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Rumble & Rush (German Edition)

Rumble & Rush (German Edition)

Titel: Rumble & Rush (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catthemad
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nicht mithalten, welche Auseinandersetzungen es auch immer geben würde.
    Gerade als er das Deck betrat, kam ein Mann die Treppe hinauf und bugsierte einen Seesack, der beachtliches Gewicht zu haben schien. Gyls Brauen hoben sich überrascht, denn er glaubte, noch nie in seinem Leben jemandem mit so roten Haaren begegnet zu sein. Der andere stellte das Gepäck an einer Wand ab und kam auf ihn zu. Blaue Augen musterten ihn, allerdings war die Mimik des Kerls nicht unfreundlich.
    Dieser blieb vor Gyl stehen, streckte die Hand aus und erklärte: »Dustin Pruett, ich schätze, du bist mein Ersatzspieler?«
    »Gyl Symon«, gab er nickend zurück.
    »Gut, dass wir uns noch treffen, dann kann ich dir alles zeigen. Pack deine Sachen erst einmal da drüben hin.«
    Sie lösten den festen Händedruck, der davon zeugte, dass beide bei Bedarf zupacken konnten und Gyl stellte seinen Seesack an eine freie Wand. Anschließend gesellte er sich wieder zu Steven Pruetts Sohn, der ihn nach wie vor interessiert musterte. Sein Blick fand sich automatisch erneut auf den roten Haaren ein.
    »Irische Mutter«, erklärte Dustin schlicht und schmunzelte.
    Die beiden sahen sich einen Moment abschätzend an, dann machte Dustin eine Bewegung mit dem Kopf, dass er ihm folgen solle.
    »Für den Maschinenraum ist Daniel Bona bei uns zuständig. Er ist gerade mit Brian in der Stadt, um die Lebensmittel zu besorgen, die wir brauchen.« Dustin räusperte sich und erklärte: »... die ihr braucht.«
    Gyl folgte dem Mann eine Treppe hinab und fand sich kurz darauf im Maschinenraum der Rush wieder. Während er sich in aller Ruhe umsah, fuhr der andere fort: »Wir haben jedes Jahr einen Frischling dabei. Sie bekommen wesentlich weniger Geld, müssen dafür aber auch nur Hilfsarbeiten machen, wie die Köder vorbereiten und Dinge in der Art. Das ist diese Saison Derek Nielson. Ich weiß noch nicht recht, ob er taugt, aber zur Not könnt ihr ihn beim ersten Löschen der Krabben auch auswechseln. Dann haben wir noch John Lawrence im Team. Er kommt morgen dazu und ist vor allem für die Körbe zuständig. Ich habe bisher die meiste Zeit am Kran gestanden und bin oben auf der Brücke. Soweit ich weiß, ist das bei dir ebenso der Fall gewesen?«
    Gyl nickte lediglich und wäre beinahe in Dustin reingerannt, der einfach stehen blieb. Der rothaarige Mann dreht sich um und man sah dessen Mimik an, dass er etwas fragen wollte.
    »Spucks schon aus«, erwiderte Gyl lächelnd.
    »Ich weiß nicht, ob mein alter Herr dich vorgewarnt hat, was den Job hier betrifft?«
    Gyls Mundwinkel zuckte verdächtig. »Naja, wenn ich deinen Vater richtig verstanden habe, kann dein Bruder die Arbeit auf dem Deck nicht so gut einschätzen, sondern ist ein reiner Mann für die Brücke. Es ist dann wohl bisher an dir gewesen, ihm zu sagen, wann die Leute nicht mehr können.«
    Dustin lachte leise. »So höflich hat er dir das niemals verkauft, oder?«
    Gyl grinste breit. »Nein, er hat mir gesagt, dass ich deinen Bruder nicht k. o. schlagen soll und der Einzige bin, der ihm einfällt, um Kyle die Stirn zu bieten.«
    Dustins Lachen schwoll an und Gyl empfand den anderen in dieser Sekunde als ausgesprochen sympathisch. Es war schade, dass Dustin auf die Luna May wechselte, denn dieser war ein Typ Mensch, mit dem er gern zusammengearbeitet hätte.
    »Naja, sagen wir es so: Kyle ist nicht gerade feinfühlig, was die Crew betrifft. Er hat seine Priorität eindeutig auf den Krabben liegen, nicht auf den Leuten, die sie aus der See ziehen.«
    Gyl nickte, denn das hatte auch Steven ihm bereits erklärt.
    »Das scheint dir keine Angst zu machen?«, fragte Dustin abschätzend.
    Er schüttelte überrascht den Kopf. »Mich bringt eigentlich so schnell nichts aus der Ruhe.«
    Dustin gluckste. »Ich werd’ dich in zwei Wochen noch einmal fragen, Gyl. Lass zwischendurch was von dir hören, wenn du auf der Brücke bist. Lieber Dampf bei mir ablassen, statt ihn zu Knebeln und in der Speisekammer einzusperren.«
    »Das hast du das letzte Mal geschafft, als ich siebzehn war, Dustin. Gib nicht so an!«
    Gyl drehte sich überrascht um. Hinter ihm stand ein Mann, der Dustin ähnlich sah, allerdings waren die roten Haare etwas dunkler und länger gehalten und das blasse Gesicht war mit Sommersprossen übersät. Ebenso blaue Augen, wie Dustin sie hatte, musterten ihn derart überheblich, dass selbst der Blick, den Allan manchmal an den Tag gelegt hatte, harmlos dagegen war. Dieser Ausdruck nahm dem Gesicht jede

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