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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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„Nach seiner leidenschaftlichen Umarmung, mit der er mich einst unsterblich machte. Aber ich wage nicht, zu ihm zurückzugehen.“
    „Warum nicht, Dracon? Vielleicht klärt ein Gespräch so einiges.“
    „Bist du verrückt?“ Er schaute mich an, als ob ich ihn gerade aufs Solarium gebeten hätte. „Ich fürchte ihn, Babe. Weil ich weiß, er setzt meinem Leben ein Ende, wenn ich es wage, ihm noch mal unter die Augen zu treten.“
    Ganz unbegründet war seine Angst ja nicht. Warum musste er auch unbedingt Leonardo töten? Trotzdem flüsterte mir eine leise Stimme zu, dass Lucien ihn nicht umbringen würde. Egal, was er getan hatte.
    „Ich hätte nie gedacht, dass du so sanft und verletzlich sein kannst.“
    Für Sekunden schloss er die Augen, dann trat von einem Moment zum anderen wieder dieser harte Ausdruck auf seine Züge.
    „Hey, pass bloß auf. Ich bin nicht sanft. Ich bin ein Killer, klar? Eiskalt und böse. Ruinier mir ja nicht meinen Ruf.“
    Jäger und Beute
     
    Das Zimmer lag im Dunkeln. Die Gestalt auf dem Bett schlief tief und fest, hörte sein Kommen nicht. Wie ein Schatten glitt Armand lautlos näher, blickte auf Franklin herab, dessen Gesicht völlig entspannt war. Weiche Züge, verlockend. Er streckte eine Hand aus und strich Mels Vater über die Wange. Er rührte sich im Schlaf, seufzte, flüsterte Armands Namen. Seine Hand glitt unter die Decke, berührte warme, nackte Haut, das Haar, das sich auf der Brust kräuselte. Seine Finger verkrallten sich darin, zogen sanft daran. Armand schloss die Augen, das Verlangen brannte übermächtig in ihm. Aber nicht die übliche Sehnsucht nach Franklins Nähe, seinem Körper, seiner Lust. Es war viel mehr. Wut, Gier, Zorn, Eifersucht. Er wollte diesen durchtrainierten männlichen Körper in Besitz nehmen, all seine Gelüste an ihm stillen. Die Hand krallte sich fester zusammen und Franklin erwachte mit einem Stöhnen. In der Finsternis der Kammer konnte er nur die fluoreszierenden Augen sehen, die Emotionen mussten deutlich sichtbar darin liegen, denn er wich entsetzt zurück.
    „Armand!“
    Der vom Schlaf noch heisere Klang seiner Stimme entlockte Armand einen unmenschlichen Laut. Franklins Körper reagierte auf Armands Nähe, seine Lust lag wie edles Parfum in der Luft, das in Armand alle Begierden zu vollem Leben erweckte. Er riss ihn vom Bett hoch in seine Arme, als wäre er eine gewichtslose Puppe, seine Lippen nahmen den Mund des Geliebten brutal in Besitz, Krallen und Zähne bohrten sich in menschliches Fleisch. Armand sah alles wie durch einen roten Nebel, die Gegenwehr, die er erhielt, auch wenn sie schwach und schlaftrunken war, ließ das schwarze Feuer in seiner Seele immer höher lodern. Der Stoff von Franklins Shorts zerriss, er drehte ihn um, drückte ihn aufs Bett nieder und war über ihm, ehe dieser flüchten konnte. Mit einer Hand erstickte er jeden Schrei, die andere rieb, zur Klaue gekrümmt, über die warme Haut des männlichen Körpers, der für Armand weder Namen noch Gesicht hatte, sondern nur einem Zweck diente: Seine Gier zu stillen. Je mehr sich der Leib unter ihm wand, desto härter stieß er zu. Seine Reißzähne traten stärker hervor. Als ein Arm nach ihm schlug, packte er ihn grob, musste dafür aber den Mund seines Opfers freigeben.
    „Armand, bitte. Hör auf. Was tust du? Was ist los mit dir?“
    Franklin schrie nicht. Aber die Angst und der Schmerz in seiner Stimme holten Armand für Bruchteile von Sekunden in die Wirklichkeit zurück. Er ließ von ihm ab, wich bis zur Wand zurück und starrte Franklin an, als wäre ihm weder bewusst, wo er sich befand, noch, wer da vor ihm auf dem Bett lag.
    „Oh, meine Göttin“, entfuhr es Franklin. „Wer oder was auch immer du bist. Armand bist du nicht.“
    Sein Körper spannte sich an, als wolle er sich einem Raubtier gleich auf seine Beute stürzen. Der Panther erwachte, brüllte, fauchte, hieb mit den Pranken. Armand hatte keine Kontrolle. Weder über die eine Bestie noch über die andere. Seine Wut, die Hilflosigkeit angesichts der Gefühle, die in ihm tobten, raubten ihm jegliche Selbstbeherrschung. Fauchend machte er einen Satz vorwärts, bereit zum tödlichen Schlag. Doch im letzten Moment stieß er Franklin beiseite und schoss aus dem Fenster, gerade rechtzeitig, bevor dies eine Gefühl die Oberhand gewann, das am heißesten in ihm tobte: Mordlust.
    Er war sich bewusst, dass er Franklin um ein Haar getötet hätte. Die Erkenntnis jagte Angstschauer durch seinen Körper.

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