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Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition)

Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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Streich spielten.
    Es erschien so einfach. Aufgeben! Liegenbleiben! Irgendwann kam sicher der Schlaf und mit etwas Glück musste er nie wieder aufwachen. Das Ende aller Schmerzen und dieser schrecklichen Angst. Krämpfe schüttelten seinen Körper. Der Rhythmus seines Herzens wurde langsamer ohne ihn wirklich zur Ruhe kommen zu lassen. Sein Leben hatte viele Höhen und Tiefen gekannt, doch noch nie war solche Hoffnungslosigkeit über ihn hereingebrochen, Verzweiflung, die an seinem Verstand nagte, ihn Stück für Stück zerfraß. Der vielbesagte Wahnsinn, der einen Vampir ereilte, wenn er nicht stark genug war. Für gewöhnlich meinte man damit nicht stark genug für die Unsterblichkeit, die Ewigkeit. In seinem Fall gestand er sich ein, dass er einfach zu schwach war, um weiter durch diese Folterkammern zu irren, sich immer neuen, schrecklicheren Gefahren und Gegnern entgegenzustellen und die Hoffnung aufrecht zu erhalten, hier jemals wieder raus zu kommen. Wenn er noch einen einzigen Moment länger auf dem Boden liegen bliebe, würde er nie wieder aufstehen. Dann war der Kampf, den er bis hierher geführt hatte, vergeblich gewesen. Vielleicht war es nur noch diese eine Höhle, die er überwinden musste und dann war er endlich frei. Diese Festung konnte nicht unendlich sein.
    Er kämpfte sich mit der Entschlossenheit eines Verzweifelten auf die Beine, blieb einen Moment wackelig stehen, stolperte einige Schritte, wurde von der Wand aus Rauch und Schwefel fast zurückgeworfen, stemmte sich aber dagegen und betrat die schattenvolle Welt einer Vorhölle.
    Er war Katholik, in der Klosterschule und später bei den Messen hatte man ein sehr deutliches Bild von Luzifers Reich gemalt. Dieser Ort kam dem verdammt nahe. Wenn es eine Hölle gab, dann brauchte er sie jetzt nicht mehr zu fürchten, er kannte sie bereits.
    Trostlosigkeit zerrte an seinem Bewusstsein ebenso wie an seinem Durchhaltewillen. Er fühlte sich, als drücke eine zentnerschwere Last ihn nieder, dazu kam erneut das Schlagen von Flügeln hoch über ihm. Waren es deren Schläge, die einen Sturm erzeugten, der ihn zu Boden presste? Doch warum wich der Dunst dem nicht? Es wurde immer stickiger, die Luft so dick, dass man sie kaum mehr atmen konnte. Hitze stieg aus der trockenen Erde unter seinen Füßen auf, kroch durch seine nackten Sohlen an seinen Beinen empor, machte sie schwer wie Blei.
    Plötzlich riss ihn eine heftige Böe herum, er wirbelte im Kreis, die Welt drehte sich und schließlich schlug er wie ein gefällter Baum hin, den Blick nach oben gerichtete, wo sich die Schwaden lichteten und einen klaren Himmel freigaben.
    Er war der Festung also tatsächlich endlich entkommen.
    Doch seine aufkeimende Freude darüber erhielt sogleich einen Dämpfer, denn neben dem Himmel sah er noch etwas anderes, das seine schlimmsten Vorstellungen übertraf.
    Mit einem Schwarm von Vögeln hatte er nach den Flattergeräuschen und dem Windhauch gerechnet. Sicherlich keine netten Spatzen oder Nachtigallen, sondern welche mit großen Schnäbeln und scharfen Krallen, doch was dort am Himmel kreiste, hatte mit dem Federvieh nur die Flügel gemein. Mächtige Schwingen aus schwarzglänzenden Klingen durchschnitten die Luft und sicherlich auch jeden, der mit ihnen in Berührung kam. Gedrehte Hörner mit blutroten Spitzen thronten auf einem kahlen Knochenhaupt mit glühenden Augen und scharfen Zähnen. Das Wesen besaß lange, muskulöse Arme und Beine, die von einem hageren Torso abgingen, und war mindestens doppelt so groß wie Armand selbst. Seine Haut glich gegerbtem mit Pech übergossenem Leder. Schwarz und faltig und unablässig in Bewegung.
    Das geflügelte Geschöpf fixierte ihn, folgte jeder Bewegung, stieß hin und wieder merkwürdige hohe Laute aus, als riefe es nach jemandem. Armand beschlich das ungute Gefühl, dass der da oben kein Einzelgänger war.
    Er durfte nicht liegen bleiben, sonst war er leichte Beute. Vorsichtig kroch er auf allen vieren rückwärts, ließ den Dämon nicht aus den Augen. Als er eine der Felsformationen in seinem Rücken spürte, zog er sich daran hoch. Sollte er wegrennen? Aus der Luft war der andere klar im Vorteil und sicher schnell. Bei wilden Tieren hieß es immer, man solle keine hastigen Bewegungen machen.
    Die Entscheidung wurde ihm abgenommen, als die metallenen Flügel zu singen begannen, ein Zeichen, dass sich ihr Träger in höchste Anspannung versetzte, was nur bedeuten konnte, dass er gleich zum Angriff überging.
    Sein

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