Rush of Love - Verführt: Roman (German Edition)
okay ist? Ich kann aber auch noch irgendwas unternehmen, wenn du eine sturmfreie Bude brauchst …«
»Nein, komm gleich her. Ich habe gekocht.«
Er kochte? Für mich? »Oh. Okay. Nun, ich bin in ein paar Minuten da.«
»Bis gleich«, sagte er, dann war das Gespräch beendet.
Und schon wieder benahm er sich seltsam.
Als ich ins Haus kam, wehte mir der unverkennbare Geruch von Taco-Gewürzen entgegen. Ich schloss die Tür und ging zur Küche. Sollte es sich wirklich um hausgemachtes mexikanisches Essen handeln, hätte mir das ernsthaft imponiert.
Als ich in die Küche kam, stand Rush mit dem Rücken zu mir und summte ein Lied mit, das aus dem Sound System des Hauses drang. Es war gefälliger und langsamer als das, was er sich sonst anhörte, und ich kannte es nicht. Auf der Theke stand eine Flasche Corona, in deren Öffnung eine Zitronenschale steckte. Während meiner Arbeit auf dem Golfplatz hatte ich viele genau so zubereitet.
»Riecht lecker«, sagte ich. Rush warf mir über die Schulter einen Blick zu, und seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.
»Das ist es auch!« Er wischte sich die Hände an dem Handtuch neben ihm ab, nahm das Bier und reichte es mir. »Hier bitte! Die Enchiladas sind fast fertig. Die Quesadillas muss ich noch wenden, und die brauchen auch noch ein paar Minuten. Dann kann’s auch schon losgehen.«
Ich nahm einen kleinen Schluck aus der Flasche. In erster Linie, um mir Mut anzutrinken. So hatte ich mir unsere nächste Begegnung ganz und gar nicht vorgestellt. Rush war mir ein Rätsel, aus dem ich vielleicht nie schlau werden würde.
»Ich hoffe, du magst mexikanisches Essen?« Er zog die Enchiladas aus dem Herd. Rush Finlay, der in einer Küche stand und kochte? Irgendwie passte das überhaupt nicht. Trotzdem sah er dabei so verdammt sexy aus!
»Mexikanisches Essen liebe ich«, beruhigte ich ihn. »Ich muss schon sagen, Hut ab, dass du so etwas kannst.«
Rush zwinkerte mir zu. »Ich habe noch ganz andere Talente, sag ich dir, und die würden dich umhauen!«
Daran zweifelte ich nicht. Ich nahm noch einen kräftigeren Schluck aus der Flasche.
»Immer langsam, Babe, nicht so hastig.«
Ich nickte und wischte mir einen kleinen Tropfen von der Unterlippe. Rush beobachtete mich gespannt. Was dazu führte, dass meine Hand leicht zitterte.
Schnell wandte er den Blick ab und fing an, die Quesadillas aus der Pfanne zu nehmen und sie auf eine Servierplatte zu legen, auf der sich schon harte und weiche Tacos und etwas Burrito-Ähnliches befanden. Er hatte von allem etwas zubereitet.
»Der Rest steht schon auf dem Tisch. Hol mir doch bitte noch ein Corona aus dem Kühlschrank und komm dann einfach mit.«
Ich tat es und eilte Rush dann schnell hinterher, der nicht etwa ins Esszimmer ging, sondern auf die große Veranda mit Blick auf den Ozean hinaustrat. Auf dem Tisch standen zwei kleine Laternen, sodass wir bei Kerzenschein essen konnten, ohne dass die Kerzen ausgelöscht werden konnten.
»Setz dich doch. Ich mache dir einen Teller zurecht.« Er deutete auf einen von zwei Stühlen.
Ich nahm Platz, und Rush legte mir eine bunte Mischung auf den Teller. Dann zog er eine Serviette heraus, die ordentlich unter meinem Tellerrand steckte, und legte sie mir auf den Schoß. Sein Mund war so nahe an meinem Ohr, dass mir sein warmer Atem Gänsehaut verursachte.
»Kann ich dir noch was zu trinken holen?«, raunte er mir ins Ohr.
Ich schüttelte den Kopf. Wenn er solche Dinge tat, würde ich gar nicht in der Lage sein, etwas zu mir zu nehmen. Mir schlug das Herz ja jetzt schon bis zum Hals.
Rush griff nach seiner Flasche und setzte sich mir gegenüber an den Tisch. Ich beobachtete, wie er sich verschiedene Häppchen auf seinen Teller lud und mich dann wieder anblickte. »Sollte es dir nicht schmecken, sag’s lieber nicht. Das verkraftet mein Ego nicht.«
Ich war mir sicher, dass nichts, was er machte, schlecht schmecken konnte. Lächelnd nahm ich Messer und Gabel und schnitt mir ein Stückchen von der Enchilada ab. Alles schaffte ich unmöglich, aber von allem etwas probieren, das konnte ich schon.
Sobald ich den ersten Bissen im Mund hatte, riss ich die Augen auf. Es schmeckte wie in einem mexikanischen Restaurant! Ich lächelte ihn an. »Schmeckt köstlich! Ich muss sagen, das überrascht mich jetzt schon ein bisschen.«
Rush, der gerade den Mund voll hatte, schmunzelte nur. Seinem Ego konnte man eben doch nicht so leicht etwas anhaben. Vielleicht brauchte es ja sogar mal einen
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