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Ruheloses Herz

Ruheloses Herz

Titel: Ruheloses Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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das eine noch für das andere Verständnis.
    »Als ich die Exerciseboys bei ihrer Arbeit beobachtete, wusste ich sofort, das ist es. Es war genau das, was ich machen wollte. Ich fand, dass man im Leben nichts Besseres tun konnte, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Und dann schwänzte ich, so oft es ging, die Schule und trieb mich auf der Rennbahn herum, wo ich mit anpackte, wann immer man es mir erlaubte.«
    »Wie romantisch.«
    Brian ermahnte sich, sich etwas zurückzuhalten. Er hatte nicht vorgehabt, so viel zu erzählen, aber der Ritt und die Abendstimmung machten ihn irgendwie sentimental. Als er über ihre Bemerkung lachte, schüttelte sie den Kopf.
    »Nein, das finde ich wirklich. Wer diese Welt nicht kennt, kann es nicht verstehen. Die harte Arbeit, das Auf und Ab von Enttäuschungen und Freude, der Schweiß und das Blut. Das Training im Morgengrauen, wenn es noch eiskalt ist, die blauen Flecken und Muskelzerrungen.«
    »Und das ist romantisch?«
    »Du weißt genau, dass es so ist.«
    Diesmal lachte er, weil sie ihn durchschaut hatte. »Auf jeden Fall erschien es mir so, wenn ich als Junge bei den Reitställen herumhing und wartete, bis die vor Schweiß dampfenden Pferde im Morgennebel zurückkamen. Wobei man sie erst hörte, bevor sie sich wie Traumgestalten aus dem Nebel lösten. In diesen Momenten habe ich immer geglaubt, dass es nichts Romantischeres auf der Welt gibt.«
    »Und jetzt?«
    »Jetzt weiß ich es.«
    Dann galoppierten sie weiter, bis die glitzernden Lichter von Royal Meadows in der Ferne auftauchten. Er hatte nicht damit gerechnet, eine entspannte Stunde in ihrer Gesellschaft zu verbringen, und fand es seltsam, dass sie, trotz der erotischen Spannung zwischen ihnen, offenbar imstande waren, eine Art Freundschaft zu entwickeln.
    Es gab auch andere Frauen, mit denen er ganz normal befreundet war, und er war auf dem besten Weg, sich davon zu überzeugen, dass er gut daran tat, die Beziehung zu Keeley auf einer ebensolchen Ebene zu belassen. Da er schließlich derjenige gewesen war, der den Stein zwischen ihnen ins Rollen gebracht hatte, war es nur richtig und vernünftig, wenn er ihn jetzt auch aufhielt.
    Die Vernunft, die sich in diesem Gedanken offenbarte, und der Ritt entspannten ihn. Als sie die Reitställe erreichten, wo sie die Pferde trockenreiben und striegeln mussten, überlegte er gut gelaunt, wie er seinen Abend verbringen wollte.
    Auf Keeleys Nachfragen hin erzählte er ihr von den Trainingsfortschritten der Jährlinge und von der fünfjährigen Stute, die eine Kolik gehabt hatte.
    Sie gaben den Pferden Wasser, und während Brian die Sättel und das Zaumzeug wegbrachte, legte Keeley die Striegelutensilien aus.
    Anschließend arbeiteten sie eine Weile schweigend in gegenüberliegenden Boxen.
    »Wie ich gehört habe, hast du vor, nächste Woche mit Brendon nach Saratoga zu fahren«, sagte sie schließlich.
    »Ja, Zeus wird laufen. Ich glaube, Red Duke ist ein echter Konkurrent für ihn, und dein Bruder stimmt mir zu. Obwohl ich diese Rennbahn bisher nur von Bildern her kenne. Und anschließend fahren wir auch gleich noch nach Louisville. Mit den Gegebenheiten dort will ich mich bis zum ersten Samstag im Mai möglichst gut vertraut machen.«
    »Du hast vor, Betty dort für den Kentucky-Derby starten zu lassen.«
    »Ja. Sie wird laufen. Und gewinnen.« Er griff nach dem Striegelkamm und begann damit, die Bürste zu säubern. »Es ist bereits beschlossene Sache.«
    »Und was ist mit Brendon? Weiß er es auch schon?«
    »Nein, bis jetzt weiß es nur Betty. Und dein Vater. Brendon wollte ich es auf der Fahrt erzählen.«
    »Und was hat Betty dazu gesagt?«
    »Bringen wir’s hinter uns.« Als er ihr einen Blick zuwarf, sah er, dass sie mit den Fingerspitzen über Sams Fell strich, um nach Knötchen oder anderen Unebenheiten zu fahnden. »Warum nimmst du eigentlich nicht mehr an Turnieren teil? Mit Sam würdest du für deine Pokale einen ganzen Tresorraum brauchen.«
    »Ich interessiere mich nicht für Pokale.«
    »Warum nicht? Macht es dir keinen Spaß zu gewinnen?«
    »Oh doch, viel Spaß sogar.« Sie lehnte sich zärtlich gegen Sam und hob seinen Vorderfuß, um den Huf auszukratzen, doch vorher warf sie Brian einen langen Blick zu, bei dem ihm ganz heiß wurde. »Aber ich habe schon oft gewonnen, es hat Spaß gemacht, und jetzt bin ich fertig damit. Wenn man nicht aufpasst, frisst es einen auf. Ich wollte unbedingt eine Olympiamedaille und habe sie bekommen.«
    Sie ging einige

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