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Ruhig Blut!

Ruhig Blut!

Titel: Ruhig Blut! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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auf der Brücke, und der größte Teil des Inhalts traf einen Vampir. Er ging sofort in Flammen auf, als hätte jemand einen Eimer mit brennendem Öl über ihm ausgeschüttet.
    »Oh, ich bitte dich, Kryptopher, das ist nun wirklich übertrieben«, sagte der Graf, als der in Flammen stehende Mann schrie und sich um die eigene Achse drehte. »Es geschieht alles nur in deiner Einbildung. Denk positiv, darauf kommt es an.«
    »Er läuft schwarz an«, beobachtete die Gräfin. »Willst du nichts unternehmen?«
»Na schön. Vlad, stoß ihn einfach von der Zugbrücke.«
Der glücklose Kryptopher verschwand kreischend in der Tiefe.
    »So etwas hätte eigentlich nicht passieren dürfen«, sagte der Graf und blickte auf seine verbrannten Finger. »Vermutlich gehörte er nicht wirklich zu uns.« Tief unter der Brücke platschte es.
    Die übrigen Vampire suchten im Torbogen Schutz, als eine weitere Flasche herabfiel und in der Nähe des Grafen zerbrach. Ein Tropfen traf ihn am Bein, und er starrte auf eine kleine Rauchwolke hinab.
    »Offenbar hat sich der eine oder andere Fehler eingeschlichen«, meinte er.
    »Ich will nicht voreilig sein«, sagte die Gräfin, »aber ich möchte dich dringend bitten, dir einen neuen Plan einfallen zu lassen. Vielleicht einen, der funktioniert?«
    »Ich habe schon einen«, erwiderte der Graf und klopfte mit den Fingerknöcheln an das Tor aus dickem Eichenholz. »Wenn bitte alle beiseite treten würden…«
    Oben auf den Zinnen stieß Igor Nanny Ogg an, die eine Karaffe mit Wasser aus dem Heiligen Brunnen des Siebenhändigen Sek sinken ließ. Sie blickte in die Richtung, in die der Daumen deutete. *
    Wolken zogen heran, blaue Blitze flackerten darin.
»Ein Unwetter kündigt fich an«, sagte Igor. »Meine Schädeldecke prickelt! Lauf!«
Sie erreichten den Turm, als ein Blitz die Tür zerschmetterte und dort die Zinnen zertrümmerte, wo sie eben noch gestanden hatten. »Nun, das war einfach«, sagte Nanny. Sie lag der Länge nach auf dem Boden.
»Die Vampire können daf Wetter kontrollieren«, meinte Igor. »Potzblitz!« entfuhr es Nanny. »Stimmt. Das weiß jeder, der sich mit Vampiren auskennt.«
* Igor hatte zwei Daumen an der linken Hand. Er vertrat den Standpunkt: Wenn sich etwas bewährt, sollte man ruhig ein zweites Exemplar hinzufügen.
»Entschuldige. Aber bei den Türen weiter drinnen können fie daf nicht verfuchen. Komm!«
»Was ist das für ein Geruch?« fragte Nanny und schnüffelte. »Igor, deine Stiefel brennen!«
    »Verdammt! Und diefe Füfe waren vor fechf Monaten faft neu«, sagte Igor, als Nannys Weihwasser über das qualmende Leder zischte. »Ef liegt an meinem Draht. Daf Ding fängt umherirrende Elektrifität ein.«
    »Was ist passiert?« fragte Nanny, als sie die Treppe hinuntereilten. »Ist jemand von einem herabfallenden Büffel getroffen worden?«
    »Ein Baum war’f«, sagte Igor vorwurfsvoll. »Mikkael Fwenif vom Holzfällerlager, der arme Kerl. Ef war praktisch nichtf von ihm übrig, aber feine Eltern meinten, ich könnte feine Füfe haben, damit er in Erinnerung bleibt.«
    »Das war sonderbar nett von ihnen.«
    »Nun, ich hab ihnen meinen Refervearm gegeben, nach dem Unfall mit der Akft vor einigen Jahren, und alf die Leber def alten Herr Fwenif verfagte, gab ich ihm daf Ekfemplar, daf Herr Kochak mir überlief, weil ich Frau Kochak ein neuef Auge schenkte.«
    »Hier scheinen die Menschen nicht zu sterben, sondern weitergereicht zu werden«, sagte Nanny.
»Warum gute Dinge vergeuden?« erwiderte Igor.
»Und wie sieht dein neuer Plan aus?« fragte Lacrimosa und kletterte über den Schutt hinweg.
    »Wir bringen alle um. Es ist kein sehr origineller Plan, zugegeben, aber er wurde mehrmals mit Erfolg getestet«, sagte der Graf. Die anderen Vampire nickten zustimmend, doch Lacrimosa schien sich mit dieser Antwort nicht zufriedengeben zu wollen.
    »Was, alle? Und sofort?«
»Nun, du kannst dir einige für später aufsparen, wenn du möchtest.« Die Gräfin griff nach dem Arm ihres Gemahls.
»Oh, das erinnert mich so sehr an unsere Flitterwochen«, sagte sie.
    »Weißt du noch, die wundervollen Nächte in Grjsknvij?«
»Oh, damals hatten wir das Gefühl, uns läge die ganze Welt zu Füßen«, sagte der Graf feierlich.
»Soviel Romantik… Und wir haben wundervolle Leute kennengelernt. Erinnerst du dich an Herrn und Frau Harker?«
    »Oh, ich verbinde sehr angenehme Erinnerungen mit ihnen. Sie haben uns fast eine Woche lang gereicht. So, und jetzt hört alle gut zu. Heilige

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