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Rumble & Rush (German Edition)

Rumble & Rush (German Edition)

Titel: Rumble & Rush (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catthemad
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das Magazin unterwegs und das meistens rund um die Welt. Heute die Beringsee, morgen vielleicht schon in Australien oder Asien. Ich war vor diesem Auftrag gerade mal knapp eine Woche wieder in New York und dann gab es noch zusätzliche Differenzen.« Arden zögerte einen Moment und sagte ehrlich: »Ich dachte, dass sich Alexanders ‚Weichgespültheit‘ legen würde, aber das war nicht der Fall. Bei dem letzten Streit habe ich das erste Mal Wut und richtige Emotionen bei ihm gesehen. Die ganze Beziehung war bis dahin ein Schongang mit außerordentlich viel Weichspüler in allen Bereichen. Er hat mir den Schlüssel auf den Tisch gelegt und ist gegangen. Es tat mir noch nicht mal wirklich weh, weil da nichts war, worauf ich großartig verzichtet hätte. Sicher haben wir uns gemocht, aber Feuer und Leidenschaft war da nicht zu finden. Wie ist es mit dir, Gyl? Bist du nach dem Knast zurück auf den Pfad der Heterotugend?«
    Der Mann hinter dem Schiffssteuer gab ein amüsiertes Lachen von sich. »Ich habe es versucht, ehrlich, Arden. Kaum war ich raus, war der erste Gang zum Bewährungshelfer, um in einem Wohnheim unterzukommen, der zweite zu einer Hure.«
    Gyl begann erneut zu lachen und schüttelte den Kopf: »Ich musste fünfundzwanzig Dollar nachlegen, weil ich sie zum Schluss in den Arsch gefickt habe, um überhaupt abspritzen zu können. Danach bin ich nur noch, so es die Kohle erlaubt hat, zu Strichern gegangen. Eine Beziehung habe ich nie geführt und ich glaube auch nicht, dass ich dazu in der Lage wäre. Der Knast hat mich verdorben. Dort geht es nicht um Zärtlichkeit oder Zuneigung, sondern um Triebbefriedung. Was glaubst du, was mit meinem Ruf passiert wäre, wenn ich es je gewagt hätte, einen Mann zu küssen? Sex ist für mich wohl nur Triebbefriedigung, aber sicher bin ich mir nicht. Was anderes kam mir nie in den Sinn. Die Stricher sind auch froh, wenn der Freier kommt und verschwinden. Ich hatte mal einen, den habe ich zu mir auf die Ranch bestellt. Als ich das Gefühl hatte, dass er mehr von mir wollte, als nur meinen Schwanz im Arsch und meine Kohle, ging bei mir nichts mehr. Vielleicht, weil ich dann offiziell realisiert hätte, schwul zu sein?« Gyl zuckte hilflos mit den Schultern. »Ist nicht so ganz einfach. Alles unterhalb meines Bauchnabels fühlt sich schnell angesprochen, aber der Bereich darüber ... ich weiß nicht, ob sich das je ändern wird. Ich kann mir nicht vorstellen Arm in Arm mit einem Kerl durch die Straßen zu laufen und all diesen Kram. Steh ich auf Männer? Mir ist zumindest klar, dass ich mit Frauen nicht mehr viel anfangen kann, aber wildes Herzklopfen und schöne Gefühle für das gleiche Geschlecht gab es bisher auch noch nicht.« Gyl gluckste leise. »Entschuldige, für eine Frage ’ne Menge Antworten und einen Seelenstriptease dazu. Du machst mich redselig. Hast du mir was in den Kaffee gemacht?«
    Arden lächelte den anderen an und schüttelte den Kopf. »Nein, eindeutig nicht, aber vielleicht tut es auch einfach mal gut drüber zu sprechen, oder?«
    Gyl grinste breit. »Da hast du ohne Frage recht. Jetzt bist du dran. Weichgespült ist nicht deine Sache?«
    Arden lachte überrascht auf. »Ist das jetzt wirklich ein Thema, dass du besprechen möchtest?«
    »Eindeutig!«
    »Ich mag weichgespült, wenn es zur Situation passt. Bei mir ist durchaus auch alles oberhalb des Bauchnabels beteiligt. Das war das erste Mal, dass ich an einen Typen geraten bin, der so getickt hat. Ich dachte wirklich, es ändert sich und er ist nur so vorsichtig, weil er sich noch nicht traut. Auf meine Bitten, es mal etwas anders anzugehen, habe ich den Satz zu hören bekommen, dass er mir nicht wehtun wolle. Dass er nicht begriffen hat, dass mir etwas fehlt, habe ich bei unserem Streit gemerkt. Vielleicht hätte ich es ihm vorher klarer sagen sollen, dass ich damit unzufrieden bin. Noch einmal passiert mir das nicht.«
    »In New York gibt es doch bestimmt genug Klubs, in denen du dir eine gute Nummer abholen kannst, oder?«
    Arden zuckte mit den Schultern. »Da spielt der Teil oberhalb des Bauchnabels nicht so ganz mit. Da bist du mit deiner Einstellung eindeutig im Vorteil, Gyl.«
    »Bin ich das?«, fragte der andere und Arden glaubte, einen bedrückten Unterton herauszuhören. Er löste seinen Blick vom Fenster und schaute Gyl an.
    »Ich habe niemanden, mit dem ich solche Gespräche führen könnte, wie wir beide es gerade tun. Man muss nicht darauf Achten mit Dingen hinter dem Berg zu halten

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