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Rumble & Rush (German Edition)

Rumble & Rush (German Edition)

Titel: Rumble & Rush (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catthemad
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bringe ich dir auch diese Saison ein wenig Glück?«
    Allan erwiderte nichts, sondern zog den anderen zu einem Kuss hinab.

Rush
    Gyl biss die Zähne zusammen, schulterte den schweren Seesack und konzentrierte sich auf den Betonboden des Piers. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Über Monate hatte er versucht die Rumble sowie die Ereignisse des Frühjahrs zu verdrängen und nun lag der verdammte Kahn direkt neben dem Schiff, auf dem er in die Saison starten würde.
    Er hatte im Februar Glück im Unglück. Zeitgleich zu seinem Ausstieg in St. Thomas war einer der Seeleute auf der Luna May verunglückt, und, wie es der Zufall wollte, bekam Gyl umgehend den Job, um die Schneekrabbensaison zu beenden. Die Luna May war etwas kleiner, ebenso das Kontingent, was reingeholt werden durfte, aber das Geld stimmte nach wie vor, sodass Gyl nicht zögerte.
    Der Kapitän, Steven Pruett, war wesentlich älter als Allan und ein störrischer Mann. Allerdings ließ er Gyl seinen Job machen ohne sich einzumischen und es dauerte nicht lange, bis er das erste Mal die Brücke übernehmen musste, damit Steven eine Mütze Schlaf bekam. Gyl hatte bewiesen, was er konnte und als nun die neue Saison vor der Tür stand, war er zufrieden, dass Steven ihn zwei Monate vorher anrief und erneut einen Job anbot.
    Gyl stapfte weiter, ignorierte das Schiff seiner Vergangenheit und betrat die Gangway der Luna May. Es war eine Woche vor Beginn der Saison und auch hier liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren, so, wie es bei den anderen Krabbenfängern der Fall war.
    Gyl hob die Hand und begrüßte einen der Seeleute, der die ersten Körbe in Position brachte. Dieser erwiderte den Gruß, rief dann aber über das Deck: »Steven will was von dir, geh’ am besten gleich hoch auf die Brücke!«
    Gyl nickte lediglich, stellte seinen Seesack an die Seite und stapfte die Treppe hinauf. Er klopfte an den Türrahmen und der grauhaarige Mann wandte sich ihm zu.
    »Gyl, schön dich zu sehen«, erklärte Steven Pruett. Das Lächeln auf dem Gesicht des Kapitäns zeugte davon, dass diese Aussage ehrlich gemeint war.
    »Ich freu mich auch, wieder hier zu sein, Steven.«
    Der andere nickte nur und deutete dann auf den zweiten Sitzplatz der Brücke. »Setz dich«, forderte er freundlich auf, doch dessen Mimik wurde ernster.
    Ein ungutes Gefühl nahm Gyl ein, denn wenn der Kapitän eines Bootes derart dreinschaute, und bat Platz zu nehmen, konnte es nichts Angenehmes sein, das es zu besprechen gab.
    Er kam der Aufforderung nach, bewegte den Drehsessel in Stevens Richtung und setzte sich. »Was liegt an?«, fragte Gyl, um möglichst schnell hinter sich zu bringen, was auch immer auf ihn zukommen würde.
    Pruett nahm ebenso Platz und fuhr sich mit den Händen durch das Gesicht. Anschließend seufzte der Mann leise. »Es gibt eine kleine Planänderung, die mir nicht recht ist. Die Ärzte haben mir Saisonverbot erteilt, wenn mir an meiner Gesundheit liegt. So wie es aussieht, muss ich für eine Weile ins Krankenhaus.«
    Gyl blickte den Kapitän überrascht an, unterbrach ihn jedoch nicht.
    »Ich weiß nicht, ob du es in der Kürze der letzten Saison mitbekommen hast, aber ich habe zwei Schiffe draußen. Einmal die Luna May und dann wäre da noch die Rush.«
    Gyl schüttelte Kopf.
    »Auf der Rush sind meine Söhne Kyle und Dustin die Kapitäne. Die Rush ist größer als die Luna, arbeitet aber trotzdem mit kleiner Besatzung, um möglichst hohen Gewinn zu machen. Durch meinen Ausfall ist reichlich Chaos entstanden. Mein Sohn Dustin wird die Luna für diese Saison rausbringen und für mich einspringen.«
    Gyl nickte, immerhin klang es nicht so, als wäre er schlagartig arbeitslos geworden, sondern es gab lediglich einen Wechsel auf der Brücke.
    »Das Problem ist, dass Kyle dann niemanden mehr auf der Rush hat, der ihm auf der Brücke hilft. Alle anderen an Bord sind wirklich nur für die Deckarbeit zu gebrauchen und dürfen kein Schiff führen. Ich habe noch Markus an Bord der Luna, der zur Not ebenso hinter das Steuer könnte.«
    Gyl schwieg und wartete gespannt ab, was der Mann versuchte ihm mitzuteilen.
    »Dustin ist ein guter Kapitän, der die Saison professionell durchziehen wird, das hat er auf der Rush bisher gut gemeistert. Kyle ist ohne Frage auch gut, aber ... Naja, Kyle ist ein Sturkopf, wie er im Buche steht und lässt sich ungern reinreden. Wenn ich Markus auf die Rush schicken würde, wüsste ich nicht, wie die Saison laufen würde. Er ist ein netter Kerl, aber

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