Rush of Love - Verführt: Roman (German Edition)
nächsten Mal trug ich sie für einen besonderen Anlass. Und für jemanden Besonderes.
Für das Kleid galt dasselbe. Ich würde es erst wieder für jemanden anziehen, der mich liebte und mich schön darin fand. Der Preis des Kleides würde dabei keine Rolle spielen. Gerade wollte ich den Reißverschluss aufmachen, als die Tür aufging. Rush! Er füllte den ganzen Türrahmen aus und wirkte sehr zornig, sagte aber kein Wort.
Ich ließ die Hände sinken. Rush kam herein und schloss die Tür hinter sich. Der Raum war so klein, dass wir uns fast berührten, weshalb ich mich aufs Bett setzte.
»Woher kennst du Woods?«, fragte er genervt.
Verwirrt starrte ich zu ihm hoch und überlegte, was für ein Problem er damit haben könnte, dass ich Woods kannte. Waren sie denn keine Freunde? Oder war das der Grund? Er wollte keinen Kontakt zwischen mir und seinen Freunden? »Seinem Vater gehört der Country Club. Er spielt Golf. Ich verkaufe ihm Getränke.«
»Wieso hast du das da angezogen?«, fragte er mit kalter, schroffer Stimme.
Jetzt reichte es aber! Ich stand wieder auf und stellte mich auf Zehenspitzen, um ihm direkt ins Gesicht sehen zu können. »Weil meine Mutter es mir gekauft hat! Ich hatte noch nie die Möglichkeit, es anzuziehen, weil ich damals versetzt wurde. Heute Abend hast du mich eingeladen, und ich wollte dazupassen. Also habe ich das Schönste angezogen, was ich habe! Tut mir leid, dass es nicht schön genug war! Aber weißt du was? Das ist mir scheißegal! Du und deine hochnäsigen Freunde, ihr könnt mich alle mal!«
Ich stieß ihm mit dem Finger auf die Brust und funkelte ihn an. Wehe, er verlor noch ein Wort über mein Kleid!
Rush öffnete den Mund, dann schloss er die Augen und schüttelte den Kopf. »Fuck!«, knurrte er, und plötzlich befanden sich seine Hände in meinem Haar und sein Mund traf auf meinem. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Mit sanften und zugleich fordernden Lippen küsste er mich. Dann zog er meine Oberlippe in den Mund und saugte behutsam daran. »Ich wollte diese süße, pralle Lippe schon kosten, seitdem du in mein Wohnzimmer marschiert bist«, murmelte er, ehe er seine Zunge in meinen Mund gleiten ließ, als ich wegen seiner Worte nach Luft schnappte. Er schmeckte nach Minze und noch etwas Köstlichem. Meine Knie gaben nach, und ich hielt mich an seinen Schultern fest. Dann liebkoste seine Zunge meine, als würde er mich zum Mitmachen auffordern wollen. Zaghaft ließ ich mich auf sein Zungenspiel ein, fand Gefallen daran und wurde etwas mutiger. Er stöhnte leise auf, und ehe ich wusste, wie mir geschah, hatte er mich auf das Bett gehoben.
Rush legte sich auf mich, und dann drückte sich etwas Hartes zwischen meine Beine, seine Erektion. Vor meinen Augen verschwamm alles, und ich hörte, wie ich hilflos aufstöhnte.
»Süß, zu süß«, stieß Rush aus, ehe er sich von mir losriss und widerwillig aufstand. Sein Blick fiel auf mein Kleid, das mir, wie ich jetzt erst merkte, bis zur Hüfte hochgerutscht war, sodass man mein Höschen sah. »Verdammte Scheiße«, fluchte er und schlug mit einer Hand gegen die Wand. Dann riss er die Tür auf und stürmte hinaus, als wäre der Teufel hinter ihm her.
Die Tür knallte er dabei mit solcher Wucht zu, dass die Wände wackelten. Ich rührte mich nicht. Konnte es nicht. Mein Herz raste, und zwischen meinen Beinen verspürte ich ein schmerzliches Verlangen, das mir bekannt vorkam. Wenn ich mir im Fernsehen Sexfilme angeschaut hatte, hatte mich das angetörnt, doch war das nichts im Vergleich zu meinem jetzigen Zustand. Ich war so knapp davor. Und Rush … hatte es nich gewollt, auch wenn ich seine Erregung gespürt hatte. Andererseits hatte ich am Tag davor gesehen, wie er mit einem anderen Mädchen geschlafen und sie danach einfach rausgeschmissen hatte. Um Rush scharfzumachen, brauchte es nicht viel. Es war nichts Besonderes dabei. Er war nur einfach wütend, weil ich es gewesen war, die ihn angetörnt hatte.
Dieses Wissen tat weh. Das Wissen, dass er mich so wenig mochte, dass er sich nicht von mir angezogen fühlen wollte. Als mir diese Wahrheit dämmerte, ebbte das Pochen zwischen meinen Beinen ab. Eigentlich hatte Rush mich nicht berühren wollen. Dann hatte er es doch getan, was ihn wütend gemacht hatte. Aber selbst in erregtem Zustand hatte er sich noch von mir losreißen können. Was mir das Gefühl gab, ungewollt zu sein. Die meisten Mädchen, die ihn wollten, bekamen ihn ja immerhin auch. Doch nicht einmal dazu
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