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Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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Menschen die Tore nicht mehr, also sterben die Wächter und die Dämonen nutzen die Tore wieder. Was tun die Götter also jetzt? Falls es sie überhaupt noch interessiert. Schließen sie die Tore?“
    „Du sagst, die Götter haben die Tore erzeugt. Ich dachte, ihr erzeugt sie.“
    „Die ersten Tore wurden vor uns erschaffen. Wir erlangten das Recht zu leben nur, um sie zu schützen. Aber wir haben die Fähigkeit, neue zu erzeugen, wenn es erforderlich ist. Durch einen Zufall hab ich herausgefunden, dass die Erzeugung von Toren uns keine Kraft nimmt, sie bringt uns aber nur dann welche, wenn sie benutzt werden. Da kein Mensch mehr die Verbindungstore benutzt, hab ich mir überlegt, wie ich sie dazu zwingen kann. Die Idee war, in ihren Träumen und Gedanken. Über ihr Unterbewusstsein haben sie keine Kontrolle. Gleich der erste Versuch war ein voller Erfolg. Und je mehr die Menschen dabei empfinden, desto mehr Energie fällt ab. Ich bin keinschlechter Lover.“
    Er grinste selbstzufrieden und wackelte mit den Augenbrauen, als Hinweis, dass sein Angebot noch stand. Ich ging nicht darauf ein und er fuhr fort.
    „Der Nachteil war eben, dass die Tore offen bleiben. Auch für Ghule und dergleichen. Das treibt so manchen in den Wahnsinn oder sogar Tod. Manche sind aber einfach nicht interessant genug für böse Geister. Ich musste mich entscheiden: Wollte ich mir ein schlechtes Gewissen wegen ein paar Menschen machen und sterben, oder wollte ich leben und dafür in Kauf nehmen, dass andere sterben. Du siehst, es ist nichts anderes als deine Blutjagd. Ich hänge zu sehr an meiner Existenz.“
    „Gibt es keinen anderen Weg, euch Energie zu geben als durch die Tore?“ Dann musste er auch nicht so viele Menschen in den Wahnsinn treiben.
    Er machte eine Geste, als hätte ich den Jackpot in einer Quizshow gewonnen. „Die gibt es. Elektrum. Und hier kommt Kaliste ins Spiel, denn sie versprach mir verdammt viel Elektrum, wenn ich Waffen für sie klaue.“
    „Was du auch getan hast.“
    „Hab ich nicht. Deshalb dürfen die Sangui auch nicht rauskriegen, dass ich ein Dolmenwächter bin. Sonst denken die dasselbe wie du.“
    „Aber wer hat denn sonst die Waffen gestohlen?“
    „Keine Ahnung. Vielleicht ein anderes PSI-Wesen für den Untergrund. Vielleicht auch Rybing selbst. Ich gebe zu, ich habe es in Erwägung gezogen, aber getan habe ich es nicht.“
    „Und woher hattest du die beiden Pistolen?“ Ich hielt seinem Blick stand, suchte in seinen Augen nach irgendeinem Anzeichen für eine Lüge, fand aber nichts.
    „Rybing hat sie mir gegeben. Ich hab ihn dazu überredet. Ich brauchte etwas, das ich Kaliste zeigen konnte, damit sie sich auf den Deal einlässt und mir Elektrum verschafft.“
    „Hattest du die Absicht, deinen Teil der Abmachung dann einzuhalten?“
    „Es wäre wohl darauf hinausgelaufen.“ Er fuhr sich durch die Haare, Nervosität stand ihm nicht. „Ich weiß, das wäre euer Ende geworden. Damit hätte sie wohl dich, ihren Bruder und einen Haufen anderer einfach abgeknallt. Aber als ich über den Deal nachgedacht habe, kannte ich euch noch nicht. Ihr wart mir egal. Wie ein Mensch, der mir Energie gibt, ein notwendiges Opfer eben. Das alles hat sich nach der Nacht mit Lucien geändert, weil er mich in der Hand hatte. Und als ich dich und Armand kennenlernte, kam es sowieso nicht mehr infrage. Aber da waren immer noch die hier.“ Er wies auf die Mumien. „Sie sterben ohne Elektrum. Ich hatte gehofft, wenn ich den Deal mit Kaliste mache, bis ihr wieder da seid, kriegt jeder, was er will. Aber wenn sie genug Waffen bekommt, hast du keine Chance mehr gegen sie. Darum konnte ich es nicht.“
    „Du opferst sie“, ich deutete zu seiner schlafenden Familie, „für mich?“ Mir traten Tränen in die Augen. Eben noch hatte ich ihn verurteilt, jetzt war ich sprachlos über seine Entscheidung. Würde ich so handeln, wenn meiner Familie die völlige Zerstörung drohte? Vermutlich nicht, aber er tat es mit einer Geste ab, als sei es jetzt nicht wichtig. Ich musste mich nun entscheiden. Sollte er mich zu Magotar bringen, oder nicht? Wie hätte ich ihm jetzt noch mein Vertrauen vorenthalten können?
    Diesmal waren es mehrere Tore. Ich kniff die Augen zusammen, um nicht zu erblinden und presste die Hände auf meine Ohren. Wie hielt Blue das nur aus? Dann sah ich Schwärze hinter meinen Lidern, öffnete vorsichtig die Augen und befand mich mit meinem Begleiter in einem von Fackeln erhellten Hof unter einem …

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