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Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Titel: Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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»Ich werde darüber nachdenken, Mr Hector. Wo finde ich Ihr Hippiemädchen?«

22
     
     
     
     
    An die Toilette gefesselt, überlegte Ben, ob er um Hilfe rufen und an die Wände hämmern sollte, damit ihn das Zimmermädchen oder ein anderer Gast hörte und ihm zu Hilfe kam. Und was dann? Dass er erklären musste, warum er an die Wasserleitung gefesselt war, würde noch das geringste Problem sein. Was passieren würde, wenn sich jemand an die Nachrichtensendung im Fernsehen erinnerte und die Polizei rief, wollte er sich gar nicht erst vorstellen.
    Die Plastikfessel schnitt in seine Haut. Er musste sie lockern. Ben legte sich zwischen die Badewanne und die Toilette auf den Boden. Auf dem Waschtisch standen kleine Fläschchen mit Shampoo, Spülung und Duschgel. Aber es war alles außer Reichweite.
    Ben zog das Handtuch, das über seinem Kopf hing, von der Stange. Er hielt ein Ende des Handtuchs fest und schlug damit auf den Waschtisch, was jedoch nur dazu führte, dass die kleinen Fläschchen umkippten. Ben holte noch einmal mit dem Handtuch aus, und dieses Mal blieb das Ende auf den Plastikfläschchen liegen. Als er vorsichtig an dem Handtuch zog, rutschten die Fläschchen über den Waschtisch und fielen zu Boden.
    Er kippte den Inhalt des Shampoofläschchens über der Plastikfessel aus, rieb seine Haut damit ein und schob das glitschige Gel zwischen das Plastik und seine Haut. Er zog und zerrte, drehte sein Handgelenk hin und her und versuchte, die Hand durch die Fessel zu zwängen. Zu eng. Nachdem er sich fünf Minuten abgemüht hatte, musste er feststellen, dass er kaum Fortschritte gemacht hatte.
    Ben versuchte es noch einmal mit der Haarspülung, die er vorsichtig aus dem Fläschchen drückte, damit er nichts auf den Fliesen verschüttete. Sein Herz klopfte wie wild, und er stellte sich darauf ein, ein paar Hautschichten zu verlieren. Dann biss er die Zähne zusammen und zog. Es tat weh. Er versuchte, seine Hand durch den Kreis aus Plastik zu ziehen, doch er war einfach zu eng.
    Sein Blick suchte den Waschtisch ab. Nichts Brauchbares, nur kleine Zuckerpäckchen, Plastikbecher, Folienpackungen mit schlechtem Kaffee und eine Kaffeemaschine.
    Die Kaffeemaschine. Die kleine Kanne sah aus, als wäre sie aus Glas. Er versuchte, die Kanne mit dem Handtuch zu treffen. Daneben. Zu weit. Er schob sich so nah an den Waschtisch heran, wie er konnte. Die Kanne war immer noch außer Reichweite. Er zog ein zweites Handtuch von der Stange herunter und verknotete die beiden Handtücher unbeholfen miteinander. Versuchte es noch einmal. Daneben. Ein weiterer Versuch. Dieses Mal traf er die Kanne, die auf der Heizplatte der Kaffeemaschine stand, doch sie rührte sich nicht vom Fleck. Er holte aus und schlug mit dem Handtuch gegen die Kanne, und dieses Mal kippte sie aus der Kaffeemaschine, rutschte aber in Richtung Becken. Wenn sie in das Becken fiel, würde er sie nicht mehr erreichen können.
    Ben versuchte, ruhiger zu werden, bevor er den nächsten Versuch startete. Er hielt das Handtuch an einer Ecke fest, zielte und warf es über die Kanne. Dann zog er die Kanne langsam am Becken vorbei und ließ sie auf die Fliesen fallen, wo sie mit einem lauten Knall zerbrach.
    Bitte, lieber Gott, dachte er, lass ein Stück dabei sein, das so groß ist, dass ich damit schneiden kann. Er zog das Handtuch von der zerbrochenen Kanne. Der Metallring am Griff hielt eine gezackte Glasscherbe fest. Er nahm den Griff und begann, das Plastik an der Stelle durchzuschneiden, an der es mit der Wasserleitung verbunden war.
    Ein Klopfen an der Tür, eine Stimme, die in einem höflichen Singsang rief: »Zimmerservice … ist bei Ihnen alles in Ordnung?« Die Frau hatte gehört, wie die Kanne zerbrochen war.
    »Mir geht’s gut«, rief er. Bitte, bitte, nicht die Tür aufmachen.
    »Ist etwas kaputt gegangen?« Die Frau hatte einen jamaikanischen Akzent.
    »Nein, nein. Alles in Ordnung.«
    Die Frau gab keine Antwort. Er setzte das gezackte Ende der Glasscherbe wieder auf das Plastik, und nach ein paar Sekunden hatte das Glas die Fessel durchgeschnitten. Er stand auf, die zweite Schlinge der Fessel noch am Handgelenk, und taumelte zur Tür. Dabei trat er mit dem Fuß auf einen Gegenstand.
    Pilgrims kleines Skizzenbuch. Es musste aus seiner Tasche gefallen sein, als sie miteinander gerungen hatten. Das geschieht ihm recht, dachte Ben, während er das Buch einsteckte. Er drückte das Auge an das Guckloch in der Tür. Auf der andere Seite stand ein Putzwagen,

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