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Rum Diary: Roman zum Film (German Edition)

Rum Diary: Roman zum Film (German Edition)

Titel: Rum Diary: Roman zum Film (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hunter S. Thompson
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Yeamon am Eingang auf; er bemerkte uns und kam an den Tisch.
    Sala ächzte gequält. »Wenn man vom Teufel spricht«, murmelte er. »Hör bloß auf, Yeamon, schlag mich nicht – war nicht so gemeint.«
    Yeamon lächelte und setzte sich. »Bist du immer noch wegen Moberg beleidigt?« Er lachte und wandte sich an mich. »Robert ist der Meinung, ich hätte Moberg mißhandelt.«
    Sala brummelte irgendwas von »nicht ganz dicht«.
    Yeamon lachte wieder. »Sala ist der älteste Mensch in San Juan. Wie alt bist du, Robert – um die neunzig?«
    »Verschon mich mit deinem Scheißgerede!« brüllte Sala und sprang von seinem Stuhl auf.
    Yeamon nickte. »Robert braucht eine Frau«, sagte er besänftigend. »Sein Schwanz drückt ihm auf den Schädel, er kann kaum noch denken.«
    Sala ächzte und schloß die Augen.
    Yeamon klopfte auf den Tisch. »Robert, die Straßen wimmeln nur so von Nutten. Du solltest dich mal umschauen. Ich hab auf dem Weg hier rauf jede Menge gesehen. Am liebsten hätte ich mir sechs geschnappt und mich nackt hingeworfen und sie auf mir herumkrabbeln lassen wie die Hündchen.« Er lachte und winkte dem Kellner.
    »Du Mistkerl«, murmelte Sala. »Dein Mädchen ist noch nicht mal einen Tag hier, und du redest schon von Nutten, die auf dir herumkrabbeln sollen.« Er nickte weise. »Du holst dir noch die Syphilis – treib dich nur weiter mit den Nutten herum, dann landest du noch ganz schön in der Scheiße.«
    Yeamon grinste. »Okay, Robert. Du hast mich gewarnt.«
    Sala schaute auf. »Schläft sie immer noch? Wann kann ich endlich in meine Wohnung?«
    »Sobald wir hier abhauen«, antwortete Yeamon. »Ich bring sie gleich raus zum Haus.« Er nickte. »Ich werde mir natürlich deinen Wagen leihen müssen – es ist einfach zuviel Gepäck für den Scooter.«
    »Mein Gott, Yeamon«, murmelte Sala. »Du saugst einem das Blut bis auf den letzten Tropfen aus.«
    Yeamon lachte. »Du bist ein guter Christ, Robert. Du kriegst schon deine Belohnung.« Er ignorierte Salas empörtes Schnauben und wandte sich an mich. »Bist du mit der Morgenmaschine gekommen?«
    »Ja«, sagte ich.
    Er schmunzelte. »Chenault hat was von einem jungen Typen erzählt, der im Flugzeug einen alten Mann verprügelt hat – warst das etwa du?«
    Ich stöhnte. Das Netz aus Sünde und unglücklichen Zufällen zog sich spürbar enger um den Kreis. Sala sah mich mißtrauisch an.
    Ich erzählte, daß ich neben einem alten Geisteskranken gesessen hätte, der ständig auf mir herumkrabbeln wollte.
    Yeamon lachte. »Chenault dachte, du wärst der Geisteskranke  – sie meinte, du hättest sie ständig angestarrt und wärst dann bei dem Alten völlig ausgeflippt – als sie von Bord ging, hast du immer noch auf ihn eingeschlagen.«
    »Großer Gott!« rief Sala und sah mich verächtlich an.
    Ich schüttelte den Kopf und versuchte, die Situation mit einem Lachen zu überspielen. Die Schlußfolgerungen waren häßlich: ein Geisteskranker, der junge Frauen anmacht und alte Männer verprügelt – nicht gerade der ideale Einstieg für einen neuen Job.
    Yeamon schien amüsiert, aber Sala warf mir kritische
Blicke zu. Ich bestellte die nächste Runde und wechselte schnell das Thema.
    Wir saßen noch einige Stunden gemütlich herum, redeten, tranken und schlugen die Zeit tot, während man hören konnte, wie drinnen jemand traurig auf einem Piano vor sich hinklimperte. Die Akkorde schwebten zum Hof hinaus und gaben dem Abend einen hoffnungslos melancholischen Unterton, der fast schon wieder angenehm war.
    Sala war überzeugt, daß die Zeitung demnächst schließen würde. »Einen Monat geb ich ihr noch«, versicherte er uns. »Aber ich werde bleiben, solange es geht.« Er hatte noch zwei große Photoproduktionen, dann würde er aufbrechen, wahrscheinlich nach Mexico City. »Ja«, sagte er, »rechnet ungefähr mit einem Monat, dann können wir zusammenpacken.«
    Yeamon schüttelte den Kopf. »Robert braucht nur einen Vorwand zum Abhauen.« Er schmunzelte. »Das Blatt hält sich noch eine Weile. Mir reichen drei Monate – dann hab ich genug Geld, um eine Insel zu finden.«
    »Und wo?« fragte ich.
    Er zuckte die Schultern. »Egal – irgendeine Insel, auf der man billig leben kann.«
    Sala zischte. »Du redest wie ein Freak, Yeamon. Was du brauchst, ist ein guter Job in Chicago.«
    Yeamon lachte. »Und was du brauchst, Robert, ist eine gute Frau, die dich bumst. Dann geht’s dir gleich besser.«
    Sala grummelte und trank sein Bier. Trotz seiner

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