Rush of Love - Verführt: Roman (German Edition)
hier. Rush ist … ähm … tja, Rushs Mutter ist mit meinem Vater verheiratet.« Na bitte, nun war alles klar.
Woods’ Grinsen wurde noch breiter. Er kam auf mich zu. »Aha? Und er lässt seine Stiefschwester auf dem Golfplatz arbeiten? Tsts. Keine Manieren, der Kerl! Wenn ich so eine Schwester wie dich hätte, dann würde ich sie einsperren … und zwar die ganze Zeit!« Er hielt inne und strich mir mit dem Daumen über die Wange. »Ich würde natürlich bei dir bleiben. Sollst dich ja nicht einsam fühlen.«
Er machte mich eindeutig an. Und wie! Und ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. Er war viel zu erfahren. Ich brauchte Abstand.
»Und diese Beine, die sollten mit einem Warnschild versehen sein.« Er senkte seine Stimme ein wenig, und ein Blick über seine Schulter sagte mir, dass sich der Blondschopf verzogen hatte. »Vorsicht! Widerstand zwecklos!«
»Bist du … mit Rush befreundet oder … äh, mit Nannette?«, fragte ich, als mir Nans kompletter Name wieder einfiel. Woods zuckte die Achseln. »Nans und meine Freundschaft, das ist so eine Sache. Rush und ich kennen uns schon unser ganzes Leben.« Woods’ Hand glitt auf meinen Rücken. »Allerdings verwette ich mein letztes Hemd, dass Nan nicht gerade ein Fan von dir ist. Stimmt’s?«
Woher sollte ich das wissen? Seit dem ersten Abend waren wir uns nicht mehr über den Weg gelaufen. »Wir kennen einander eigentlich gar nicht.«
Woods zog die Stirn in Falten. »Im Ernst? Merkwürdig.«
»Woods! Hier steckst du!«, kreischte eine weibliche Stimme, und er drehte sich um. Eine Rothaarige mit langen, dichten Locken, deren kurvenreicher Körper nur spärlich mit schwarzem Satin bedeckt war, war in der Halle aufgetaucht. Er war abgelenkt. Die Gelegenheit, ihm zu entwischen! Meine guten Vorsätze, was den Abend betraf, waren dahin.
Doch im selben Moment, im dem ich einen Schritt Richtung Küche machen wollte, hatte Woods auch schon den Arm um meine Hüfte gelegt und hielt mich fest. »Laney!«, rief er ohne große Begeisterung. Ihre großen braunen Augen bewegten sich von ihm zu mir. Hilflos beobachtete ich, wie ihr Blick auf seine Hand an meiner Hüfte fiel. Alles lief schief!
»Wer ist das?«, fauchte sie und funkelte mich dabei an.
»Das ist Blaire. Rushs neue Schwester«, erwiderte Woods genervt.
Die Augen des Mädchens verengten sich, und dann lachte sie. »Was, die? Nie im Leben! Sieh dir doch den billigen Fummel und die noch billigeren Schuhe an. Wer immer sie ist, sie lügt dich an. Aber kaum siehst du ein hübsches Gesicht, setzt dein Verstand aus, habe ich recht, Woods?«
Ich hätte wirklich in meinem Zimmer bleiben sollen.
L aney, wieso mischst du dich nicht einfach wieder unter die Leute und gehst jemand anderem auf den Geist?«
Den Arm noch immer fest um meine Hüfte gelegt, bewegte sich Woods auf den Raum zu, in dem die eigentliche Party stattfand. Und ich mich gezwungenermaßen auch.
»Ich glaube, ich gehe besser in mein Zimmer zurück.« Auf gar keinen Fall wollte ich zusammen mit Woods zur Partygesellschaft stoßen. Ein unbestimmtes Gefühl sagte mir, dass das gar nicht gut wäre.
»Warum zeigst du mir nicht dein Zimmer? Eigentlich würde ich dem Ganzen hier auch am liebsten entfliehen.«
Ich schüttelte den Kopf. »Da wäre gar nicht genug Platz für uns zwei.«
Woods lachte und senkte gerade den Kopf, um mir etwas ins Ohr zu flüstern, als ich unversehens Rushs Blick auffing. Mit funkelnden Augen beobachtete er mich genau. Glücklich sah er dabei nicht aus. Hatte er mich nur aus reiner Höflichkeit eingeladen, ohne es wirklich ernst zu meinen? Hatte ich etwas falsch verstanden?
»Ich muss gehen. Rush will mich nicht dahaben, glaube ich.« Bei dem Versuch, mich zu ihm zu drehen und ihn anzusehen, konnte ich mich endlich aus Woods’ Klammergriff befreien.
»Ach, Unsinn. Der ist doch bestimmt viel zu beschäftigt, um sich über so etwas Gedanken zu machen. Außerdem, wieso sollte er dich bei der Party seiner anderen Schwester denn nicht dabeihaben wollen?«
Wieder dieser Schwesternkram. Wieso hatte Grant mir gesagt, Rush wäre ein Einzelkind? Offenbar war Nan ja doch seine Schwester!
»Ich, äh … Also so wirklich als Familie betrachtet er mich gar nicht. Ich bin nur die unwillkommene Verwandte des neuen Mannes seiner Mutter. Und ich bin auch nur noch ein paar Wochen da, bis ich meine eigene Wohnung habe. Als Mitbewohnerin bin ich nicht erwünscht.« In der Hoffnung, Woods würde mich nun endlich gehen lassen, zwang
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