren. Mit einem Keuchen kam ich ins Hier und Jetzt zurück.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Warren.
    „Ja“, log ich, hielt mich an der Hauswand fest.
    Er schnaubte verächtlich. „Das haben Sie nun von Ihrem blöden Hokuspokus, Melissa. Sie sollten sich besser an die Fakten halten. Und darum gehe ich jetzt wieder ins Labor und schau mir den Obduktionsbericht und die Unterlagen der Spurensicherung noch mal an.“
    Er ließ mich stehen, was mir recht war. So konnte ich auf eigene Faust ermitteln. Es krächzte über mir. Camilles Krähe beobachtete uns schon eine Weile, doch vor Warren zeigte sie sich nicht. Sie nickte mit ihrem Kopf, schlug ein paar Mal mit den Flügeln, krächzte wieder.
    „Der Schattenjäger ist wohl der Schlüssel zu diesem Fall.“
    Der Vogel verstand meine Worte als Aufforderung. Mit lautem Geschrei erhob er sich in die Luft. Rief mich, ihm zu folgen. Vielleicht brachte er mich, wie schon so oft, auf die richtige Spur.

     
    Camilles Krähe enttäuschte mich nicht. Sie führte mich hinaus aus London. Mein Glück, dass ich fliegen konnte wie sie. Einige Kilometer außerhalb strebte sie einem kleinen Wäldchen zu. Zwischen den Bäumen verlor sich dann ihre Spur und ich blieb allein zurück.
    Nicht ganz allein. Meine Nackenhärchen stellten sich auf. Ich war ihm ganz nahe, diesem Wesen, dessen Spur ich verfolgte. Meine Haut kribbelte vor Erregung, in meiner Kehle bildete sich ein tiefes Knurren. Meine Wölfin Osira brach stärker durch als der Vampir, je näher ich meiner Beute kam.
    Ein Feuer flackerte tiefer im Wald, die Schatten tanzten über den Waldboden, schufen eine Illusion von sich

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