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Runlandsaga - Feuer im Norden

Runlandsaga - Feuer im Norden

Titel: Runlandsaga - Feuer im Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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der Stürme nach dem anderen stimmte in den Ton ihres Anführers ein, bis sie alle den Raum mit ihrem Gesang erfüllten. Dabei ahmten sie nicht Erinars Ton nach, sondern jeder von ihnen näherte sich diesem Klang auf seine Weise, einer um ein Winziges tiefer, der Nächste ein wenig höher, doch noch immer harmonisch mit dem ersten Ton verwandt, sodass der Gesang in Alcarasáns Ohren die Form eines gewaltigen Akkords anzunehmen begann, der sich ohne jede wahrnehmbare Atempause weiter und weiter fortpflanzte.
    Alcarasán begann sich zu fragen, wie lange wohl der Kreis der Stürme diesen Gesang fortsetzen konnte, als er bemerkte, wie die Körper der umstehenden Serephin durchsichtig zu werden begannen. Er erkannte hinter Erinars Gestalt die Mauer der Gruft. Auch die Körper der anderen verwandelten sich mitsamt ihrer Kleidung in etwas, das rauchigem Glas ähnelte. Sie waren noch immer gut zu sehen, schienen aber plötzlich aus einem zerbrechlicheren Stoff zu bestehen als eben zuvor.
    Gleichzeitig erhob sich ein Wind in der Gruft, der genauso schnell an Stärke zunahm wie der Gesang der umstehenden Priester. Er zerrte an den Roben der Anwesenden, wirbelte den Staub am Boden auf und wehte Alcarasán und Jahanila so stark in ihre Gesichter, dass sie unwillkürlich blinzeln mussten.
    Was geschieht hier?, vernahm er Jahanilas Stimme über dem Heulen des Windes und den Stimmen der Serephin.
    Sie weben einen Luftzauber. Ich habe so etwas selbst noch nie gesehen, nicht mit so vielen Beteiligten auf einmal. Sie gehen in ihre Drachenform, wie wir es auch tun, wenn wir uns in der Halle des Feuers aufhalten. Die Kraft, die benötigt wird, um das Portal zu öffnen, ist dann leichter aufzubauen.
    Nun begannen die gläsernen Gestalten, von denen Alcarasán und Jahanila umgeben waren, sogar ihre Umrisse zu verlieren. Mit dem zunehmendem Sturm, der die Gruft erfüllte, verschoben sich ihre durchsichtigen Gliedmaßen, bis sie nur noch Rauchwolken glichen, die zufällig die grobe Form geflügelter Drachen angenommen hatten.
    Die Kristalle, die weiterhin durch die leuchtend gelben Lichtstrahlen miteinander verbunden waren, begannen in einem strahlenden Gelb aufzuflammen. Die Serephin aus dem Kreis der Stürme hielten, völlig unbeeindruckt von dieser Veränderung, weiterhin laut singend ihre wie aus dichtem Nebel geformten Hände auf die Steine. Es sah nun so aus, als stützten sie sich auf Kugeln aus lebendigem Licht. Ihr Lied stieg in immer größere Höhen und erbaute eine kristallklare Kuppel aus Klängen, die inmitten der Gruft aufragte, ein spitz zulaufender Wirbel mit dem steinernen Rahmen auf seinem Podest als Zentrum. Als das Lied der Serephin sein Äußerstes an Lautstärke und Höhe erreicht hatte, schossen aus jedem Kristall weitere Strahlen aus Licht in die Richtung des Podests und trafen sich in der Mitte des Rahmens. Ein gleißender Blitz zuckte durch die Gruft und zwang Alcarasán und Jahanila, ihre Augen zu schließen.
    Das Portal ist errichtet!, rief Erinar. Tretet hindurch!
    Alcarasán und Jahanila schritten auf das Podest zu. Eine kreisende, rauchige Wolke füllte nun den Rahmen aus, ihr Inneres leuchtend, als befände sich direkt hinter ihr ein Licht. Die beiden Serephin hielten sich an den Händen. Nacheinander stiegen sie durch den Rahmen, hinein in das Portal und hinaus aus der Gruft, dem Sturm und dem ohrenbetäubenden Gesang.

12
    Es hatte sich als schwierig herausgestellt, genügend Brennstoff für einen Scheiterhaufen zu sammeln. Das kleine Wäldchen in der Nähe des Strandes bot nur wenig trockenes Holz, und die Suche war mühselig. Schließlich hatten Suvares Männer so viele Äste gefunden und übereinander geschichtet, dass sie für ein kräftiges und lang andauerndes Feuer sorgen konnten. Daniro, der aus Felgar stammte und um die Totenbräuche in dieser Gegend Runlands wusste, hatte sich darum gekümmert, dass der Scheiterhaufen eine rechteckige Form bekam, auf die beide Toten nebeneinander passten. Er legte Arvids linke und Renas rechte Hand ineinander und bedeckte die Körper mit einem Stück Segeltuch, das bis auf den halben Holzstoß hinunterreichte. Danach tränkte Teras alles mit Öl.
    »Ist das Beste, was wir für sie tun können«, brummte er über seine Schulter in Themets Richtung, während er um den Scheiterhaufen herumstapfte und den Inhalt des Tonkrugs über den grauen Stoff goss. Seine schweren Stiefel gruben sich tief in den Sand.
    »Jedenfalls bekommen sie eine anständige Einäscherung. Das

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