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Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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Feuer wie eine Motte, die das Licht sucht.
    „Wenn ich sterbe, sollte dies mein Schicksal sein. Doch dasselbe Schicksal hat mir wundervolle Jahre an deiner Seite geschenkt, die ich niemals missen möchte. Also kann ich es nicht verdammen.“
    Die Zeit arbeitete gegen uns. Ich war sogar versucht, Donald Rybing einfach zu töten. Erstens, weil ich den Mann persönlich hasste und zweitens, weil er ganz sicher zum Magister gehörte, denn über die Nachforschungen zu seiner Person war Blue auf diese Institution gestoßen. Das hätte dem Magister eine Reaktion abgezwungen, aber gleichzeitig meinen Triumph ihm gegenüber geschmälert. Und was, wenn auch dann nichts geschah? War es wirklich möglich, dass diese Instanz so lange ruhte? Oder funktionierte der Trojaner nicht, den Armand eingeschleust hatte? Pettra überprüfte seine Daten zur Sicherheit noch mal und befand sie ebenso tauglich, wie Armand es versprochen hatte. Warum also tat sich nichts?
    Wir warteten und beobachteten, mit erzwungener Geduld. Irgendwann würde jemand den Ordner öffnen, um einen Eintrag zu machen. Eine Mail an alle Autorisierten versenden, die uns ihre Kontaktdaten und Namen auf dem Silbertablett servierte. Und dann – endlich – schnappte unsere Falle zu.
    Wie jeden Abend führte uns der erste Gang nach dem Erwachen an den Rechner. Armand startete das Programm: Treffer!
    Ein gewisser Rupert Sullivan war verstorben. Friedlich in seinem Bett dahingeschieden. Im Alter von siebenundneunzig Jahren nicht ungewöhnlich. Doch es erforderte die umgehende Ernennung eines Nachfolgers. Der Kopf der „Bruderschaft“, wie er es selbst nannte, bat um Vorschläge. Auch Donald Rybing hatte diese Mail erhalten. Armand und ich gingen einen Adressaten nach dem anderen durch, recherchierten über ihn jedes Detail, welches das World Wide Web zu bieten hatte. Pettra hingegen kopierte die Daten aus dem Ordner und studierte ihn gründlich. Außerdem schleuste sie ein Programm ein, das es uns ermöglichte, nach Beseitigung des Magisters auch dessen elektronische Spuren vollkommen zu tilgen.
    Nach nicht einmal einer Woche wussten wir mehr über das Magister als das Magister über sich selbst. Doch was wir erfuhren, war schockierender, als wir erwartet hatten.

     
    „Hallo, Donald!“ Meine Stimme war zuckersüß.
    Er drehte sich langsam um, auf seinem Gesicht malte sich Staunen ab, noch keine Angst. „Miss Ravenwood! Welch Ehre!“
    Ich lächelte über seine Scheinheiligkeit. „O Donald. Die Höflichkeitsfloskeln können wir uns doch sparen.“
    Er bedeutete mir mit einer Geste, dass er meiner Meinung sei, und nahm auf seinem Stuhl Platz. „Wie haben Sie mich gefunden?“
    Mein Lächeln erstarb und ich hob eine Augenbraue, während ich ihn beobachtete. „Ich habe Freunde.“
    „Ah, ich erinnere mich. Die Daywalkerin. Ein guter Trick mit dem Magnetband, das muss man ihr lassen. Und Ihr Verlobter ist ja auch sehr geschickt. Hat er sich nicht damals in den Computer des MI5 gehackt, um diesen tätowierten Vampir zu schützen?“
    Ich ging auf seine Anspielung nicht ein. „Bringen wir es doch mal nüchtern auf den Punkt, Donald. Sie wollen mich tot sehen, ich will Sie tot sehen. Daraus ergibt sich eine logische Schlussfolgerung.“
    „Ach so. Tut es das?“
    „Einer von uns beiden wird diesen Raum nicht lebend verlassen.“
    Er nickte und lächelte. „Ich nehme an, dass Sie nicht die Absicht haben, zu sterben.“
    „Nein, das habe ich wirklich nicht.“
    Ihm war klar, dass er hier kaum eine Chance gegen mich hatte. Keine Lux Sangui, keine Waffe mit Elektrumkugeln, nicht einmal jemand, der ihn um Hilfe schreien hörte, obwohl ich bezweifelte, dass er das überhaupt tun würde.
    „Sie haben die Anschläge forciert, nicht wahr?“ Auch wenn es keine Rolle mehr spielte, warum er all diese Intrigen gesponnen hatte, wollte ich es dennoch wissen.
    Donald nickte bedächtig. „Es bot sich an. Dieser Attentäter hat mich darauf gebracht.“
    Das überraschte mich. Ich war inzwischen davon ausgegangen, dass alles auf sein Konto ging. Wer war es sonst?
    „Von dem Club, in dem Sie und Blue sich das erste Mal begegneten, habe ich nur gehört. Aber bei meinem Besuch in Miami wurde ich Zeuge, wie jemand eine Elfe auf offener Straße erschoss. Mit einer unserer Waffen. Es ärgerte mich, weil diese Waffe Diebesgut war. Doch die Idee gefiel mir.“ Er lächelte mich an. „Außerdem brachte es Sie in die Schusslinie, ohne dass ich etwas dazu tun musste. Eine nette Parallele

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