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Rush of Love - Erlöst: Roman (German Edition)

Rush of Love - Erlöst: Roman (German Edition)

Titel: Rush of Love - Erlöst: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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irgendetwas brauchst, bin ich für dich da. Ich weiß, Rush hat eine Garage voller Autos, aber wenn du mit keinem davon fahren willst, dann fahre ich dich gern zum Einkaufen oder zum Arzt. Ruf mich einfach an, wenn du mich brauchst.«
    Meinen nächsten Arzttermin hatte ich in fünf Tagen. Wie sollte ich ins Haus gelangen? Rush hatte mir nie gesagt, wo sich die Autoschlüssel befanden, und eigentlich auch nie die Erlaubnis erteilt, mit den Autos zu fahren.
    »Ich habe mich aus dem Haus ausgesperrt. Als Rush wegfuhr, dachte er, ich hätte meinen Schlüssel dabei«, erzählte ich Woods.
    »Wo hast du denn dann übernachtet?«, fragte er, ließ die Hände fallen und stand auf. Oje, er wirkte aufgebracht. Ich hatte doch nur ein Problem benannt. Meine ganzen Klamotten waren in Rushs Haus.
    »In Bethys Wohnung.«
    »Und wie bist du da hingekommen?«
    »Ich bin gelaufen.«
    »Scheiße! Blaire, das sind ja mindestens dreieinhalb Meilen! Und als Rush gestern Abend losgefahren ist, war es schon dunkel! Jetzt, wo du ein Handy hast, benütze es gefälligst auch!«, brüllte er.
    »Ich wollte aber zu Fuß gehen. Ich brauchte das. Und brüll mich nicht an!«, versetzte ich mit lauter Stimme und funkelte ihn an.
    Woods seufzte. »Es tut mir leid. Ich hätte das nicht tun dürfen. Du bist nur so ein schrecklicher Sturkopf, was deine Unabhängigkeit angeht. Eines möchte ich noch mal ausdrücklich klarstellen: Ruf mich an, wann immer du einen Chauffeur brauchst. Ich hoffe doch mal, wir beide sind Freunde. Und für meine Freunde bin ich da.«
    Ich brauchte Freunde. »Das hoffe ich auch.«
    Er nickte. »Gut. Aber in meiner Funktion als dein Boss lasse ich dich heute nicht arbeiten. Ich möchte, dass du dich spätestens in einer Stunde in Rushs Haus befindest. Ich fahre dich hin.«
    Bevor ich ihn fragen konnte, wie er das anstellen wollte, hielt er sich schon das Handy ans Ohr.
    »Sie steht hier in meinem Büro. Sie hat sich ausgesperrt.« Er hielt inne.
    »Nein, verflucht noch mal, eben nicht! Sie ist gestern Abend zu Bethys Wohnung gelaufen. Wenn du es irgendwie managen kannst, dass die Zugehfrau das Haus aufschließt, dann bringe ich sie hin.« Wieder hielt er inne.
    »Kein Problem. Ich helfe doch gern. Halte mich auf dem Laufenden, ich denke an euch.« Er legte auf und sah mich an. »Grant kümmert sich darum, dass du ins Haus kommst. Du holst dir jetzt aus der Küche etwas zu essen, und dann fahren wir los. Er sagte, es würde ungefähr eine halbe Stunde dauern.«
    Ich hatte zwar keinen Hunger, aber ich nickte. »Okay.« Ich ging zur Tür, blieb dann aber noch mal stehen und drehte mich zu ihm um. »Danke, Woods.«
    Woods zwinkerte mir zu. »Gern geschehen.«

I ch hatte kein Auge zugemacht. Ich saß auf dem Ledersessel neben dem Krankenhausbett und starrte meine kleine Schwester an. Sie war noch immer bewusstlos. Durch das Blinken und Piepsen der Monitore wusste ich, dass sie lebte. Doch wie sie so dalag – völlig reglos, mit einem Mullverband um den Kopf und Nadeln in den Armen –, hätte man auch anderes vermuten können. Die letzten Worte, die ich an sie gerichtet hatte, waren hart gewesen. Nun wirkten sie sogar grausam. Ich hatte ja nur gewollt, dass sie endlich erwachsen wurde. Nun würde es dazu vielleicht nicht mehr kommen.
    Der Zorn, den ich bei meiner Ankunft empfunden hatte, war verraucht, sobald ich sie gesehen hatte. Es brachte mich um, sie so gebrochen und hilflos zu sehen. Ich konnte weder essen noch schlafen. Wenn sie doch endlich die Augen aufschlagen würde! Ich musste ihr sagen, dass ich sie liebte und dass es mir leidtat. Ich hatte ihr versprochen, dass ich ihr immer zur Seite stünde. Was auch immer geschähe. Doch dann hatte ich dieses Versprechen gebrochen. Weil sie Blaire nicht akzeptieren konnte.
    Bei der Erinnerung, wie ich Blaire zurückgelassen hatte, verknotete sich mein Magen. Sie hatte erschrocken die Augen aufgerissen. Auch da hatte ich alles falsch gemacht, aber ich stand ja völlig unter Schock. Noch konnte ich sie nicht anrufen. Nicht, solange sich Nan in diesem Zustand befand. Ich hatte Blaire schon mal vor Nan gestellt, und man sah ja nun, wozu das geführt hatte. Dieses Mal musste Nan an erster Stelle stehen. Wäre ihr bewusst gewesen, dass ich hier bei ihr ausharrte, dann hätte sie die Augen geöffnet. Ganz bestimmt.
    Die Tür ging auf, und Grant kam herein. Sofort fiel sein Blick auf Nan. Der Schmerz, der in seinen Augen zu lesen war, überraschte mich. Auch wenn er so tat, als könnte er

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