Rumble & Rush (German Edition)
und stöhnte ungehalten.
»Ist dir schon wieder schlecht?«
Ardens Kopf ruckte hoch und er blickte in die blauen Augen Allan Sykes‘.
»Geht gleich wieder«, stammelte Arden, denn schließlich konnte er kaum offenbaren, dass er gerade gegen eine beträchtliche Latte ankämpfte.
»Vielleicht noch mal ein Mittelchen dagegen nehmen und hinlegen?«, fragte der Mann freundlich.
Arden glaubte, es fehle nicht viel und Röte würde in seine Wangen schießen. Allan stellte seine Kaffeetasse achtlos beiseite, stützte sich auf dem Esstisch ab und beugte sich vor. Der Kapitän musterte ihn streng und Arden hätte beinahe laut geflucht, denn dieser Blick war eindeutig keine Unterstützung um seine Erektion abklingen zu lassen, sondern hatte den gegenteiligen Effekt. Die verwegenen Stoppeln fielen ihm mehr denn je auf, ebenso nahm er das erste Mal die Lippen im Detail zur Kenntnis. Ein Mundwinkel war leicht nach oben gezogen und gab dem Mann einen verschmitzten Gesichtsausdruck und selbst die Augenränder, die inzwischen Einzug gehalten hatten, nahmen den schwarzen Wimpern nicht den Effekt, die Augen noch mehr leuchten zu lassen.
»Wie lange ist das Pflaster schon drauf?«
»Hm, nicht so lange, ich hab es vorhin nach dem Aufstehen gewechselt.«
»Gut, dann hole ich Dir noch mal das Mittel gegen Übelkeit.«
Arden schüttelte den Kopf. »Danke, Allan. Ich hätte vielleicht ein wenig mit dem Kaffee warten sollen, aber es ist schon wieder besser, ich brauch also nichts.«
»Sicher?«, hakte Allan nach.
Er nickte und versuchte so zuversichtlich auszusehen, wie es ihm unter den gegebenen Umständen möglich war.
»Okay. Ich werde dann mal ins Bett verschwinden.«
»Schlaf gut, Allan«, erwiderte Arden und war dankbar, als der Mann sich umdrehte und ging.
Kaum war dieser außer Sichtweite, legte er den Kopf auf der Tischplatte ab und stöhnte leise. »Bingo, Arden Wayland«, flüsterte er verzweifelt.
Ins Bett gehen und schlafen würde nicht gehen, zum einen war er noch nicht wirklich müde, zum anderen würde er den Atem des Kapitäns hören, etwas, dass gerade nicht förderlich für seine zu bekämpfende Libido war. Nach oben zu Gyl zu gehen, war ebenso eine ausgesprochen schlechte Idee, denn das Zelt in seiner Hose baute sich bei dem Gedanken eindeutig nicht ab. Arden grübelte einen Moment und nahm dann den pragmatischen Lösungsweg. Er stand auf, ging auf den Flur und blickte sich um, ob er niemandem begegnen konnte. Dann suchte er das WC auf und zwei Minuten später biss er sich auf die Lippen, als er sich in seine Hand ergoss.
Es erfüllte ihn mit Scham, dass er wie zu Teenagerzeiten nur so kurz brauchte, um zu kommen, aber ein paar kleine Gedanken an Gyl, der ihn rannehmen würde, hatten sofort zum Orgasmus geführt.
Seufzend wusch er sich die Hände und stellte fest, dass er in der Beziehung zu Alexander wohl eine Menge Defizite aufgebaut hatte.
Wesentlich entspannter ging er anschließend in die Küche, schnappte sich eine Thermoskanne, füllte sie mit Kaffee und nahm diese mit hinauf zu dem Mann, der vor Kurzem noch Vorlage für seine Lust gewesen war.
Kapitel 6
Gyl schenkte ihm ein erfreutes Lächeln, als er ihn erblickte.
»Ich hab frischen Kaffee mitgebracht, falls du bedarf hast.«
»Immer her damit.«
Arden füllte den heißen Trank in einen Becher und drückte ihn dem anderen in die Hand. Anschließend setzte er sich in den zweiten Sessel. Er blickte aus den Fenstern der Brücke und stutzte. »Geht sie auf, oder unter?«
»Sie geht gerade auf.«
Er lehnte sich, ebenso wie Gyl, im Sessel zurück und genoss den Anblick der aufgehenden Sonne. Die See war ausgesprochen ruhig und das Licht, in das alles getaucht wurde, hatte etwas Magisches. Sicher hatte Arden schon viele Sonnenaufgänge gesehen und glaubte, die beeindruckendsten bereits in seinem Gedächtnis zu haben, aber dieser vor seinen Augen lief ihnen den Rang ab.
»Hast du einen Partner?«, fragte Gyl in die Stille hinein.
Arden wandte sich dem Mann überrascht zu, blickte dann aber wieder hinaus auf das Wasser.
»Nicht mehr. Wir haben uns zwei Tage vor meinem Abflug getrennt.«
»Warum?«
»Hat nicht mehr gepasst«, erwiderte der Journalist knapp, aber er kam sich über diese Antwort umgehend schlecht vor, schließlich hatte Gyl bereits eine Menge persönliches offenbart. »Alexander und ich waren etwas über ein Jahr zusammen, aber es sieht so aus, als wenn es nicht einfach ist, für mich was Passendes zu finden. Ich bin viel für
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