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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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jetzt dieser mysteriöse Sonderfall. Energisch schüttelte ich den Kopf. Nein, Armand würde keine Beweise fälschen und den Orden gefährden. Es mussten dumme Zufälle sein.
    Die Katze auf dem Dach
     
    Als ich am Abend nach meiner Rückkehr wieder brav meinen Babysitterjob beim MI5 antrat, untersagte ich Armand dennoch strikt, mich zu begleiten und war durch nichts zu erweichen. Ich drohte ihm sogar, dass er es bitter bereuen würde, sollte er es wagen, mir heimlich zu folgen. Mein Misstrauen wollte nicht gänzlich schweigen, erst recht nicht, als er sich in keiner Weise zu den Ereignissen während meiner Abwesenheit äußern wollte. Außerdem kannte Warren ihn jetzt, das erhöhte das Risiko, dass er ihm zufällig auffiel.
    Warren indes überraschte mich, indem er sich für den heutigen Abend mit einer Straßenkarte bewaffnet hatte, auf der die Tatorte der bisherigen Opfer verzeichnet waren, inklusive der drei Teenies, und diese wie bei einem Rätselspiel miteinander verbunden waren. Vom Kreuzpunkt aus, in dessen Nähe er das Zuhause seines Serienkillers vermutete, wollte er sich langsam vorarbeiten und dabei auf alles achten, was verdächtig erschien.
    Ich zweifelte an dem Erfolg, machte mir aber vor allem Sorgen darum, wem wir begegnen konnten, jetzt wo die Crawler anfingen, durch die Straßen zu ziehen, aber da ich keine Gegenargumente fand, musste ich nachgeben.
    Wir wanderten ziellos durch Londons nächtliche Straßen. Dabei konnte kaum etwas Schlimmes passieren, dachte ich, achtete lediglich nebenbei auf Crawlergeruch. Doch dann stieg mir ein Duft in die Nase, der noch wesentlich unerwünschter war als der Gestank von Dunklen Vampiren. Frisches Blut und die Sinnlichkeit meiner Art.
    Warren hatte zwar nicht annähernd meine Nase, aber der Teufel sollte mich holen, dieser Kerl besaß einen sechsten Sinn. Plötzlich blieb er stehen, lauschte in die Nacht. Ich versuchte, ihn zum Weitergehen zu bewegen und sandte eine stumme Botschaft an den Jäger, der unweit von uns seinen Hunger stillte. Doch beide ignorierten mich. Der Vampir hatte seinen Geist abgeschottet und konzentrierte sich auf sein Opfer. Warrens Gehör war fein genug, um das leise Stöhnen des sterbenden Mannes zu hören, der nur noch verhalten um sein Leben rang.
    Er zog seine Waffe und stürmte gleich darauf in die Richtung los, aus der das Geräusch kam. Ich fluchte und setzte ihm nach. Konnte er nicht wenigstens leise sein? Für die Ohren eines Unsterblichen veranstaltete er geradezu ein Rockkonzert.
    „Seien Sie leise, verdammt noch mal“, zischte ich. Er machte Krach, wie eine Herde Elefanten. Jeder Mensch hätte ihn gehört, von den Unsterblichen wollte ich gar nicht erst reden. Aber es schien auch nicht seine Absicht zu sein, den Täter darüber im Dunkeln zu lassen, dass wir ihm gerade auf die Spur kamen. „Was glauben Sie überhaupt, was wir in dieser Gasse finden?“
    „Unseren Killer“, antwortete er unbeeindruckt.
    „Warum sind Sie so sicher, dass wir hier auf den Killer stoßen?“
    „Das hab ich im Gefühl.“
    Ich verdrehte innerlich die Augen, musste aber ein Lachen unterdrücken, als Osira leise flüsterte: „Ist wohl eher Testosteron.“
    Wir schlichen weiter durch die enge Seitenstraße. Mir wurde mulmiger zumute, je näher wir dem Tatort kamen, der nichts mit der Ammit und auch nichts mit Crawlern zu tun hatte. Ich kannte diese Energie allzu gut und wäre lieber wieder umgekehrt. Aber es war mein Job, Warren zur Hand zu gehen, und er hatte die Spur eines Mörders aufgenommen, womit er zweifelsfrei recht hatte. Dass es ausgerechnet so ein Mörder war, dafür konnte er nichts.
    Die Straßenlampe an der Ecke hatte einen Wackelkontakt. Das Licht flackerte, es wirkte gespenstisch und verschaffte dem Vampir, der am Ende der Gasse im Hinterhof des Bankgebäudes wartete, einen gewissen Vorteil. Zumindest Warren gegenüber. Ich schirmte mich ab. Eine Fähigkeit, die Lucien mir beigebracht hatte und die es mir ermöglichte, sogar für meinesgleichen unsichtbar zu sein. Unser ‚Killer’ witterte also nur einen Verfolger. Und da dieser ein Mensch war, würde er sich bei seiner Mahlzeit nicht stören lassen. Wir waren fast an der Ecke. Man sah einen Schatten auf dem Pflaster, jedes Mal, wenn das Licht wieder kurz aufflackerte.
    „Jetzt haben wir ihn“, rief Warren plötzlich und schoss mit entsicherter Waffe vor.
    „Halt, Warren, nicht!“, brüllte ich ihm hinterher und war blitzschnell wieder an seiner Seite.
    Doch zu spät, wir

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