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Runlandsaga - Feuer im Norden

Runlandsaga - Feuer im Norden

Titel: Runlandsaga - Feuer im Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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stolz auf dich gewesen.«
    Enris hörte ihn kaum. Er winkte zurück und unterdrückte die Tränen der Erleichterung, die ihm in die Augen schossen.
    »Sind das Themets Eltern?« Es war Suvare, die neben Mirka an der Reling erschienen war. Sie packte den Jungen am Kragen und zog ihn so weit zurück, bis seine Füße wieder die Deckplanken berührten.
    »Ay«, stieß Enris mit erstickter Stimme hervor, »das sind Arvid und Rena!«
    Arvid hob den Kopf, als er seinen Namen hörte.
    »Dann sofort an Bord mit ihnen!«, sagte Suvare. »Und ihr anderen auch. Wir müssen weg, bevor uns der Haufen da eingeholt hat!« Sie deutete zur Hafenmauer.
    Enris sah sich um. »O nein«, murmelte er kaum hörbar.
    Ein Teil der Flüchtlinge hatte den Steg erreicht, an dem die Suvare festgemacht war, dicht gefolgt von einer Gruppe der Serephinkrieger. Mit gezogenen Schwertern hieben sie die Langsamsten in der Masse nieder, andere schossen mit ihren Bögen dahin, wo die Menschen am dichtesten zusammenliefen. Die Flüchtenden rannten entsetzt kreuz und quer, einige hielten genau auf die Tjalkzu.
    »Lasst sie nicht an Bord kommen!«, rief Suvare. »Wenn wir die auch noch aufnehmen, dann bekommen wir keinen Abstand zu den Angreifern mehr.«
    »Los, rauf!«, befahl Enris Arvid. Der Wirt nickte hastig und ergriff Renas Hand. Themet lief bereits die Bordplanke entlang und Mirka entgegen. Seine Eltern folgten ihm mit etwas vorsichtigeren Schritten.
    »Daniro!«, schnarrte ein alter Mann in einem schweren Mantel, der neben Suvare an der Reling aufgetaucht war. Einer der Seeleute neben Enris hob seinen Kopf.
    »Leinen los!«
    »Ay, Bootsmann!«
    »An Bord, aber schnell!«, herrschte der Alte die Seeleute an. »Ich will da unten nur noch Daniro sehen.«
    Die Männer bekräftigen laut den Befehl und sprangen auf die Bordplanke. Enris folgte ihnen, zögerte aber im letzten Moment.
    Das Tau, mit dem die Suvare am Pier befestigt war, hatte sich straff gespannt. Erst jetzt fiel Enris auf, dass keine Ankerkette mehr vom Schiff ins Hafenbecken hing. Der Anker der Tjalk war bereits hochgezogen. Obwohl der nächtliche Wind nur mäßig wehte, genügte die schwache Brise, um das Schiff bei vollen Segeln kräftig vom Pier wegzudrücken. Die verhakte Bordplanke und das Tau waren das Einzige, was die Suvare am Pier festhielt.
    Daniro zog eine Axt aus seinem Gürtel und hieb auf das Tau ein. In dem Augenblick hatten einige der Flüchtenden aus der Menschenmenge das Ende des Stegs erreicht. Corrya stellte sich ihnen in den Weg. Sein Schwert fuhr aus der Scheide. Arcad sprang mit einem breiten Entermesser in der Hand neben ihn.
    »Zurück!«, brüllte Corrya.
    Die Fliehenden, die direkt auf ihn zurannten, verringerten für keinen Moment ihre Geschwindigkeit. Sie waren sichtlich so von Entsetzen ergriffen, dass nicht einmal gezogene Waffen sie abschreckten. Als die ersten drei Männer auf gleicher Höhe wie der Wachmann waren, stieß Corrya einen von ihnen mit seiner Schulter und der flachen Klinge seines Schwertes zurück gegen die beiden anderen. Sie prallten gegen ihre Hintermänner, aber diese schoben sie bereits unter lautem Rufen wieder vorwärts.
    »Enris, geh endlich an Bord!«, rief Arcad, während er einen Fliehenden daran zu hindern versuchte, die Bordplanke zu betreten.
    Enris wollte losrennen, doch er konnte es nicht. Vor ein paar Stunden hatte er im Inneren des Quelors vor Angst regelrecht den Kopf verloren. Die Erinnerung daran hatte ihn während des langen Weges durch die Höhlen und zurück zur Stadt verfolgt. Seine Angst sollte ihn nicht erneut beherrschen. Er sprang an Arcads Seite und gab dem Flüchtenden, der den kleinen Elf trotz dessen gezogener Waffe zu überrennen drohte, einen harten Stoss, sodass dieser das Gleichgewicht verlor und mit einem lauten Schrei ins Wasser des Hafenbeckens stürzte. Arcad warf dem jungen Mann einen missbilligenden Blick zu, sagte aber nichts, denn schon versuchten die nächsten Leute, an ihm vorbeizukommen.
    Genauso gut hättest du dem Mann ein Messer in den Bauch rammen können!, zischte eine innere Stimme in Enris. Jeden, den wir davon abhalten, an Bord zu gehen, verurteilen wir damit zum Tod.
    Ihm blieb keine Zeit, weiter darüber nachzudenken, denn weitere Körper drängten gegen ihn. Ein Mann holte aus und traf ihn mit einem Faustschlag am Kinn, dass er rückwärts taumelte und zu Boden ging. Arcad stieß sofort mit seinem Dolch zu, und der Mann sackte zusammen.
    »Leinen sind los!«, ließ sich Daniro laut

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