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Ruhig Blut!

Ruhig Blut!

Titel: Ruhig Blut! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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kaum mehr ein Ich für die Rückkehr gegeben.«
    »Kaninchen scheinen nicht sehr interessant zu sein.«
»Sie haben gute und schlechte Zeiten.«
    »Na schön, dann sehen wir eben in die grüne Glaskugel«, sagte Agnes. »Damit kennst du dich gut aus, wie ich von Magrat weiß.« Auf der anderen Seite der Lichtung fiel ein gelockerter Ziegelstein aus dem Schornstein der Hütte.
    »Aber nicht hier«, erwiderte Nanny widerstrebend. »Hier ist es mir zu unheimlich… O nein, als hätten wir nicht schon genug Probleme… Was macht er denn hier?«
    Hilbert Himmelwärts wanderte durch den Wald und bewegte sich dabei mit der Unbeholfenheit eines Städters, der zum erstenmal auf echtem, von Furchen durchzogenem, mit welkem Laub und Zweigen bedeckten Boden unterwegs war. Sein besorgter Gesichtsausdruck verriet, daß er befürchtete, jeden Augenblick von Eulen oder Käfern angegriffen zu werden.
    In seiner sonderbaren schwarzweißen Kleidung wirkte er fast wie eine menschliche Elster.
    Die in den Bäumen hockenden Elstern schnatterten einmal mehr. »›Sieben das Geheimnis, auf ewig verwahrt‹«, sagte Agnes. »›die Sieben gefangen in des Teufels Verlies‹«, brummte Nanny. »Du
    hast deine Verse, ich meine.«
Als Himmelwärts die Hexen sah, erhellte sich seine Miene ein wenig, und er putzte sich die Nase.
»Klingt schrecklich«, kommentierte Nanny leise.
    »Ah, Frau Ogg… und Fräulein Nitt«, sagte Himmelwärts und wich behutsam einer kleinen Ansammlung von Schlamm aus. »Äh… es geht euch gut, hoffe ich?«
    »Bisher ja«, antwortete Nanny.
»Ich hatte gehofft, Frau Wetterwachs hier anzutreffen.«
Einige Sekunden herrschte Stille, nur unterbrochen vom gelegentlichen
    Schnattern einer Elster.
»Du hast es gehofft ?« vergewisserte sich Agnes.
» Frau Wetterwachs?« wiederholte Nanny.
»Äh… ja. Das gehört zu… Ich meine, ich… Wir achten immer dar
    auf… Nun, ich hörte, daß sie vielleicht krank ist, und es ist unsere priesterliche Pflicht, die Alten und Kranken zu besuchen… Ich weiß natürlich, daß es hier eigentlich gar keine priesterlichen Pflichten für mich gibt, aber ich bin trotzdem gekommen…«
    Nannys Gesicht sah aus wie ein Bild, das ein Maler mit einem sehr sonderbaren Sinn für Humor gemalt hatte.
»Ich bedauere sehr, daß sie nicht hier ist«, sagte sie, und Agnes wußte: Die Worte waren ehrlich gemeint und gleichzeitig ziemlich gemein. »Oh, schade. Ich wollte ihr… Ich wollte… äh… Geht es ihr besser?«
    »Dein Besuch hätte ihr bestimmt geholfen, sich schneller zu erholen«, sagte Nanny, und erneut steckte eine besondere Art von Wahrheit in ihrer Antwort. »Sie hätte tagelang darüber gesprochen. Du kannst hierherkommen, wann immer es dir beliebt.«
    Himmelwärts wirkte hilflos. »Dann sollte ich jetzt besser… ähm… zu meinem Zelt zurückkehren. Äh… darf ich die Damen vielleicht begleiten? Es gibt… äh… gefährliche Dinge im Wald…«
    »Wir haben Besen«, sagte Nanny mit fester Stimme.
Angesichts der offensichtlichen Enttäuschung des Priesters traf Agnes eine Entscheidung.
»Wir haben einen Besen«, sagte sie. »Ich bringe dich… Ich meine, du kannst mich zurückbringen, wenn du willst.«
    Himmelwärts atmete erleichtert auf. Nanny schniefte, und es klang fast wie nach dem Schniefen von Oma Wetterwachs.
»Wir treffen uns bei mir«, sagte sie. »Und bummle nicht.«
    »Ich bummle nie«, erwiderte Agnes.
»Dann fang jetzt nicht damit an.« Nanny stapfte fort, um ihren Besen zu holen.
Agnes und der Priester wanderten eine Zeitlang in peinlichem Schweigen. Schließlich fragte Agnes: »Was ist mit deinen Kopfschmerzen?«
    »Oh, inzwischen leide ich nicht mehr daran, danke der Nachfrage. Aber Ihre Majestät war trotzdem so freundlich, mir einige Tabletten zu geben.«
    »Wie nett von ihr«, sagte Agnes. Sie hätte ihm eine Nadel geben sollen – sieh dir nur die Größe dieses Furunkels an! dachte Perdita, die zu den geborenen Furunkelausstechern gehörte. Warum unternimmt er nichts dagegen?
    »Äh… du magst mich nicht besonders, oder?« fragte Himmelwärts. »Ich kenne dich kaum.« Agnes spürte unangenehme Kühle in einer gewissen Unterleibsregion.
»Viele Leute beschließen schon bei unserer ersten Begegnung, daß sie mich nicht mögen«, meinte Himmelwärts.
    »Ich schätze, das spart Zeit«, entgegnete Agnes und verfluchte sich. Diese Worte gingen auf Perdita zurück. Doch Himmelwärts schien sie überhaupt nicht zur Kenntnis zu nehmen und seufzte nur.
    »Ich fürchte, der

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