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Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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rückwärts durch die Absperrung vor der klaffenden Erdspalte. Leuchtend rote Holzsplitter schlitterten über den Boden. Der alte Priester trat im vollen Schwung mit einem Bein über den Rand der Spalte und stürzte hinab, doch seinen ausgestreckten Händen gelang es gerade noch, deren Rand zu fassen zu bekommen. Ächzend klammerte er sich fest, zu schwach, um sich hinauf und in Sicherheit zu ziehen. Entsetzte Rufe gellten Deneb in den Ohren. Er sprang über die durchbrochene Absperrung hinweg und kam am Rand des Erdspalts auf die Knie.
    »Halt fest!«, keuchte er und packte Angarns linken Arm. Doch der alte Priester sah ihn mit einem Ausdruck von unfassbarem Abscheu an und riss sich los. Einen Lidschlag lang glaubte Deneb, ein wildes, siegesgewisses Leuchten in den Augen des Tempelvorstehers wahrzunehmen. Dann fiel er, und der Ausdruck auf seinem Gesicht verwandelte sich in Todesangst. Im nächsten Moment war er in die Dunkelheit des bodenlosen Schachts eingetaucht.
    Mit einem verzweifelten Schrei landete einer der Zwergenpriester neben ihm, seine Hände vergebens nach Angarn ausgestreckt. Blut strömte aus seiner Nase und sickerte in seinen dichten Bart, ohne dass er dem Beachtung schenkte.
    »Was hast du getan!«, brüllte er. »Du hast ihn umgebracht!«
    Deneb war zu erschüttert, um zu antworten. Das hatte er nicht gewollt. Wie gelähmt starrte er in die Tiefe des Spaltes hinab, in der Angarn soeben für immer verschwunden war.
    »Der Temari hat Angarn ermordet!«, gellte eine Stimme in seinem Rücken.
    »Werft ihn hinterher!«, ertönte eine andere. Wütende Schreie stimmten in den Ruf ein.
    Der Archivar richtete sich auf. Ein Pulk von Zwergen in Priesterroben, sowie einfach gekleideten Bürgern von Goradia, schob sich bedrohlich auf ihn zu. Ein paar hatten zerbrochene Bretter der Absperrung aufgehoben und hielten sie in ihren Händen. Gramil wurde von ihnen mitgeschleift, egal wie wild er sich auch wehrte. Einer der Priester stieß ihn hart mit der flachen Hand in den Rücken, so dass er über den Rand der Erdspalte stolperte und hinabstürzte. Sein Todesschrei ging in einem gemeinsamen befriedigten Aufseufzen der Menge unter. Die vor Wut entstellten Gesichter wandten sich dem kleinen Archivar zu, der am Rand der Spalte stand.
    »Im Namen von König Svein Gabelbart«, donnerte jemand über das Stimmengewirr in der Halle hinweg, »rührt ihn nicht an!«
    Die Hände, die Deneb bereits gepackt hatten, hielten inne. In der Menge um ihn herum entstand eine Bewegung, als mehrere Zwerge widerstrebend zwei Gestalten Platz machten. Tiefe Erleichterung überkam den Priester, der sich schon mit mehr als einem Bein über dem Abgrund gesehen hatte, als er die Neuankömmlinge erkannte.
    Rotgar verschaffte sich mit gezogenem Kurzschwert einen Weg durch den aufgebrachten Mob. Alfaard folgte ihm. Er trat auf den Zwerg zu, der Gramil in den Tod gestoßen hatte, und rammte ihm ohne ein weiteres Wort seine Klinge in den Leib. Mit einem Ausdruck ungläubiger Verwunderung brach der Mann in die Knie und hauchte zu Rotgars Füßen sein Leben aus. Drohend beschrieb König Sveins Sohn mit der bluttropfenden Schneide einen weiten Kreis um sich. Sofort wich die Menge, wenn auch murrend, zurück.
    »Ist hier noch jemand unter euch, der vorhat, Goradias Recht in seine Hände zu nehmen?«, brüllte er. Sein Schwertarm bebte vor Wut.
    »Der Temari hat den Tempelvorsteher getötet«, schrie jemand. »Ay, er ist ein Mörder und muss sterben«, schloss sich ein weiterer aus dem Kreis der Umstehenden an.
    »Angarn hat das heilige Gastrecht gebrochen und uns angegriffen«, schrie Deneb zurück. »Wir haben uns nur gewehrt.«
    Ein wütendes Stimmengewirr aus den Mündern der Priestern antwortete ihm.
    »Schluss jetzt!«, donnerte Rotgar. Seine kleinen Schweinsaugen sprühten Funken. »Der Temari steht unter meinem Schutz, und wer meine Entscheidung herausfordert, stellt sich gegen mich und meinen Vater, den König!«
    Alfaard trat an Denebs Seite und ergriff dessen Arm. »Kein weiteres Wort. Komm mit«, murmelte er in sein Ohr und zog ihn mit sich. Immer noch mit gezogenem Schwert bahnte Rotgar den beiden und sich selbst eine Schneise durch die Menge.
    »Ich nehme an, das Auftreiben von Verpflegung hat sich erledigt«, brummte er über seine Schulter hinweg.
    »Ay«, gab Alfaard zurück. »Wir machen besser, dass wir unsere Verbannung so schnell antreten wie möglich.« Er hörte sich fast vergnügt an. Deneb war über die Kaltblütigkeit der

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