Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)
Handfläche hin.“
Sie griff wieder nach meiner Hand, aber ich wich instinktiv zurück. Die Enttäuschung war ihr deutlich anzusehen.
„Mel, Liebes, die Ringe sind mächtig. Und sehr gefährlich. Dein Ring lockt die Ammit auf deine Spur. Sie wird dich jagen, um ihre Aufgabe zu erfüllen und ihn zu stehlen. Wenn der Crawlerfürst ihn in die Hände bekommt … Welche Macht hätte er mit zwei Ringen der Nacht? Vielleicht“, ihre Stimme wurde sanft und schmeichelnd, Sorge schwang darin mit. „wäre es besser, du lässt ihn bei mir. In sicherer Verwahrung.“
Es klang logisch und einleuchtend. Aber etwas in mir sträubte sich dagegen, ihr den Ring zu geben. Osira knurrte leise in meinem Inneren.
„Armand gab ihn dir. Du kannst ihn ihr nicht geben. Dazu hast du kein Recht.“
Ich schüttelte stumm den Kopf. „Er ist bei mir sicher, Kaliste. Ich bin ja nun gewarnt.“
Zorn und Enttäuschung über mein Misstrauen huschten über ihr Gesicht, doch sie gab weder dem einen noch dem anderen nach. Stattdessen lächelte sie kalt und gönnerhaft.
„Wie du meinst. Dann wünsche ich dir viel Glück.“
Zorro mit der Maske
Es war nicht gerade üblich, dass man Warren persönlich ins Office rief, um einen Zwischenbericht abzugeben. War da was im Busch? Oder lag es schlicht daran, dass man die Ashera mit Argusaugen beobachtete?
Agent Warner, sein direkter Vorgesetzter, der ihn in den Security Service geholt hatte, sah sich nachdenklich die bisherigen Ergebnisse an. Er war früher oft bei ihnen gewesen, mit Warrens Vater regelmäßig zum Fischen gefahren, ab und zu hatten sie ihn sogar mitgenommen. Die beiden Männer kannten sich aus der Schulzeit und waren enge Freunde gewesen. Bis zu diesem furchtbaren Tag.
„Mhm!“
Der Laut riss Warren aus seinen Erinnerungen. „Ist etwas damit nicht in Ordnung, Sir?“
„Der erste Ermittlungserfolg kam sehr schnell. Und seitdem sieht es so aus, als drehten Sie sich im Kreis. Das beunruhigt mich.“
„Wir haben mehrere Spuren verfolgt, Sir, und bewachen die Mitglieder des House, die am meisten gefährdet sind.“
„Das ist es nicht, Warren. Ich traue diesem Orden nicht. Und diese Ravenwood? Sie ist die Tochter des Ordensleiters, macht sicher alles, was er sagt. Denken Sie nicht auch, dass da manches nicht koscher ist?“
„Nein, Sir. Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass sie nicht gegen uns arbeitet. Das hätte ich gemerkt. Sie wissen, wie gut ich bin. Meine Quote liegt bei fast hundert Prozent. Miss Ravenwood ist eine große Unterstützung. Ich bedauere sehr, dass sie ein paar Tage an einem anderen Fall arbeiten muss und London verlassen hat.“
„Ach, hat sie das? Sehr seltsam.“
Warren zuckte die Achseln. „Der Orden ist vielbeschäftigt, wie ich mitbekomme. Und für Smithers scheint es nicht außergewöhnlich zu sein, für einige Zeit den Mitarbeiter auszutauschen. Also stört es mich nicht.“
„Warren“, aus der Stimme seines Vorgesetzten klang Sorge. „Passen Sie bitte auf sich auf. Diese Leute sind nicht ungefährlich. Sie sollten sie keinesfalls unterschätzen.“
„Die arbeiten auf unserer Seite. Und was mich betrifft, so halte ich sie inzwischen weit weniger für Spinner, als noch vor einigen Wochen. Man macht sich vielleicht einfach zuwenig Mühe, mal hinter die Kulissen zu schauen.“
Die Miene seines Gegenübers wurde noch besorgter.
„Das klingt nicht gut, mein Junge. Sie sind leichte Beute für die.“
Warren wollte etwas einwenden, doch Agent Warner hob abwehrend die Hand. „Hören Sie mir zu. Sie haben keine Familie, kaum Freunde. Es bindet Sie nichts in dieser Welt.“
Darüber musste er lachen. „Diese Welt, jene Welt. Sie tun so, als würde die Ashera in anderen Sphären schweben. Übertreiben Sie da nicht ein bisschen?“
Warner schüttelte den Kopf. „Warren, Sie haben eine glänzende Karriere vor sich. Ihr Vater wäre stolz auf Sie. Zerstören Sie sich das nicht.“
„Wie meinen Sie das? Wollen Sie mir drohen?“
Sein Vorgesetzter schüttelte den Kopf. „Nicht doch, mein Junge. Ich möchte Ihnen nur raten, sich nicht vom Orden einwickeln zu lassen. Sollten Sie die Seiten wechseln, sind Sie für das Office gestorben. Haben Sie das verstanden?“
Warren schluckte. Ja, das hatte er verstanden. Und zum ersten Mal, seit er dem Security Service beigetreten war, fragte er sich, ob es die richtige Entscheidung gewesen war.
Wie ein Besessener hackte Armand auf die Tastatur ein. Ein Passwort nach dem anderen wurde vom
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