Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)
bei einem Fluchtversuch ums Leben gekommen, als er den Mahakam durchschwommen hat. Ein indonesischer Polizeihauptmann hat ausgesagt, dass er Choate viermal in den Rücken geschossen hat.«
»Ich dachte, in einem feuchten Klima halten sich Leichen nicht so gut.«
»Die Leiche wurde nie gefunden. Die Polizei ging davon aus, dass sie in die Straße von Makassar getrieben ist und ins Meer gespült wurde.«
»Der Polizeihauptmann hat gelogen.«
»Er wurde mit Sicherheit bestochen«, fuhr Pritchard fort. »Choate ist der Schlüssel zu dem Ganzen. Er ist der unwiderlegbare Beweis.« Pritchards Stimme klang aufgeregt. Sie hat den Geruch der Beute in der Nase, dachte Vochek. »Seit zehn Jahren arbeitet er für jemanden, und es ist weder die CIA noch ein anderer Nachrichtendienst. Wenn wir ihn finden, finden wir vielleicht auch die geheime Gruppe innerhalb der Regierung. Das wäre dann unser erster Erfolg bei dem Versuch, die dreckigen Hunde zu fassen, denen wir das Handwerk legen wollen.«
Der Mann könnte der Schlüssel zu der privaten CIA sein, deren Existenz sie bisher nur vermuteten und die die größte der geheimen Gruppen sein musste. Vochek ließ sich von Pritchards Jagdfieber anstecken.
Sie starrte das Gesicht des Mannes an. Es war keine Schwäche darin zu erkennen, doch letzte Nacht war er schwach gewesen. Er hätte sie töten sollen, als er Gelegenheit dazu gehabt hatte.
Jetzt würde sie ihn jagen und zur Strecke bringen.
Margaret Pritchard klappte ihren Laptop zu. »Ihre Arbeit war noch nie so wichtig wie jetzt, Joanna. Das ist unsere beste Chance. Ich will diese Gruppe an meiner Angel zappeln sehen. Vor allem, wenn Choate Kidwell getötet hat.« Sie lächelte Vochek an. »Ich verlasse mich auf Sie. Schnappen Sie sich den Kerl.«
»Ja, natürlich.« Sie zögerte. »Er hätte mich töten können, aber er hat es nicht getan. Warum soll er dann Kidwell umgebracht haben?«
»Wir wissen nichts über die Verbindung zwischen Forsberg, Choate und diesen Arabern. Urteilen Sie nicht zu schnell. Diese Leute könnten alle unter einer Decke stecken. Und solche Allianzen enden oft mit Blutvergießen.«
»Was soll das heißen? Choate und diese Araber töten Kidwell und die Leute von der privaten Sicherheitsfirma, und dann tötet Choate die Araber?« Sie schüttelte den Kopf.
»Welche Verbindung es zwischen ihnen gibt, werden wir nur herausfinden, wenn wir Choate und Forsberg finden.«
»Mein Handy ist weg. Ich nehme an, Choate hat es mitgenommen. Und vermutlich hat er es immer noch.«
»Dann rufen Sie an.« Pritchard drückte ihr ein Mobiltelefon in die Hand.
Vochek wählte ihre alte Nummer und sprach eine Nachricht auf die Mailbox. »Ich hätte gern mein Telefon zurück. Und ich will mit Ihnen reden. Vielleicht können wir uns gegenseitig helfen.« Sie nannte ihre neue Nummer und legte auf. »Vielleicht schaltet er das Telefon ja gar nicht ein, um nicht geortet zu werden. Was machen wir jetzt?«
»Jetzt verabschieden Sie sich von mir. Auf Sie wartet ein Privatjet, der Sie nach Dallas bringt. Bevor Adam Reynolds ermordet wurde, hat er gestern viermal versucht, diese Delia Moon zu erreichen. Als ich sie angerufen habe, war sie nicht in der Verfassung, Fragen zu beantworten; sie wusste noch nichts von Reynolds’ Tod und ist völlig hysterisch geworden. Ich habe ihr eingebläut, nicht mit der Presse zu reden.« Pritchard sah aus dem Fenster; der Wagen hatte den Flughafen von Austin erreicht und fuhr in den Bereich für Privatflugzeuge. »Ich will wissen, ob es außer dieser Visitenkarte noch eine Verbindung zwischen Ben Forsberg und Nicky Lynch gibt. Wenn Forsberg mit Choate zusammenarbeitet, müssen sie sich schon irgendwann einmal getroffen haben. Und versuchen Sie, mehr über Ben und seine Frau herauszufinden. Sie ist auf Hawaii gestorben, aber die beiden haben in Dallas gewohnt. Noch etwas?«
»Ja. Die Wachen, die getötet wurden … sie haben für Hector Global gearbeitet.«
Pritchard zögerte fast unmerklich. »Ja?«
»Hector Global sitzt in Dallas. Ich sollte vorbeigehen und mein Beileid aussprechen.«
Pritchard schüttelte den Kopf. »Von Hector Global halten Sie sich am besten fern. Ich bin massiven Vorwürfen ausgesetzt, weil ich eine private Sicherheitsfirma beauftragt habe, aber wenn man seinen eigenen Stall ausmistet, sind solche Leute erheblich vertrauenswürdiger.«
»Forsberg sagte, Sam Hector sei ein wichtiger Kunde von ihm. Hector könnte mir Informationen zu Forsberg geben.«
Pritchard
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