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Runlandsaga - Feuer im Norden

Runlandsaga - Feuer im Norden

Titel: Runlandsaga - Feuer im Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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würde.«
    Er löste sich aus der Umarmung des Jungen und folgte Arvid. Rena saß neben dem Eingang am Boden und bemühte sich angestrengt, einen dunklen Umhang in einen prall gefüllten Lederrucksack zu stopfen. Sie schien ihn gar nicht wahrzunehmen.
    »Im Hafen ist ein Schiff, das uns aus der Stadt bringen kann«, sagte Enris an Arvid gewandt. »Wir müssen so schnell wie möglich weg von hier, und zwar jetzt! Die Angreifer sind schon ganz nah!«
    Themets Vater starrte ihn fassungslos an. Dann bückte er sich und ergriff Renas Arm. »Hast du ihn gehört? Es ist keine Zeit mehr!«
    »Aber ich muss noch etwas von unserem Schmuck in den Rucksack packen«, protestierte sie. »Den können wir doch nicht zurücklassen. Er hat deinen Eltern gehört.«
    Arvid riss Rena hoch, sodass ihr der Rucksack aus den Händen glitt. »Vergiss ihn!«, herrschte er sie an. »Los, komm!«
    Seine Frau versuchte, etwas zu erwidern, aber er zog sie bereits aus dem Raum. Enris und Themet folgten den beiden.
    Als sie die Gaststube betraten, hörte Enris, wie die angstvollen Rufe der Flüchtenden draußen auf dem Platz zunahmen. Entsetzen ergriff ihn mit eisiger Hand. Auch den anderen war der anschwellende Lärm aufgefallen. Arvids Gesicht war aschfahl, nur direkt unter seinen Wangen leuchteten zwei hochrote Flecken.
    »Bei der Träumenden!«, keuchte er.
    »Ich glaube, sie sind da.« Enris hielt vor der verschlossenen Eingangstür an und wandte sich den beiden Erwachsenen und dem Jungen zu. »Wenn wir draußen sind, dann seht euch nicht um! Rennt zur Hafenmauer, überquert sie und lauft zum letzten Anleger im Süden. Verstanden?«
    Die drei nickten hastig. Arvid atmete tief durch und riss die Tür auf. Nacheinander stürmten sie aus der Gaststube in die Nacht.
    Enris hatte sich vorgenommen, stur zu nichts anderem als zum gegenüberliegenden Ende des Platzes zu blicken und erst am Pier vor Suvares Schiff anzuhalten, wie er es den anderen gesagt hatte. Doch kaum hatten alle den Anker verlassen, fand Enris es unmöglich, seine eigene Anweisung zu befolgen. Zu groß war das Durcheinander um sie herum, zu laut hämmerten die Schreie der vielen Menschen auf seinen Verstand ein. Er hatte nur wenige Schritte auf den nächtlichen Platz hinaus getan, als plötzlich eine Gruppe Flüchtender linker Hand an ihm vorbeistürmte, ohne langsamer zu werden. Obwohl er noch versuchte, den im vollen Lauf begriffenen Leuten auszuweichen, gelang es ihm nicht. Mit mehreren stieß er schmerzhaft zusammen, zuletzt mit einem Mann etwa seines Alters, der kaum zur Seite blickte und weiterrannte, um nicht hinter den anderen zurückzubleiben. Enris hatte Themet und dessen Eltern aus den Augen verloren. Als er sich nach ihnen umsah, stockte ihm der Atem.
    Durch die abschüssige Strasse, die er noch vor kurzem auf dem Weg hierher durchquert hatte, und die auf den Platz vor der Hafenmauer führte, schoben sich mindestens fünfzig Menschen, die vor einer noch größeren Anzahl von Gestalten in hell schimmernden Rüstungen dicht hinter ihnen flohen. Alle Verfolger hatten ebenso wie jene, von denen die Ratshalle umstellt worden war, die Sehschlitze ihrer Helme herunter geklappt, sodass Enris ihre Gesichter nicht erkennen konnte. Die letzten Angreifer hielten immer wieder inne, um die hölzernen Gebäude rechts und links in Brand zu stecken und hinterließen eine weithin sichtbare Schneise der Zerstörung.
    Das Entsetzen, das die Serephinkrieger verbreiteten, war so groß, dass sich die Flüchtenden in Panik gegenseitig über den Haufen rannten, um so schnell wie möglich dem Grauen zu entkommen, das ihnen im Nacken saß. Wer strauchelte oder zu langsam vorankam, wurde umgestoßen. Diejenigen Unglücklichen, die zu Boden fielen, wurden von den Nachfolgenden zu Tode getreten.
    Enris war von dem Anblick regelrecht betäubt. Nur undeutlich nahm er wahr, dass einzelne Leute um ihn herum wie gehetztes Wild über den Platz stolperten, wieder auf die Beine kamen und weiter rannten. Erst als die Menschenmenge auf den Platz strömte, gelang es ihm, einen klaren Gedanken zu fassen. Er wirbelte herum. Seine Augen suchten und fanden Arvid, der gerade zusammen mit Rena eine der Treppen über die Hafenmauer erklomm. Mit weiten Sätzen stürmte Enris ihnen nach. Hinter ihm schwoll das Schreien der Menge mit jedem Moment mehr an.
    Im Schein der Laternen auf der Mauer sah er mehrere Schiffe, die an den Pieren vor Anker lagen und bis auf eines nicht unter Segeln standen, einer Tjalk, wie es auch

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