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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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den Gedanken.
    „Sind das alle Berichte?“
    „Ja.“ Er griff den Faden sofort auf. „Ich habe sie verglichen und bin der Meinung, dass wir, abgesehen von Slades Opfer, zwei verschiedene Täter haben.“
    „Das denke ich auch.“
    „Vielleicht sogar drei.“ Er schaute mich aufmerksam an, nahm seine Brille von der Nase. „Was meinst du dazu?“
    „Bei den Kids, Crawler.“
    Er schob die Unterlippe vor, legte den Kopf zur Seite. „Möglich.“
    „Nicht nur möglich. Ich war mit Warren in der Patho. Der Geruch ist eindeutig. Die drei Jugendlichen wurden von Crawlern getötet.“
    „Dann hat das eine mit dem anderen nichts zu tun, und wir haben schon mindestens zwei Fälle, in denen wir den MI5 am Hals haben.“
    Ich setzte mich mit einem Seufzer auf den Stuhl ihm gegenüber. Die Tischlampe reflektierte in dem kristallenen Briefbeschwerer. Ich griff danach und wog die schwere Kugel mit dem abgeflachten Boden in meiner Hand. Sie blieb leer, zeigte keine Antworten auf die Fragen, die in meinem Kopf Karussell fuhren. Kristallkugellesen lag mir nicht.
    „Ich glaube nicht, Dad.“ Er runzelte die Stirn, sagte aber nichts, sondern wartete, was ich ihm zu sagen hatte. „Kaliste hat angedeutet, dass die Crawler auch hinter den Morden der Ammit stecken.“
    „Nun, warum sollten sie Auftragsmorde erteilen? Und warum die Ammit sich darauf einlassen?“
    Ich legte meine Hand auf den kühlen Stein und blickte den Sternsmaragd an.
    „Weil ihr Fürst es befiehlt. Er hat etwas, dem auch die Ammit sich nicht entziehen kann.“
    „Hm.“ Er rieb sich das Kinn. „Ich werde das prüfen lassen. Wir haben inzwischen zwei Experten, die sich mit den Crawlern befassen. Denen müsste aufgefallen sein, wenn sich ungewöhnliche Aktivitäten einstellen. Bislang habe ich keine Nachricht von ihnen erhalten.“
    „Ja, hör mal bei ihnen nach. Vielleicht war das auch ne einmalige Sache im Hyde Park. Warten wir’s ab. Zufälle gibt es manchmal. Und die Drei waren wirklich leichtsinnig. Und was meinst du mit einem dritten Täter?“
    Die Sorgenfalten auf seiner Stirn wurden noch tiefer. „Es hat einen Mord gegeben, als du weg warst. An einem, der es meiner Meinung nach sogar verdient hat. Ich hätte ihn Slade zugeordnet, wenn er noch hier wäre, denn das Opfer scheint gezielt gewählt. Ein übler Verbrecher. Er wurde ohne Augen gefunden.“
    „Und?“
    „Es gab jede Menge Fingerabdrücke, aber Warren hat uns sofort die sprichwörtliche Tür vor der Nase zugeworfen, weil die zu einem TopSecret-File geführt haben. Ich kenne keine Hintergründe. Es kommt mir merkwürdig vor, nachdem er bislang so offen und fair mit uns zusammengearbeitet hat. Die Leiche wurde abgeholt und im Office weiter untersucht. Bei seinem letzten Besuch meinte er nur ausweichend, es sei eine Sackgasse gewesen, etwas Ähnliches, wie bei Slade und dass der Fall abgeschlossen sei, wir uns nicht darum kümmern sollten. Aber Dr. Green hatte zumindest festgestellt, dass das eine Auge schon länger fehlte und das andere mit bloßen Fingern entfernt wurde.“
    „Mhm. Klingt, als ob jemand falsche Spuren legen will. Aber wer? Und warum?“
    Mein Vater verzog den Mund und zuckte mit den Schultern. Noch etwas, das den Fall schwieriger und verzwickter machte. Dabei hatten wir schon genug Sorgen, auch ohne Trittbrettfahrer.
    Wir schwiegen eine Weile. Dann ergriff Franklin meine Hand. „Es ist gut, dass du wieder hier bist, Mel.“
    Ich wurde misstrauisch und betrachtete ihn wachsam.
    „So was Ähnliches hat Warren Forthys auch gesagt. Ist etwas vorgefallen, während ich weg war? Hat Armand was angestellt?“ Eine böse Ahnung nagte an mir, die ich energisch unterdrückte. Göttin, ich kam mir vor, wie seine Mutter. Albern. Oder doch nicht? Franklins Gesicht war seltsam bleich, seine Augen unruhig.
    „Armand hat nichts weiter gesagt. Er war nicht mehr hier, seit du weg bist. Und Warren hat …“
    Meine Anspannung wurde unangenehm stark, ich atmete tief durch und blickte meinen Vater eindringlich an.
    „Er meinte, er hätte wohl zuviel getrunken. Ihm fehlt ein kompletter Abend. Ich weiß nicht recht, was ich davon halten soll. Von dem Gesamtbild. Andererseits gibt es keinen begründeten Zweifel.“
    „Ich werde Armand darauf ansprechen.“
    Was mit Sicherheit nicht half, das war mir klar. Und mir behagte der Gedanke auch überhaupt nicht, ihm etwas zu unterstellen. Aber so wie er sich in letzter Zeit verhielt, die Eifersucht, die Spannungen zwischen ihm und Franklin und

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