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Runenschwert

Runenschwert

Titel: Runenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Low Robert
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Fisch an der Angel, stellte ihn auf die Beine und warf ihn grinsend wieder hin. Dann tat er dasselbe noch einmal. Sc hließlich kapierte der lanista und ließ die Kette los.
    Mehr von den harten Kerlen tauchten auf, die Menge johlte. Einige jubelten auch, weil sie dachten, sie seien Zeugen eines neuen Wettkampfes zur Eröffnung des eigentlichen Programms, aber nach kurzer Zeit hatten sie es kapiert und beschlossen, sich an der Rauferei zu beteiligen.
    Radoslaw und Finn machten kurzen Prozess mit den harten Kerlen: Sie kämpften mit kurzen Schwertern und Schilden gegen lange Messer, und nach wenigen Hieben zogen sich die doch nicht so harten Kerle schnell zurück. Ich war endlich bei Botolf angekommen.
    » Orm … du hast gesagt, du würdest kommen. Skafhogg sagte, du wärst mit einer Axt nutzlos wie Hühnermist, aber da täuschte er sich, was?«
    » Nein …«, wimmerte der lanista und hielt die Hände über den Kopf, als ich die Hand nach ihm ausstreckte. Er heulte und blutete, aber ich nahm ihm die Schlüssel ab, bückte mich und schloss die Eisenringe um Botolfs Knöchel auf. Botolf knurrte warnend, und ein Blick nach hinten zeigte mir, dass die beiden Schwertkämpfer sich erholt hatten und wutschnaubend auf uns zukamen, auch sie waren ihre Ketten los.
    Das war ein Fehler gewesen. Ich wünschte, ich hätte gewartet, bis Botolf mit ihnen gekämpft hatte, ehe wir sie befreiten, denn offenbar hatte ein Stück Felsgestein mehr Verstand als diese beiden Gladiatoren. Erst kurz vor uns fiel es ihnen ein, dass sie ja keine Waffen hatten und im Begriff waren, einen Riesen mit einer Dänenaxt anzugreifen.
    Botolf rammte dem einen das stumpfe Ende seiner Axt zwischen die Augen, sodass er umfiel und wie ein nasser Sack hinschlug. Dann ließ er die Flachseite der Axt auf den geschmückten Helm des anderen krachen, und sofort zeigte sich die minderwertige Qualität dieser Kampfausrüstung. Die Axt traf den Kamm, der als Schmuck obenauf saß, der Kinnriemen riss und der ganze Helm drehte sich zur Seite, sodass die Wangenklappe jetzt über der Nase des Trägers saß. Blind und blutig rannte der Mann Finn in die Arme, der gerade einen Gegner vertrieben hatte und diesen neuen jetzt in den Oberschenkel stach.
    » Die Treppe!«, schrie Bruder Johannes und zeigte in die Richtung, und wir alle rannten darauf zu, ich als Letzter, gerade als die heulende Meute vorwärtsdrängte – wobei sie wenigstens einen Puffer zwischen uns und den besser bewaffneten Türstehern bildeten, die hier für Ordnung sorgen sollten.
    » Weiter! Die Tür«, rief ich und zeigte nach oben. Eine Hand ergriff meine Tunika, und ich hörte, wie sie zerriss, also fuhr ich herum und versetzte dem Angreifer eins mit Botolfs Kette, an der noch die Eisenmanschetten hingen. Er fiel schreiend zurück und spuckte Zähne, und die anderen zögerten jetzt, mir zu nahe zu kommen.
    Vor mir warf Botolf jemanden von der Galerie, und sein Schreien verstummte erst, als er klatschend auf den Boden aufschlug. Finn zog mich an ihm vorbei auf die Galerie, dann drehte er sich drohend um. Etwas flog durch die Luft und zerbrach klirrend: eine leere Weinflasche. Eine Münze traf klimpernd das Eisengeländer und Radoslaw grinste.
    » Wir müssen gut sein – die werfen mit Geld.« Dann schrie er wütend auf, als eine weitere Münze, mit voller Wucht geschleudert, ihn am Ellbogen traf. » Scheiße, wer war das?«
    Wir waren auf der Treppe gefangen, denn die harten Kerle wollten uns nicht durch die Tür lassen, also musste Botolf sich ihrer annehmen. Mit seiner Dänenaxt war er äußerst gefährlich, deshalb wollten sie ihm drinnen nicht zu nahe kommen, aber sobald er die enge Galerie verlassen würde und nach draußen gelangte, wären sie dort in der Überzahl und könnten ihn überwältigen.
    Die Zuschauer am Fuß der Treppe fluchten, grölten und warfen mit allem nach uns, was ihnen in die Hände fiel. Münzen und irdene Becher trafen uns, und der Spaß hörte auf, als Bruder Johannes am Kopf getroffen wurde und blutend zu Boden ging. Ich half ihm auf und zog ihn in die relative Sicherheit einer Nische, in der sich eins der eisernen Einlassventile befand. Dort sah ich mir die Verletzung an, aus der das Blut über sein Gesicht lief.
    » Morituri te salutant«, stöhnte er, was bewies, dass er seinen Humor noch nicht ganz verloren hatte. Finn und Radoslaw gingen rückwärts die Treppe hinauf, die kleinen Schilde erhoben – aber die boten etwa so viel Schutz wie ein Stängel Farnkraut bei

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