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Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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vibrierte sein Handy. Es war Blue. Schmunzelnd nahm Armand den Anruf entgegen.
    „Welch ein Zufall. Ich stehe vor deiner Wohnung.“
    Der Türsummer ertönte. „Dritter Stock, linke Tür.“
    Die knappe Antwort irritierte Armand, doch er würde gleich erfahren, was los war. An der Wohnungstür kam ihm Blue bereits entgegen und warf sich die Bomberjacke über.
    „Hab es mir anders überlegt. Lass uns besser irgendwo was trinken gehen.“
    Armand sah auf seine Uhr. Dann würde es wohl mehr als eine Stunde Zeit in Anspruch nehmen. Von Serena sollte Mel keine Gefahr drohen, also konnte er es riskieren.
    „Dein Anruf hat mich überrascht. Du warst ja völlig abgetaucht in den letzten Tagen“, meinte er, als sie wenig später in einem kleinen Pub in der Gloucester Road saßen. Blue hatte auf dem Weg kaum ein Wort gesagt. Armand war aufgefallen, wie nervös er sich umsah. Als sei etwas Gravierendes passiert.
    „Gab ein paar Probleme“, wich Blue aus. „Musste einiges regeln, sonst hätte ich mich gemeldet. Wie geht es Mel?“
    „Besser. Aber sie hat verständlicherweise Angst und hasst es gleichzeitig, in diesem Haus eingesperrt zu sein.“
    „Kann ich verstehen.“
    Armand lachte freudlos. „Für unseresgleichen gibt es fast nichts Schlimmeres als Enge und Gebundenheit. Verrückt, oder?“
    Blue zuckte die Achseln und grinste schief. Es wirkte aufgesetzt. „Na ja, passt zu eurer Moral.“
    Sie mussten beide lachen, obwohl Blue auch dabei nichts von seiner Anspannung verlor.
    „Hast du keine Angst, sie allein zu lassen?“, fragte er.
    „Ich muss sie allein lassen, sonst verlieren wir den Kontakt nach draußen und tappen noch mehr im Dunkeln. Außerdem hat sie Besuch.“
    „Ah, Franklin.“
    „Nein. Eine alte Freundin. Ich bin noch nicht sicher, ob ich das gut finden soll. Aber sie hat uns durch Alwynngefunden und er ist sehr vorsichtig. Wenn er denkt, dass es okay ist, vertraue ich ihm. Und Serena stand ohnehin schon immer auf Mels Seite.“ Er dachte daran, was sie alles durchlitten hatte. Wie sehr sie heute noch davon gezeichnet war. Und dennoch gab sie niemals Melissa die Schuld, obwohl alles mit ihr seinen Anfang genommen hatte.
    „Es gibt da ein paar Dinge, die du über mich wissen solltest“, sagte Blue und zündete sich eine Zigarette an. Armand lehnte dankend ab, als er ihm auch eine anbot. „Da wäre nur ein Problem.“
    Armand hörte aufmerksam zu. Er vertraute dem Sangui, weil er spürte, dass er mehr als nur ein Dämonenjäger war. Vielleicht war jetzt die Stunde der Wahrheit.
    „Mel sollte möglichst nichts davon erfahren. Zumindest jetzt noch nicht.“
    Er lächelte und klopfte Blue beruhigend auf die Schulter. „Mel wird nur das erfahren, was sie unbedingt wissen muss. Ich schütze sie vor allem – besonders vor sich selbst.“ Die größte Herausforderung bei einer Frau wie ihr. Doch das hatte er von Anfang an gewusst.
    „Du wirst vermutlich eine Menge Gerüchte über mich gehört haben, die über den Waffendeal hinausgehen. Ich weiß es zu schätzen, dass du nicht jeden Mist glaubst und mir vertraust. Aber einiges davon ist kein Mist und jetzt ist etwas passiert … na ja, ich werde selbst noch nicht schlau draus, aber ich denke, unter diesen Umständen solltest du Bescheid wissen.“
    Armand spürte, wie ihm eine Gänsehaut über den Rücken kroch. Er kannte Blue noch nicht lange, doch schon jetzt gut genug, um die Signale zu deuten – die Unruhe, die von ihm ausging. Das nahm er nicht auf die leichte Schulter, denn jemand wie Blue neigte nicht dazu, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen und würde kaum so besorgt reagieren, wenn es sich um eine Lappalie handelte.
    „Ich hab Kaliste ja nur eine der beiden Pistolen gegeben. Die andere hatte ich versteckt, musste sie jetzt aber mit mir rumschleppen, ging nicht anders.“ Er ging nicht näher auf die Gründe ein. „Rybing hat mir zwar die Waffen gegeben, der Deal geht aber auf meine Kappe. Rybing würde mir den Kopf abreißen, wenn er wüsste, dass ich der Vampiress so ein Ding gegeben habe. Ich sollte ihr nämlich nur den Mund damit wässrig machen. Aber das ist mein Problem, damit kann ich leben. Ein Geschäft, das mir Vorteile bringt, schlag ich nicht aus. Das aber nur am Rande, müsste ich dir nicht sagen, sieh es als Beweis, dass ich dir traue. Der Grund, warum ich dich angerufen habe, ist, die zweite ist jetzt auch weg.“
    Armand wartete, ob er es näher erklären würde, doch Blue schwieg.
    „Weiß du, wer sie

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