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Runterschalten!

Runterschalten!

Titel: Runterschalten! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wiebke Sponagel
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langgehegter Wunsch, oder gab es auch Anregungen von außen?
    Es war eine Kombination aus beidem. Wichtig war die Erkenntnis, dass ich nicht mehr mit Produkten, sondern viel lieber direkt mit Menschen arbeiten möchte. Sicherlich bekam ich auch Bestätigung aus dem Freundes- und Bekanntenkreis, die mir sagten, du kannst gut mit Menschen umgehen, und von daher war es wohl ein langgehegter Wunsch, der aber schlummerte. Dabei hat auch das Coaching vieles befördert, das wurde mir dann bewusst.
Wie sah die Unterstützung für Ihre Idee aus?
    Es war sehr wichtig, Unterstützung zu haben, und ich bekam sie aus dem Freundes- und Familienkreis. Das gibt einem die Sicherheit, auf dem richtigen Weg zu sein. Und außerdem hatte ich die Unterstützung eines professionellen Coachs. Das gab mir noch mal einen neutralen Blick auf die Dinge, von außen sozusagen. Das war auch enorm hilfreich.
    Es gab aber auch einige sogenannte Freunde, die diese Idee mit Scheitern verbunden haben. Sie haben das auch sehr am Monetären festgemacht, was mich sehr gestört hat.
    Das hat dazu geführt, dass diese Freundschaften und Bekanntschaften heute nicht mehr bestehen. Im Nachhinein betrachtet hat mir das auch viel innere Ruhe gegeben, denn damit muss ich mich nicht mehr belasten.
    Umgekehrt ist es aber auch so, dass ich in dieser Phase neue Freunde gewonnen habe. Ein solcher Richtungswechsel bringt auch neue Möglichkeiten, mit Menschen in Kontakt zu kommen.
Gab es eine finanzielle oder Motivations-Durststrecke?
    Finanziell musste ich Einbußen hinnehmen, die aber gut zu verkraften waren, weil ich aus den Zeiten zuvor ein Polster hatte.
    Ich habe meinen Lebensstandard entsprechend angepasst. Demotivierend ausgewirkt hat sich der Umstand, dass ich glaubte, aus einem relativ abgesicherten Lebensumfeld herausgerissen zu werden. Es wurde mir auch schlagartig bewusst, was es bedeutet, ab einem bestimmten Alter „Korrekturen“ im Lebenslauf vorzunehmen. Diese Momente gab es hin und wieder, aber sie haben mich nicht in eine depressive Grundstimmung versetzt. Die Demotivation war in der kurzen Phase der Arbeitslosigkeit am größten.
Inwiefern haben Sie „runtergeschaltet“ – wovon mussten bzw. wollten Sie sich verabschieden? Und was an der neuen Tätigkeit ist ganz „Ihr Eigenes“?
    Ich habe zunächst mal sondiert, was mir in Zukunft wichtig ist und worauf ich keinesfalls verzichten will. Ziel war es, meine beruflichen Zukunftsplanungen danach auszurichten und nicht umgekehrt, meine Lebensplanung nach meinem beruflichen Fortkommen. Ich habe mich zunächst von einigen Gedanken und Ideen verabschiedet, die mich bisher daran gehindert hatten, in neue Richtungen zu denken. Also ich habe mich von Ballast getrennt. Das hat mich überhaupt erst dazu befähigt, zu erkennen, was ich in Zukunft möchte. Das allein hat schon bewirkt, dass ich das Gefühl hatte, „runtergeschaltet“ zu haben. In meiner neuen Tätigkeit arbeite ich direkt mit Menschen. Ich schaue jetzt bewusster auf die Ausgewogenheit von Entwicklungsmöglichkeiten und achte darauf, dass sie im Einklang mit meinen persönlichen Zielen stehen.
    Mein Eigenes daran ist, dass ich mein Leben bewusst steuere. Also dass ich mich auch immer wieder frage, was machst du gerade und passt das zu dem, was du willst.
Was haben Sie getan, um Hindernisse zu bewältigen?
    Ich habe eine Einnahmen-Ausgabenrechnung aufgemacht, bin mir über die finanziellen Konsequenzen klar geworden und habe mit Familie, Freunden und Bekannten offen über die Themen gesprochen. Natürlich habe ich auch versucht, die positiven Merkmale herauszustellen (Freizeitgewinn, Lebensqualität versus Karriere/Burnout). Ich wusste ja auch durch die Operation, wie wichtig es ist, gesund zu sein. Was nützt mir der schönste Luxus, wenn ich ihn nicht genießen kann?
Welche Anreize hatten Sie für die Kursänderung, welche „Träume“ und Visionen?
    Entscheidend war es für mich, insbesondere mehr Zeit für mich, meine Partnerin, meine Hobbys zu haben. Ich wollte auf keinen Fall einen Burnout oder andere gesundheitliche Beeinträchtigungen riskieren. Nach meiner OP war klar, dass Gesundheit und Lebensqualität nicht durch Karrierestreben erreicht werden. Innere Ruhe, Ausgeglichenheit und selbstbestimmtes Leben waren starke Antriebskräfte. Und es war wichtig, das ohne schlechtes Gewissen umsetzen zu können! Früher

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