Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)
zwei Probleme. Er musste alle Informationen, die er Warren gegeben hatte, inklusive des gerade Erlebten in dessen Gehirn löschen, und außerdem die Leiche dieses Mädchens verschwinden lassen. So hatte er sich diesen Abend nicht vorgestellt.
Warren konnte kaum glauben, was er da gerade gesehen hatte. Dieser Typ war einfach verschwunden. Nicht weggerannt, sondern puff und weg. Vor seinen Augen. Zurück blieb das tote Mädchen. Er verharrte unschlüssig, wusste nicht, was er jetzt tun sollte. Seine Leute rufen? Und wo war Armand? Der hatte doch hier auf ihn warten wollen.
Da hörte er plötzlich ein Knacken hinter sich. Er fuhr herum, ein Schuss zerriss die Stille. Verdammt, er hatte heute seine Nerven nicht unter Kontrolle. Der Fall wurde immer mysteriöser. Melissa mit ihrem übersinnlichen Gerede, dieser ganze undurchsichtige Orden und jetzt auch noch Menschen, die sich in Luft auflösten. Außerdem hasste er es, wenn er seine Waffe benutzen musste. Töten machte ihm keinen Spaß. Dennoch hatte er gerade geschossen und offenbar auch getroffen. Der Mann, der aus dem Dunkeln auf ihn zukam, zuckte zusammen und krümmte sich. Er hörte ein Stöhnen, einen Fluch, den er nicht verstand. Großer Gott, er hatte einen Unschuldigen verletzt, der zufällig hier vorbei kam. Hoffentlich nicht allzu schwer. Das konnte ihn seinen Dienstausweis kosten. Zumindest würde es ihm eine Suspendierung einbringen. Er musste den Mann sofort in ein Krankenhaus schaffen. Hastig steckte er die Waffe weg und eilte zu dem inzwischen am Boden Hockenden.
„Hey, Sie. Ist alles in Ordnung?“ Er machte ein paar Schritte auf das vermeintliche Opfer zu, das immer noch vornüber gebeugt verharrte. „Ich … das wollte ich nicht. Der Schuss hat sich einfach gelöst. Sind Sie schwer verletzt?“
Er hatte den Mann jetzt erreicht, legte ihm die Hand auf Schulter. In dem Moment schoss eine eiskalte Klaue nach oben und packte seine Kehle. Er schaute in Augen, die er kannte, nur hatten sie beim letzten Mal nicht so kalt und wild geblickt. Die weichen Lippen öffneten sich, etwas Raubtierhaftes blitzte auf, im nächsten Moment spürte er einen unerträglichen Schmerz an seiner Kehle, dann wurde alles dunkel.
Es raschelt im Gebüsch, ne Katze ist es nicht
Lachend stolperten Kim, Dennis und Rosanne durch den Hyde Park. Die Grünanlage war um drei Uhr nachts menschenleer. Dennis schwenkte die Wodkaflasche in der Hand.
„Na, Mädels, wäh will och en Schluck?“
Die Mädchen kicherten, Rosanne nahm ihm die Flasche ab und trank gierig. Sie wollte sich für ihr Vorhaben Mut antrinken. Eigentlich machte sie das Ganze nur, weil Kim sie dazu überredet hatte. Ein Dreier im Freien mit dem schärfsten Typen der Schule. Dennis war zwei Klassen über ihnen und der absolute Mädchenschwarm. Kim baggerte ihn schon eine ganze Weile an, aber feste Beziehungen waren nicht seine Sache. Letzte Woche in der Disco hatte er ihr dann ganz frech den Vorschlag mit dem Dreier gemacht. Seitdem lag sie Rosanne damit in den Ohren, was für eine tolle Erfahrung das doch sicher wäre und schließlich war ja nichts dabei. Die beiden Mädchen waren sehr vertraut miteinander, Rosanne liebte ihre Freundin, die beiden Geschlechtern nicht abgeneigt war. Sie hätte fast alles für Kim getan, darum stimmte sie schließlich zu. Jetzt, wo es kurz bevorstand, bekam sie aber Schiss. Ein Rückzieher war undenkbar, das hätte Kim nicht verstanden. Also trank sie noch einen Schluck von dem klaren Getränk und hoffte, dass sie damit ihre Nerven beruhigen konnte. So schlimm konnte es ja nicht sein, sich von einem Jungen anfassen zu lassen. Hässlich war Dennis immerhin nicht.
„Dah drüben is ain lauschigesch Plätzschen.“
Dennis nahm beide an der Hand und zog sie mit in Richtung einer Ansammlung von Büschen. Kim war schon dabei, sich die Bluse aufzuknöpfen und lasziv ihren Busen zu streicheln. Rosanne spürte Übelkeit in sich aufsteigen. War sie sich wirklich sicher, dass sie das tun sollte? Aber Kims wohlgeformte Oberweite erregte sie. Ebenso Dennis, wie sein gieriger Blick zeigte. Vielleicht bekam er ja gar keinen mehr hoch, so viel Alkohol, wie er schon getrunken hatte, oder schlief sogar ein. Dann hätte sie Kim ganz für sich. Mit dieser Aussicht fiel es ihr schon wesentlich leichter, zwischen den Sträuchern ins weiche Gras zu sinken.
„Ihh, hier ist es ja ganz nass“, quiekte Kim, was Dennis zum Lachen brachte.
„Nah und? Du bischt gleisch auch ganz nasch, wänn isch
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