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Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Titel: Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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entfernt stand, und gab die Nummer ein, die er und Nicky anrufen sollten, um zu bestätigen, dass der Auftrag ausgeführt war. Das Mobiltelefon war in ihrem Hotelzimmer für sie zurückgelassen worden, und sie hatten Anweisung, nur ein einziges Mal anzurufen. Die Nummer hatte die Vorwahl 972, und Jackie wusste, dass dies Dallas war. Er hatte am Abend zuvor im Hotel in den Gelben Seiten nachgesehen, aus reiner Neugierde.
    Es klingelte dreimal, dann meldete sich ein Mann. »Ja?«
    Jackie brachte zuerst keinen Ton heraus, doch dann sagte er: »Es ist schiefgelaufen. Nicky ist tot.«
    Er spürte, dass der Mann am anderen Ende der Leitung wütend wurde. »Wenn Sie früher angerufen hätten, hätte ich mein anderes Team warnen können.«
    Jackie biss sich auf die Unterlippe. »Welches andere Team?«
    »Der erste Mann, den Sie eliminieren sollten, heißt Pilgrim. Bei dem Auftrag gab es noch eine zweite Komponente, die Entführung einer Frau, die Pilgrims Chefin ist. Sie haben Pilgrim verfehlt, und deshalb hat er vier meiner Männer getötet, nachdem er Ihren Bruder erledigt hatte.«
    Du jammerst hier rum, und mein Bruder ist tot, dachte Jackie. Nicht mit mir. » Das ist nicht mein Problem«, fuhr er den Mann an. »Wenn Sie mir etwas verheimlichen, können Sie mich auch nicht dafür verantwortlich machen. Das ist Ihr Fehler, nicht meiner.« Er versuchte, genauso stahlhart zu klingen wie Nicky, wenn er sich mit einem schwierigen Kunden unterhielt. Schließlich war es keine gute Idee, es sich mit einem Auftragsmörder zu verderben – egal, wer man war.
    Das Schweigen in der Leitung wurde immer länger. Na großartig. Kaum machst du etwas allein, versaust du es, dachte Jackie.
    »Haben Sie das Paket in Reynolds’ Büro gebracht?« Die Stimme des Kunden klang eiskalt.
    »Nein.«
    »Liefern Sie das Paket.« Jetzt war dem Mann deutlich anzumerken, dass er wütend war.
    »Auf keinen Fall«, erwiderte Jackie. »In Reynolds’ Büro wimmelt es von Polizisten.« Davon ging er zumindest aus. »Ich kann sie von hier aus sehen.«
    Das Duo auf der Bühne fing an, einen traurigen Song von Willie Nelson zu spielen, und die Stimme sagte: »Wo sind Sie?«
    »Ähm … in einer Bar.«
    »In einer Bar?« Drei Wörter, die seinen ganzen Zorn ausdrückten.
    »Ich habe aber nichts getrunken.«
    »Die überlebenden Mitglieder des Teams werden Sie abholen. Wenn Sie das Treffen verpassen, werde ich den Männern sagen, Sie seien schuld daran, dass die Hälfte des Teams tot ist. Ich bin mir nicht sicher, was sie Ihnen zuerst abschneiden werden – Ihre Zunge oder Ihre Hand.«
    Jackie musste schlucken, um den Kloß in seiner Kehle loszuwerden. »Und was dann?«
    »Helfen Sie ihnen, Pilgrim umzubringen.«
    Jackie war nicht gerade erpicht darauf, einem Mann gegenüberzustehen, der Nickys Kugel entkommen war und heute fünf Männer getötet hatte. Doch er sagte sich, dass ihm keine andere Wahl blieb. Jetzt ging es nicht mehr um das Honorar für den Auftrag, jetzt ging es um Rache. Nicky hätte diesen Pilgrim Tag und Nacht gejagt, um Jackie zu rächen.
    Jackie versuchte wieder, wie sein Bruder zu klingen. »Wo treffe ich mich mit Ihren Männern?«

7
     
     
     
     
    Sam Hector saß an seinem Schreibtisch, vor sich fünf Mobiltelefone, und wartete auf den Anruf, der sein Leben verändern würde.
    Eine seiner Hände spielte mit einem antiken chinesischen Abakus. Er besaß eine ganze Sammlung von Abaki aus aller Welt: Elfenbeintafeln aus Afrika, Jadebretter aus China, ein wertvolles Stück aus Indien, auf dem einst der Haushalt eines Maharadschas abgerechnet worden war. Er liebte das Gefühl der Kugeln unter seinen Fingern, wenn sie auf dem Stab entlangsausten und mit einem leisen Klicken auf ihren Nachbarn trafen. Den Abakus, mit dem er gerade spielte, hatte ihm Ben Forsberg geschenkt, ein Souvenir von einer Reise nach Peking, die Ben und seine bedauernswerte, tote Frau Emily vor ihrer Heirat unternommen hatten.
    Mit der anderen Hand blätterte Sam Hector durch den Eingang seines E-Mail-Kontos. Die Liste war lang und enthielt E-Mails aus allen Krisenherden der Welt. Kommuniqués aus dem Irak, wo von Kirkuk bis Basra fast tausend private Sicherheitsunternehmen als Subunternehmer für ihn arbeiteten. Aus Äthiopien, wo einige seiner Mitarbeiter das herrschende Regime dabei berieten, wie man am besten auf einen Aufstand im Süden reagierte. Aus Afghanistan, wo seine Teams Personenschutz für afghanische Würdenträger und Vertreter der Koalition leisteten und

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