Rumble & Rush (German Edition)
gegenseitig auszuziehen, bestand in ihm immer noch die leise Frage, ob Allan ihn nicht aus geschäftlichem Egoismus an Bord behalten hatte. Jede weitere Berührung und die Blicke aus den blauen Augen schienen diese Bedenken aber zusehends beiseitezuschieben und er hatte jede Sekunde genossen. Doch nun nahm sein Kopf die Arbeit langsam wieder auf und stellte die Grübeleien einfach nicht ab. Er wischte sie fort, sich selbst allerdings mahnend, dass er gut auf sein Herz aufpassen sollte, denn auch dort begann der Mann ein sehnsuchtsvolles Ziehen zu hinterlassen.
Arden spürte nur zu gut, wie sehr er sich nach mehr sehnte, Zeit mit Allan verbringen wollte und das nicht nur in einem großen Bett, indem sie ungestört tun und lassen konnten, wonach ihnen der Sinn stand. Ein weiteres Seufzen kam über seine Lippen, während Ardens Verstand ihm erklärte, dass Allan mit der Rumble und der See verheiratet war. Keine gute Voraussetzung, um Gefühle mit ins Spiel zu bringen, gerade, weil er nicht wusste, wie es um die Emotionen des Kapitäns bestellt war. Lust empfand dieser allemal und zeigte es auch ungeniert, aber ob Allan wirklich etwas für ihn fühlte, stand auf einem anderen Blatt, das Arden noch nicht gesehen hatte.
Kapitel 16
»Ich habe es dir doch gesagt, Arden!«, lachte Allan zufrieden und notierte die Zahl, die Lenny ihm durchgab. »Wir brauchen nur noch umkehren, die restlichen Reihen reinholen und die Saison ist die Kürzeste, seit es den Krabbenfang gibt. Wir haben mehr als die Hälfte Zeit gespart und die Männer sind bei so vollen Körben so motiviert, dass es kaum zu glauben ist. Ich werde dich im Maschinenraum festketten und nie wieder hergeben!« Obwohl Allan Sykes zwinkerte und ihn angrinste, war der Knoten in Ardens Magen umgehend erneut präsent, ebenso wie der schale Geschmack in seinem Mund. Er zwang sich zu einem Lächeln, um sein Innerstes nicht nach außen zu kehren.
»Hey, wenn die Reihe oben ist, kann ich übrigens länger von der Brücke verschwinden. Ich bin zwar ganz schön müde, aber mir fallen auf Anhieb noch viele Dinge ein, die ich lieber machen würde, statt zu schlafen.«
Der Blick des Mannes unterstrich die Worte und Arden stellte sich nicht die Frage, woran der andere dachte. Während er seinem Verstand gerne geantwortet hätte, ob er einen Belohnungsfick erhalten würde, reagierte sein Körper umgehend auf die Lust, die Allans Augen in diesem Moment vermittelten. Dann änderte sich der Ausdruck in diesen. »Ist alles in Ordnung?«
Arden nickte und versuchte sein Lächeln ehrlicher aussehen zu lassen. »Sicher, ich besorge uns noch frischen Kaffee und bin gleich wieder da.«
Er verließ die Brücke langsam und war froh, den unteren Teil des Schiffs für sich alleine zu haben. Der Journalist setzte sich einen Moment und rieb sich über das Gesicht. Anschließend fluchte er leise, warum er die Situation nicht einfach mitnehmen konnte, wie sie war und sich mit Allan eine schöne Zeit machen konnte, dennoch war er dankbar, dass er die mahnende Stimme in sich trug, die ihm verbot, zu viel Gefühl ins Spiel zu bringen. Gleichzeitig fragte er sich das erste Mal, ob dies überhaupt noch möglich war, so wie der andere ihn anzog. Arden glaubte, dass ein Fingerschnippen wohl genügte und er würde vor Allan umgehend in die Knie gehen, nur um diesen lustvollen Blick zu ergattern, der ihn selbst so erregte. Der Kapitän der Rumble war hier und jetzt bereits anziehender, als sein Ex-Partner es je gewesen war, aber sie würden nie eine Chance bekommen es auszuprobieren, falls es überhaupt im Bereich dessen lag, was Allan sich vorstellte.
Arden schnaufte, denn eine bittere Stimme in seinem Inneren erklärte ihm leise, dass Sykes sich lediglich gefüllte Körbe und Dollar vorstellte, einen Orgasmus inklusive, als Veredelung der guten Saison.
Der Journalist trat sich selbst in den Hintern, verschloss Grübeleien und Gefühle wieder in einer kleinen Kammer seines Brustkorbs und erreichte wenige Minuten später mit einer Thermoskanne die Brücke.
Er bemerkte nicht, dass der Kapitän ihm einen nachdenklichen Seitenblick schenkte, während er ihre Tassen füllte.
»Arden?«
Er drehte sich um und blickte den Mann überrascht an.
»Komm her und küss mich.«
Der Journalist stutzte einen Moment, aber allein der Satz bewirkte in ihm eine hormonelle Kettenreaktion, für die er sich in dieser Sekunde verfluchen wollte. Seine Beine setzten sich in Bewegung, magisch von dem Blick angezogen, den
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