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Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Alcarasáns Rüstung herab. Der Maugrim versuchte sein wildes Kreischen von sich zu geben, aber umsonst. Alles, was dem weit aufgerissenen Maul mit den hektisch aufeinanderklackenden Fresswerkzeugen entwich, war ein feuchtes Gurgeln. Dann kippte der Käfer unvermittelt seitlich zu Boden und begrub einen schwer verletzten Serephinkrieger unter sich, dessen Aufstöhnen im gleichen Moment wie abgeschnitten endete.
    Die Beine des Käfers zuckten noch in der Luft, aber ihre Bewegungen erschlafften. Alcarasán rannte um ihn herum und auf Sah’arina zu. Rechts und links von ihm hieben jene Serephin, die noch aufrecht stehen und ihre Schwerter halten konnten, auf die nachdrängenden Maugrimkäfer ein. Er beugte sich zu der Kriegerin nieder, drehte sie herum und richtete seinen Geist auf sie, um herauszufinden, wie schwer sie verletzt war. Sie schlug ihre Augen auf. Ein Stöhnen entrang sich ihrem Mund, aus dessen Winkel Blut floss.
    »Kämpf weiter«, flüsterte sie.
    »Das werde ich, sobald du wieder auf den Beinen stehst.«
    »Ich glaube, ich kann das ... nicht.«
    »Du hast nur ein paar Prellungen. Nichts, was ein Heilzauber nicht wieder einrenken könnte. Also los, hoch mit dir!«
    Alcarasán griff ihr unter die Arme. Da schwoll das Summen der Clar’catt bedrohlich an. Etwas über ihm verdunkelte das Gras und Sah’arinas Körper vor ihm. Er wirbelte herum und stieß beide Hände nach oben, die Klauen gespreizt. Obwohl er seinen Gegner mehr geahnt hatte, als ihn zu sehen, schleuderte er den Zauber durch seine ausgestreckten Arme genau in die richtige Richtung. Die Wolke von Clar’catt, die sich eben auf Sah’arina und ihn herabstürzen wollte, wurde von einem unsichtbaren Schlag getroffen. Die fliegenden Maugrim prallten weniger als einen Fuß vor Alcarasáns Händen zurück und wurden rückwärts in alle Richtungen geschleudert. Einige von ihnen stürzten bereits tot ins Gras, andere drehten sich wild summend und mit zappelnden Beinen auf dem Boden herum.
    Sah’arina stand wieder aufrecht. Vor ihr am Boden lag ein Clar’catt. Seine knopfgroßen, blauschwarzen Netzaugen stierten sie an. Lautes Schnarren entkam seinem Maul. Ihr Stiefel hob sich, und zermalmte dem Maugrim den Schädel. Das Schnarren erstarb.
    Alcarasán hatte kaum hingesehen. Weitere der gewaltigen Käfer drangen auf ihn ein. Seine Klinge sang, fuhr durch Beine und hieb Köpfe ab. Donnernd stürzten die verstümmelten oder leblosen Körper ins Gras, doch sie hatten kaum den Boden berührt, als schon weitere ihrer Kameraden über sie kletterten.
    Sah’arina war mit schmerzverzerrtem Gesicht an Alcarasáns Seite geeilt. Sie zog ihr rechtes Bein nach und ihre Hände waren leer, da sie ihr Schwert verloren hatte. Doch sie riss sofort ihre Arme hoch, als sich der nächste Maugrimkäfer ihnen näherte. Ein Feuerball schoss aus den Spitzen ihrer Finger und zerplatzte in einem gleißenden Blitz aus Flammen und Funken direkt an dessen Kopf. Gleichzeitig schlug Alcarasán nach einem der Vorderbeine des Ungeheuers, das mit einem Aufbrüllen einknickte, als die Klinge sein Gelenk durchtrennte. Es landete krachend auf der Seite. Sein Kopf stand in Flammen, und seine restlichen Beine fuhren wild durch die Luft. Alcarasán war nicht schnell genug zurückgesprungen, weil bereits ein weiterer Käfer auf ihn eindrang. Er wurde von einem der Widerhaken an den Beinen des Maugrim getroffen, der durch seine Kleidung fuhr und seine ungeschützte Wade aufriss. Er achtete kaum auf den Schmerz. Jede Faser seines Selbst war darauf ausgerichtet, die heranstürmenden Maugrim aufzuhalten und ihren tödlichen Angriffen auszuweichen. Aber es fiel ihm nicht leicht. Die Vielzahl der Stimmen um ihn herum nahm mit jedem weiteren Todesschrei mehr und mehr ab, ein grässlicher Chor, der beständig dahinschwand. Nur die Stimmen der Bewahrer in der Mitte des Heeres, die weiterhin alle ihre Kräfte in den Aufbau der magischen Falle leiteten, waren so kräftig zu hören wie zu Beginn der Schlacht. Noch waren die Maugrim nicht zu ihnen vorgedrungen. Ihr machtvoller Gesang hatte sich in das Auge inmitten eines Wirbelsturms von wütendem Summen, Kreischen und Schreien der kämpfenden Krieger verwandelt.
    Trotz seines verwundeten Beins gelang es Alcarasán, den nächsten Maugrim, der auf ihn eindrang, zu besiegen. Sah’arina kam ihm zu Hilfe. Sie schleuderte einen weiteren Feuerball, diesmal gegen den ungepanzerten Unterleib des Käfers, als sich dieser aufrichtete, um sich auf Alcarasán zu

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