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Rush of Love - Verführt: Roman (German Edition)

Rush of Love - Verführt: Roman (German Edition)

Titel: Rush of Love - Verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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möglich.
    Rush grinste. »Ich erkenne eine Jungfrau, wenn ich eine küsse.«
    Auf eine Diskussion darüber ließ ich mich lieber nicht ein. Dadurch würde die Tatsache, dass ich eine war, nur noch ersichtlicher.
    »Er hieß Cain. Er war mein erster fester Freund, von ihm bekam ich meinen ersten Kuss, mit ihm bin ich auch zum ersten Mal ein bisschen weiter gegangen, so harmlos das auch war. Er behauptete, mich zu lieben. Dann wurde meine Mom krank. Und ich hatte keine Zeit mehr für Dates und Unternehmungen am Wochenende. Er musste raus, wollte dann auch frei sein für eine andere Beziehung. Also ließ ich ihn gehen. Und danach blieb mir für Dates keine Zeit mehr.«
    Rush runzelte die Stirn. »Als deine Mom krank war, da hat er dir nicht beigestanden?«
    Diese Unterhaltung gefiel mir nicht. Er wollte mich auf etwas hinweisen, das ich bislang erfolgreich verdrängt hatte, damit es zwischen Cain und mir kein böses Blut gab. Ich hatte ihm verziehen. Schluss. Aus. Ich wollte ihm gegenüber jetzt keine Bitterkeit aufkommen lassen.
    »Wir waren ja noch blutjung. Er hat mich eben doch nicht geliebt. Hat es sich nur eingebildet. So einfach ist das.«
    Rush seufzte. »Du bist immer noch jung.«
    Irgendwie gefiel mir sein Tonfall nicht, als er das sagte. »Rush, ich bin neunzehn! Ich habe mich drei Jahre lang ganz allein um meine Mutter gekümmert und sie ohne die Unterstützung meines Vaters in den Tod begleitet. Die meiste Zeit fühle ich mich wie vierzig, glaub mir.«
    Rush fasste über das Bett und legte seine Hand auf meine. »Du hättest das nicht allein durchmachen dürfen.«
    Richtig. Aber ich hatte keine Wahl. Ich hatte meine Mom geliebt. Sie hätte ein besseres Leben verdient gehabt. Das Einzige, das die Schmerzen erträglicher machte, war der Gedanke, dass Mom und Valerie nun zusammen waren. Sie hatten einander. Nun wollte ich aber nicht mehr über mich reden. Sondern etwas über Rush erfahren.
    »Hast du eigentlich einen Job?«, fragte ich.
    Rush lachte in sich hinein und drückte mir die Hand, ließ sie aber nicht los. »Glaubst du denn, jeder, der mit dem College fertig ist, braucht einen Job?«
    Ich zuckte die Achseln. Ich hatte schon immer gedacht, dass man sich mit etwas beschäftigen musste. Rush brauchte doch irgendein Ziel vor Augen. Selbst wenn er das Geld nicht brauchte.
    »Als ich mit dem College fertig war, hatte ich dank meines Vaters genug Geld auf der Bank, um den Rest meines Lebens nicht mehr arbeiten zu müssen«, erklärte Rush und warf mir mit diesen sexy Augen, die von dichten schwarzen Wimpern umsäumt wurden, einen Blick zu. »Doch nach ein paar Wochen, in denen ich nichts als Party machte, begriff ich, dass ich eine Aufgabe brauchte. Also fing ich an, mich für den Aktienmarkt zu interessieren. Und wie’s aussieht, habe ich das richtige Händchen dafür. Zahlen waren schon immer mein Ding. Außerdem unterstütze ich Habitat for Humanity , eine Organisation, die sich weltweit bemüht, bedürftigen Menschen sichere Unterkünfte zu verschaffen. Ein paar Monate im Jahr packe ich da auch vor Ort richtig mit an. Und im Sommer mache ich mich möglichst von allem los, komme hierher und entspanne.«
    Diese Antwort hatte ich nicht erwartet.
    »Wieso schaust du so überrascht? Das könnte ich ja fast schon als Beleidigung auffassen«, sagte Rush in neckendem Ton.
    »Mit so einer Antwort habe ich einfach nicht gerechnet«, erwiderte ich aufrichtig.
    Rush zuckte die Achseln und zog seine Hand weg. Ich wollte sie festhalten, tat es aber nicht. Was Berührungen anging, war er fertig mit mir.
    »Wie alt bist du?«
    Rush grinste. »Zu alt, um mit dir in diesem Zimmer zu sein, und, verdammt noch mal, um einiges zu alt für die Gedanken, die ich hege, was dich angeht.«
    Er war Anfang zwanzig. Musste er einfach sein. Viel älter sah er nicht aus. »Nur zur Erinnerung: Ich bin neunzehn. Und in einem halben Jahr werde ich zwanzig. Ich bin also kein Baby mehr.«
    »Nein, süße Blaire, ein Baby bist du ganz bestimmt nicht mehr. Aber ich bin vierundzwanzig und, ja, übersättigt und abgestumpft. Mein Leben ist nicht normal verlaufen, und ich habe einen Haufen Scheiße gebaut. Ich habe dir ja gesagt, es gibt da Dinge, die du nicht weißt. Und ich rate dir: Lass die Finger von mir.«
    Also war er fünf Jahre älter als ich. Das ging ja eigentlich. Er spendete für Habitat for Humanity und half sogar eigenhändig beim Bau von Häusern mit. Was konnte da so schlimm an ihm sein? Er hatte ein Herz. Er hatte mich bei

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