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Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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freizubekommen, war Enris’ Aufgabe.
    Die Gedanken des Antara verweilten bei dem jungen Mann, der sich soeben zusammen mit den beiden Kindern auf den Weg zu den Höhlen gemacht hatte. Sie hatten Sareth mit sich genommen. Vielleicht war es eine glückliche Fügung des Schicksals, dass sich der Temari nicht an seine Vergangenheit vor der Zerstörung von Andostaan erinnern konnte. Nach allem, was Enris erzählt hatte, war dieser Sareth ein Verbrecher, aber in seinem augenblicklichen Zustand mochte er dabei von Nutzen sein, Enris und die Kinder sicher zum Eingang der Höhlen zu schaffen. Schließlich hatte er sich über Wochen hinweg unbeobachtet von den Augen der Serephin am Strand bewegt.
    Er hob seinen Arm und gab laut den Befehl zum Abmarsch. Neben ihm atmete Aros erleichtert auf. Endlich bewegten sie sich, anstatt hier in der Kälte Wurzeln zu schlagen!
    Indral ging seinen Kriegern voran. Während sie ihm mit leisen Schritten durch den Schnee folgten, musste der Dunkelelf erneut an den jungen Temari denken, von dem es nun abhing, ob sie Hagonerin einnehmen würden oder nicht. War es die richtige Entscheidung gewesen, ihm diese Aufgabe zu überlassen? Nun, die Ainsarii vertrauten ihm offensichtlich, so wie sie der Voronfrau vertrauten. Wenigstens konnte es nicht mehr lange dauern, bis sie alle herausfinden würden, ob die Herren von Eilond die rechte Wahl getroffen hatten.
    Vier Gestalten bewegten sich durch den Irrgarten der Höhlen unter Carn Taar. Sareth ging mit einer brennenden Fackel in der Hand voran. Ihm folgten die beiden Kinder, während Enris mit einer weiteren Fackel das Schlusslicht bildete. Obwohl sie denselben Weg zurückgingen, den Enris und die Jungen schon bei ihrer Flucht aus der Festung genommen hatten, waren nur ihre Haare nass. Angarn hatte ihnen Rucksäcke aus abgedichtetem Leder mitgegeben, in denen sie unter anderem trockene Kleidung mit sich führten. Sareth und Mirka waren nacheinander in die Höhle mit der Felswand hineingetaucht, danach waren Enris und Themet gefolgt. Der Junge hielt sich wie schon beim letzten Mal an Enris fest. Der kurze Weg unter Wasser war einfacher zu bewältigen, als sie befürchtet hatten: Die Höhle war durch das einfallende Tageslicht ausreichend erleuchtet und das Loch in die angrenzende Höhle unter Wasser gut zu erkennen. Es dauerte allerdings eine Weile, bis sich ihre Augen soweit an die Dunkelheit gewöhnt hatten, dass sie vor sich die Felswand erahnen konnten. Nach kurzem Tasten hatte Mirka als Erster die Mulden im Stein gefunden, die von den Antara vor Urzeiten in die Wand geschlagen worden waren, um das Klettern an ihr zu erleichtern. Als sie endlich alle oben angekommen waren, hatten sie sich zitternd vor Kälte so schnell wie möglich ihrer nassen Kleider entledigt, trockene Tuniken und Hosen angezogen und Fackeln entzündet.
    Sareth war der Einzige, den Enris erst darauf ansprechen musste, seine Kleidung zu wechseln. Ihm schien es nicht viel auszumachen, völlig durchnässt in der eisigen Höhle herumzulaufen. Enris vermutete, dass sich sein alter Gegner in den letzten Wochen an noch ganz andere Entbehrungen gewöhnt hatte. Es hatte am gestrigen Abend keine besonderen Überredungskünste gebraucht, um Sareth für ihren Plan zu gewinnen. Wie ein eifriger Hund, der schwanzwedelnd sein neuestes Kunststück vorführen wollte, hatte er sofort zugestimmt, sie bis zu der eingestürzten Stelle in den Höhlen zu bringen.
    »Ich kenne mich da aus, ay, so ist es«, hatte er ein ums andere Mal bekräftigt. »Ihr nehmt mich doch mit, wenn ich euch helfe, die verfluchten Echsen aus der Festung zu vertreiben, was? Lasst mich nicht zurück – ich weiß doch nicht, wo ich sonst hin soll«
    Er zeigte noch immer keine Spur eines Wiedererkennens, weder Enris gegenüber, noch als er auf Themet und Mirka getroffen war, die ihn im ersten Moment angestarrt hatten wie ein Gespenst. Doch als Enris ihnen versichert hatte, dass der skrupellose Verbrecher in seinem verwirrten Zustand völlig harmlos war, hatten sich die beiden Jungen schneller an den neuen Sareth gewöhnt als er selbst. Er würde es dem verwahrlosten Wrack, das dieser inzwischen geworden war, wahrscheinlich nie vergessen, wie dieser ihn in der finsteren Lagerhalle beinahe umgebracht hatte.
    »Ich kann’s nicht glauben, dass wir wieder hier sind.« Themet, der sich im Schein der Flammen umsah, stöhnte auf. »Gestern Nacht hat sich das alles noch wie ein aufregendes Abenteuer angehört, aber nach dem Schwimmen

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