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Rumble & Rush (German Edition)

Rumble & Rush (German Edition)

Titel: Rumble & Rush (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catthemad
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freundlich, aber bestimmt: »Sitzenbleiben, wir zwei sind noch nicht fertig miteinander.«
    Ein leiser geplagter Laut kam von Johns Lippen, der Gyl erneut ein Schmunzeln abrang. Der Seemann ließ sich wieder auf die Sitzbank fallen und schaffte es tatsächlich, trotz seiner Respekt einflößenden Gestalt, einen mitleidserregenden Eindruck zu hinterlassen. Er pfriemelte nervös an seinen Fingern, die auf dem Schoß lagen, und starrte seine Hände an, als wäre es das erste Mal, dass er sich ihrer bewusst wurde.
    Kyle stellte seinen Teller auf den Esstisch und nahm gegenüber von John Platz.
    »Brauchst du mich noch?«, fragte Gyl. Er ging davon aus, dass es der beste Moment war, um die Zwei alleine zu lassen.
    Der Kapitän warf einen Blick über den Tisch und sah John nachdenklich an: »Hast du vor mir den Kiefer zu brechen oder mir für die Ansage von eben an den Hals zu springen?«
    Der Seemann hob abrupt den Kopf und sah Kyle entsetzt an. »Wie kommst du auf so was Absurdes?«
    »Ist es so absurd?«
    »Ja!«, gab John zurück und wirkte empört über Kyles Gedanken.
    »Es ist gar nicht soweit hergeholt. Wandelnde zwei Meter mit einem bösen Blick, die mich rothaariges Püppchen nennen. Von deinem Spruch in der letzten Saison mal ganz abgesehen, dass ich nicht auf die Brücke, sondern kniend auf dein Bett gehöre! Tu meine Frage also nicht als absurd ab.«
    Der Seemann keuchte leise und holte dann tief Luft: »Woher weißt du davon?«
    »Weil ich in der Nähe war. Du hast Glück, dass du so ein Paket bist, John Lawrence, sonst hätte ich dir eine aufs Maul gehauen.«
    »Dann hol es nach«, bot der Mann gedämpft an.
    Kyle blickte von seinem Teller auf und schüttelte überrascht den Kopf.
    »Ich verdrück mich mal«, sagte Gyl schmunzelnd in die Runde.
    Der Kapitän nickte nur knapp, während John ihn kurz ansah, als hätte er ihn lieber länger an seine Seite. Gyl schenkte dem Mann ein Lächeln, das eindeutig freundlich war, zwinkerte ihm zu und verdrückte sich.
    »Ich versteh dich nicht, John. Hast du ein Problem mit meiner Haarfarbe?«
    »Nein.«
    »Damit, dass ich kleiner und schlanker bin?«
    »Quatsch.«
    »Dann erkläre mir doch mal bitte, wieso du mich immer ansiehst, als wenn du mich jeden Moment auffressen willst? « hörte Gyl den Kapitän nachhaken, während er den Flur langging.
    »Ist halt meine Art«, erwiderte John kleinlaut.
    »Ach und mit der Antwort soll ich jetzt leben können und mich freuen, dich mal auf Deck zu treffen, oder wie?«
    Gyl unterdrückte das Lachen, das seiner Kehle entspringen wollte, griff sich die warme Jacke vom Haken und sah zu aufs Deck zu kommen. In dieser Sekunde war er froh, dass er nicht dort unten saß, denn er hatte ja am eigenen Leib erfahren dürfen, dass Kapitän Kyle Pruett Dinge nicht auf sich beruhen ließ.
    Die frische Luft hieß ihn willkommen und Gyl ging langsam auf die Reling zu. Er lehnte sich dagegen, zog seine Zigaretten hervor und zündete sich eine an. Obwohl er es nicht wollte, schlich sich das Erlebnis des letzten Abends in seine Gedanken. Er hatte es den ganzen Tag geschafft sich abzulenken, jetzt, wo er hier draußen alleine stand, gab es nichts, was ihn davon abhielt erneut das Stöhnen der Männer in seinen Ohren zu hören. Gyl rieb sich mit einer Hand über das Gesicht und kniff die Lider zusammen, um die bösen Geister zu vertreiben.
    »Alles in Ordnung?«
    Gyl zuckte überrascht und riss die Augen auf. Er entspannte sich aber umgehend, als er Dustin vor sich stehen sah. Mit seinem Nicken kam zeitgleich die Erkenntnis, dass er wohl derart in Gedanken gewesen war, dass er nicht mal bemerkt hatte, wie der Mann die Rush betreten hatte.
    »Alles bestens.«
    Dustin sah ihn abschätzend an, sodass Gyl ein Lächeln aufsetzte, um glaubhaft zu wirken.
    »Ich wollte nur noch mal vorbeikommen und einen guten Start in die Saison wünschen«, erklärte der Kapitän der Luna May.
    Gyl grinste schelmisch. »Du meinst, du bist herkommen, damit die Brücke deines Schiffs vom nervösen hin- und herlaufen keinen Schaden nimmt?«
    In der Sekunde, als Gyl überlegte, ob er sich zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte, schnaufte Dustin, zuckte mit den Schultern und stellte dann fest: »Der Kleine hat über mich getratscht, wie es scheint!«
    Gyl erwiderte nichts, sondern grinste verschmitzt.
    »Wo steckt er eigentlich? Ich werde ihm die Leviten lesen.«
    »Dein Bruder ist unten in der Küche, aber es wäre wohl besser im Moment nicht zu stören.«
    Dustin sah ihn

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