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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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Kleidung und der Tatsache, dass man zumindest Warren die Hetzjagd durch Londons Straßen ansah. Er schwitzte, seine dunklen Haare klebten ihm feucht an Stirn und Nacken. Ich betete im Stillen, dass es ihm in der Hitze der Jagd nicht weiter auffiel, dass ich nicht transpirierte.
    „Wo kann er sein? Er trägt genauso wenig Abendgarderobe wie wir. Er müsste also auffallen“, flüsterte Warren.
    Just in dem Moment hörten wir ein Klacken aus der Halle draußen, sahen uns an und sagten beide wie aus einem Mund: „Das Treppenhaus.“
    Er wollte aufs Dach. Hätte ich mir denken können, dass er sich einen spektakulären Abgang aussuchte. Einen, wo es Warren unmöglich war, ihm zu folgen. Warum konnte er diese Spielchen nicht einfach lassen?
    „Er ist vermutlich nach unten, zum Hinterausgang“, meinte Warren.
    „Nein, er ist aufs Dach“, antwortete ich, und hätte mir im selben Moment in den Hintern beißen können.
    „Aufs Dach? Aber von da gibt es keine Fluchtmöglichkeit.“
    „Warren, ich glaube, ich sollte Ihnen sagen, dass wir hier keinen Menschen verfolgen.“
    „Fangen Sie bloß nicht schon wieder damit an, Melissa. Nicht jetzt. Sie haben ihn doch selbst gesehen. Er ist ein Mensch aus Fleisch und Blut. Und ein Mörder.“
    In dieser Hinsicht war einfach nicht mit ihm zu reden.
    „Er ist auf dem Dach“, sagte ich deshalb nur, und rannte die Treppe hinauf. Oben wurden wir schon erwartet. Dracon hatte sich an den Rand gestellt, um springen zu können, wenn er den richtigen Moment für gekommen hielt. Typisch für ihn, diese Theatralik. Er brachte mich damit ganz schön in Schwierigkeiten.
    „So, mein Freund, hier ist Endstation. Wie’s aussieht, haben Sie sich selbst schachmatt gesetzt“, sagte Warren hinter mir, als er das Dach erreichte.
    Göttin, wäre ich nicht hier gewesen, hätte er mit seinem Leben gespielt. Dracon bewies in diesem Punkt erstaunlich viel Beherrschung, oder Rücksichtnahme, mir zuliebe.
    „Tja, sieht wohl ganz so aus“, gab er Warren zur Antwort. „So was Dummes aber auch. Legst du mir jetzt Handschellen an, Süßer?“
    Ich stand hinter Warren und machte eine Geste mit der Hand, die Dracon zum Schweigen bringen sollte. Damit verlor Warren erst mal seine Aufmerksamkeit.
    „Ist das etwa der tolle Geheimagent, von dem du gesprochen hast?“
    Ich gab mich geschlagen. Nun würde ich kein Geheimnis mehr daraus machen können, was ich war. Jedenfalls hatte Warren bereits verstanden, dass Dracon und ich uns kannten.
    „Ja, das ist er.“
    „Hat der MI5 nichts Besseres zu bieten?“
    Warren wollte empört auf ihn losgehen, doch ich hielt ihn zurück.
    „Lassen Sie es sein, Sie riskieren Kopf und Kragen.“
    „Sie kennen diesen Mann, Melissa? Sie kennen und decken ihn? Wenn ich das meinen Vorgesetzten berichte, wird das nicht gut sein für die Ashera.“
    „Sie könnte Sie aber auch töten, und dann würden Ihre Vorgesetzten es gar nicht erst erfahren“, schaltete sich Dracon mit Hohn in der Stimme wieder ein. „Nur ein weiteres Opfer des Serienkillers, was niemanden wundern würde, so dämlich, wie Sie sich bei den Ermittlungen anstellen. Jetzt schon zum zweiten Mal.“
    „Dracon, halt endlich den Mund!“, fuhr ich ihn an, stutzte aber im nächsten Moment verwirrt. Zum zweiten Mal? Sie waren sich vorher schon begegnet? Slade konnte er ja schließlich nicht meinen, davon wusste er nichts.
    „Oh, Verzeihung, Mel. Er weiß ja vermutlich gar nicht, wer ihm da so tatkräftig zur Seite steht“, lenkte Dracon mich wieder ab.
    „Was soll dieses blöde Gerede? Sie wurden auf frischer Tat ertappt. Das wird Sie für Jahre ins Gefängnis bringen. Und jetzt geben Sie endlich auf.“
    „Ich fürchte“, setzte Dracon mit gespieltem Bedauern an, „ich kann Ihnen diesen Gefallen nicht tun. Sehen Sie, im Gefängnis gibt’s so viel Sonnenlicht. Das vertrage ich nicht so gut, ist schlecht für den Teint. Ich bitte daher um Vergebung, wenn ich mich jetzt auf den Heimweg mache. Aber mit Melissa sind Sie ja in bester Gesellschaft.
Au revoir
, mein Freund.“
    Er lächelte mich noch einmal zuckersüß an und sprang dann mit einem gewaltigen Satz und ausgebreiteten Armen in die Tiefe. Himmel, er sah wirklich aus wie eine übergroße Fledermaus. Und wie eine äußerst attraktive noch dazu.
    „Ist der wahnsinnig? Das sind drei Stockwerke, das überlebt er nicht.“
    „Er überlebt das“, sagte ich, und ging zum Rand des Daches. Warren folgte mir.
    Möglicherweise hätte ich Dracon hinterher

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