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Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Schriftensammlung auf und fragte nach mir. Er bat mich, unter den gesammelten Texten auf die Suche nach Schriften über magische Portale gehen zu dürfen. Er erwähnte auch den Namen einer alten Rasse namens Serephin, die möglicherweise mit diesen Portalen in Verbindung stehen könnte. Es war schon beinahe Abend, deshalb sagte ich ihm, er müsse am nächsten Tag wiederkommen, was ihm überhaupt nicht zu passen schien. Er wirkte wie jemand, der es nicht gewöhnt ist, auf den nächsten Tag vertröstet zu werden. Ich dachte schon, er würde mir mit irgendeiner Elfenmagie auf den Leib rücken, aber dann beruhigte er sich und sagte, er käme später wieder. Aber er tauchte weder am folgenden Tag, noch an sonst einem auf. Deswegen habe ich wahrscheinlich den Vorfall auch vergessen.«
    Ein Gedanke durchzuckte Pándaros wie ein Blitz. »Sag mir jetzt bitte nicht, dass dieser Endar etwa zur selben Zeit im Orden vorsprach, als Ranár verschwand!«, rief er.
    Deneb zuckte wegen des scharfen Tons in Pándaros’ Stimme zusammen. Es ärgerte ihn, dass ihm eine wichtige Kleinigkeit so lange entgangen war. »Na ja, wenn ich es mir genau überlege ... du hast recht. Ich glaube, kurz darauf war Ranár fort.«
    »Großartig«, brummte Pándaros. »Wirklich großartig! Und du hast nicht eins und eins zusammengezählt?«
    »Ich sagte dir doch, ich hatte den Elf wieder vergessen«, erwiderte Deneb, der nun eingeschnappt klang. Er streckte seinen schmerzenden Rücken durch und ging erneut weiter. »Was glaubst du, wie viele Leute jeden Tag die Schriftensammlung besuchen und uns fragen, ob sie einen bestimmten Text sehen dürfen?«
    Sein Freund schlug sich gegen die Stirn, bevor er ihm folgte. Der kleine Archivar war unglaublich. Der Besuch eines Elfen war für ihn tatsächlich nichts Ungewöhnliches gewesen! Er lebte so tief in seiner Welt der Geschichten und Sagen, dass es ihn wahrscheinlich nicht einmal aus der Fassung gebracht hätte, wenn er irgendwann von einem seiner Bücher aufgeblickt und sich der Kopf eines leibhaftigen Drachen zu ihm herabgebeugt hätte.
    Den restlichen Tag über bedrängte Pándaros seinen Freund, sich an die Begegnung mit dem Endar zu erinnern, für den Fall, dass er etwas vergessen haben sollte. Doch Deneb blieb dabei, dass er alles erzählt hatte, was er noch wusste.
    Im Verlauf der Nacht, die sie – wie auch die vorige – zusammengekauert im Windschatten eines verkrüppelten Strauches verbrachten, hörte der ständige Regen endlich auf. Als der Morgen anbrach, konnten sie zum ersten Mal seit Tagen wieder die Sonne aufgehen sehen. Der immer noch kalt vom Westen wehende Wind hatte nun wenigstens den Vorteil, dass er ihre nasse Kleidung, die sie am Leib trugen, in Windeseile trocknete. Dennoch fühlten sich die beiden Priester vom tagelangen Herumlaufen im Regen arg geschwächt. Deneb hatte sich eine Erkältung mit einem bellenden Schafshusten eingefangen. Außerdem fühlte sich seine Stirn so heiß an, dass er befürchtete, Fieber zu haben. Pándaros dagegen war es, als ob die ständige Nässe in seine Knochen gezogen wäre, die nun selbst bei vorsichtigen Bewegungen schmerzten. Immer wieder erschöpfte Pausen einlegend schleppten sie sich vorwärts über das Grasland.
    Gegen Mittag rasteten sie erschöpft auf dem Kamm einer Anhöhe. Hier konnten sie zum ersten Mal die Landschaft, die sie durchwanderten, in ihrer erschlagenden Weite erblicken, ohne dass ihnen dunstige Regenschleier die Sicht versperrten. Sanft auf- und absteigende Hügel rollten wie Wellen in alle Richtungen zum Horizont. Wenn der Wind durch das kniehohe, in verblichenem Grün schimmernde Gras fuhr, verstärkte dies noch den Eindruck von Meereswogen und verlieh der Landschaft einen atemberaubenden Eindruck von Lebendigkeit, der seine gleichzeitige Eintönigkeit Lügen strafte. Hinter sich konnten Pándaros und Deneb in der Ferne den Lilin sehen, der wie der Körper einer grauen Schlange das Gras durchschnitt. Das Meer im Westen war zu weit fort, als dass sie es von hier aus hätten erblicken können. Aber im Osten und im Norden waren am Horizont die dunklen Linien von Bergen zu erkennen, die der viel näheren Meran Ewlen gut ausgeprägt, die der Eisenberge verschwommen und wie ein Traum im blauen Dunst, wo sich Himmel und Erde trafen.
    Beinahe noch ehrfurchtgebietender jedoch als das sich Meilen um Meilen ausbreitende Land um die beiden Priester herum war die Weite darüber. Die Steppen von Ceranth erstreckten sich unter einem

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