Rumble & Rush (German Edition)
Weise durch die Gegensprechanlage.
Der Kapitän stöhnte ungehalten. »Verdammt, nicht jetzt.«
»Na, geh schon, ich werde mir eine heiße Dusche erlauben und meine Fantasie mit dem auf Trab bringen, was du gleich mit mir getan hättest. Ich muss auf jeden Fall Druck abbauen.«
»Es tut mir leid«, flüsterte Allan.
»Kein Thema«, erwiderte Arden und biss sich einen Moment auf die Unterlippe.
Der andere beugte sich vor, gab ihm noch einen flüchtigen Kuss und verschwand dann, mit Bedauern im Blick, von der Brücke.
Arden seufzte, schnappte sich das zerknüllte Taschentuch und machte sich anschließend auf den Weg nach unten, um dem Badezimmer einen Besuch abzustatten.
Kapitel 15
»Sie kann mich wirklich nicht leiden«, stammelte Arden und hielt sich an der Küchenarbeitsplatte fest.
Kaum hatten sie den Hafen von St. Thomas verlassen, beschloss die Beringsee die Rumble mit hohen Wellen willkommen zu heißen.
Die neuen Besatzungsmitglieder, Steve Jennings und Albert Barnes, hinterließen auf Anhieb den Eindruck, als wenn sie gut ins Team passen würden. Der Journalist fand einmal mehr die Aussage bestätigt, dass Allan ein gutes Gespür hatte, wen er an Bord holte. Die Laune von Lenny und Dave schien sich damit zu bessern und auch der Kapitän sah der restlichen Fangsaison zufrieden entgegen.
Arden wusste, dass die Männer auf dem Deck gerade leere Körbe versenkten, um sie erneut so voll zu bekommen, wie beim ersten Mal. Anschließend sollte die Reihe heraufgeholt werden, die sie zurücklassen mussten. Dass es permanente Eiswarnungen gab, ließ die Besatzung im Akkord arbeiten, denn Allan sorgte sich um die Fangkörbe, die sie auf der vorhergehenden Tour nicht mehr hatten einholen können.
Arden hingegen fühlte sich gerade ausgesprochen nutzlos, denn alle waren übermüdet und schufteten ohne Unterlass, während er lediglich begonnen hatte, seinen Bericht zu strukturieren und Bildmaterial herauszusuchen. Er füllte die Thermoskannen mit Kaffee, stapelte die zubereiteten Sandwiches auf das Tablett und zog sich anschließend an, um nicht von der kalten Nässe gebeutelt zu werden.
Knapp zehn Minuten später war er auf dem Weg zur Brücke, um Allan etwas zu Essen zu bringen und diesem Gesellschaft zu leisten. Obwohl der Mann Augenränder hatte, die davon zeugten, dass er lang nicht mehr geschlafen hatte, setzte sich in Ardens Magen ein angenehmes Kribbeln frei, als er den anderen sah. Erstaunlicherweise schien der Kapitän der Rumble für ihn selbst in diesem Zustand nicht an Anziehungskraft zu verlieren.
»Danke«, flüsterte Allan, als er die mitgebrachten Esswaren in dessen Nähe abstellte. »Der nächste Korb muss rein, gebt Gas. Nur noch fünf, dann habt ihr es geschafft«, erklärte er in die Gegensprechanlage und sah auf den Monitor.
»Stör ich dich?«, fragte Arden, denn Allan machte ihm einen konzentrierten Eindruck und hatte ihn noch keines Blickes gewürdigt, seit er die Brücke betreten hatte.
»Nein, ich bin lediglich verdammt müde«, erwiderte der Mann leise.
Der Journalist wusste nicht recht, wie er sich verhalten sollte, und setzte sich in den zweiten Sessel.
»Es tut mir leid, dass ich nur hier oben bin, seit wir St. Thomas verlassen haben. Der Zeitdruck ist sonst nicht so extrem, wie du weißt und ich hätte schon eine kleine Pause machen können. Sobald die zurückgelassene Reihe eingeholt ist, wird es entspannter. Wenn alle Körbe so voll sind, wie beim ersten Mal, dann ist unser Kontingent ausgeschöpft und die Saison zu Ende. In so kurzer Zeit habe ich es in meiner ganzen Laufbahn noch nicht geschafft.«
»Und falls nicht so viele Krabben drin sind?«
Allan gluckste amüsiert. »Sie werden bis zum Anschlag voll sein, denn du bist auf der Rumble.«
Arden zog überrascht die Brauen hoch und scherzte: »Das erklärt natürlich, warum du mich so leidenschaftlich überredet hast, in St. Thomas nicht von Bord zu gehen.«
»Das kannst du so nicht sagen, Arden«, dementierte der Kapitän lachend.
Arden blickte aus dem Fenster und versuchte den bitteren Beigeschmack der Worte zu bekämpfen, indem er sich erklärte, dass Allan komplett übermüdet war. Zeitgleich wurde ihm aber klar, wie oft er durch die alte Besatzung und von Allan selbst gehört hatte, dass er augenscheinlich Glück für die Fänge brachte.
Er hoffte für eine Sekunde, dass der andere noch etwas sagen würde, um die nagenden Zweifel zu beseitigen, aber stattdessen forderte Allan seine Leute auf, den nächsten Korb
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