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Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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doch dann dämmerte es ihr. Sie holte tief Luft. „Es erfolgt ein kompletter Check. Immerhin besteht die Möglichkeit, dass es kein Zufall war. Dann werden entsprechende Maßnahmen ergriffen.“
    „Knast?“
    Sally zuckte die Schultern. Es war ihr anzusehen, dass sie nicht näher darauf eingehen wollte. Sein Magen zog sich zusammen. Ben erwog kurzzeitig, sich sein Frühstück noch mal durch den Kopf gehen zu lassen, kämpfte den Drang aber nieder.
    „Das braucht dich aber nicht zu belasten. Wenn du einen guten Job machst, kannst du danach wieder nach Hause gehen. Keine lebenslange Überwachung.“
    Sie lächelte ihn aufmunternd an. Trotzdem blieb ein ungutes Gefühl. Es gab zu viele Lücken in seinem Leben. Wenn irgendwer darauf stieß, würde er vielleicht nicht nach Hause gehen.

     
    Wenn er hier wieder rauskam, das schwor er, wollte er in seinem ganzen Leben keinen Stoff mehr anrühren. Denn eines war Biff glasklar: Das hier war der irrste Trip seines Lebens. Real konnte das unmöglich sein.
    „Warum dauert das so lange?“, blaffte ihn einer dieser Kerle an, die ihn aus seiner Wohnung verschleppt hatten.
    Das war vor sechs Tagen gewesen. Leicht hatte er es ihnen nicht gemacht. Zwei waren mit gespaltenem Schädel von ihren Kumpels weggebracht worden. Und ein paar Zähne mussten noch irgendwo in seiner Wohnung rumliegen. Aber am Ende hatten sie ihn doch übermannt. Es waren zu viele gewesen. Vor allem zu viele von diesen Monstern, und die waren stärker als er. Wie diese Superbösewichte aus den Comics mit ihren Handlangern. Mit denen konnte man sich nicht anlegen, die hatten ganz fiese Tricks drauf.
    Er hatte immer noch keinen Plan, wie die überhaupt in seine Wohnung gekommen waren – oder wieder raus. Jemand hatte ihm eins über den Schädel gegeben und er war erst hier wieder aufgewacht. Das Letzte, woran er sich erinnerte, war der Blitz und dann nur noch viel Lärm, Knurren, Wuseln und Kampfgerangel.
    Hoffentlich war Dusty entkommen. Um den Kleinen machte er sich echte Sorgen. Wenn diese schrägen Vögel ihn erwischt hatten, konnte sonst was mit ihm passiert sein. Er kam sich vor wie in einem Cyberthriller mit Horrorelementen. Werwölfe und kleine Ratten – oder Wiesel oder was auch immer das darstellen sollte – die von ihm verlangten, dass er Sicherheitssysteme knackte. Wofür, sagten sie ihm nicht. Die komischen Pelztiere brachten ständig Daten. Sie redeten wie das Viehzeug aus Animationsfilmen. Total durchgeknallt. Und sie brachten Umschläge, in denen sich die Ziele befanden.
    Die ersten Websites waren Banken gewesen. Das hatte er ja noch kapiert. Geld transferieren – wie schäbig und gewöhnlich. Er könnte kotzen. Jeder wollte sich bequem die Taschen vollmachen. Sogar Werwölfe. Was wollten die damit? Hundefutter kaufen?
    Aber seit heute Morgen ging es nicht mehr um den schnöden Mammon. Biff hielt sich für ziemlich abgebrüht, wenn es darum ging, den Bonzen eins auszuwischen, aber das Gefühl, das ihm hierbei über den Rücken lief, hatte was von kalter Dusche nach einem Monatsrausch. Die wollten mehr als ne Lektion. Die wollten das wirklich durchziehen. Er leckte sich nervös über die Lippen und schielte zu den Waffen, bei denen er sich fragte, wo Werwölfe so was herhatten und wofür sie das bei Krallen und Zähnen noch brauchten. Die würden ihn kaltmachen, so oder so. Ihm blieb nur, Zeit zu schinden, damit er vielleicht einen Weg hier raus fand. Also tat er erst mal weiter, was die wollten. Nur sehr langsam. Konnten die doch nicht wissen, wie lange man dafür brauchte. Sollten sie doch ungeduldig werden, er musste sie erst fürchten, wenn er den Job erledigt hatte. Bis dahin brauchten sie ihn – und seine Finger. Er war der Beste. Das wussten die. Sonst hätten sie ihn nicht geholt. Pah! Mit einem Mal fühlte Biff sich wieder stärker. Denen wollte er es zeigen.
    Eine Pranke schlug neben ihm auf den Tisch und brachte seinen Übermut gleich wieder zum Einsturz.
    „Halt uns nicht hin, sondern arbeite. Oder glaubst du, wir merken nicht, was du hier abziehst? Der Komplex hat drei Stockwerke mit je einem Dutzend Räumen. Na, hast du genug Grips, um zu erraten, wer in den anderen sitzt, und genauso einen Computer vor sich stehen hat?“
    Biff schwitzte und wurde bleich. Ihm wurde übel, vom Entzug und weil er Angst bekam.
    „Ich sehe, du bist tatsächlich hell in der Birne. Also mach deinen Job und schalt das verdammte Kraftwerk endlich ab!“
    Das Zähneblecken hätte es nicht gebraucht,

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