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Rush of Love - Verführt: Roman (German Edition)

Rush of Love - Verführt: Roman (German Edition)

Titel: Rush of Love - Verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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und versuchte, mir wegen dieser sonderbaren Begrüßung keinen Kopf zu machen. Immerhin hatte er in meine Richtung geschaut. Ich hatte nicht gewusst, was mich erwarten würde.
    Mr und Mrs Wallis begrüßten mich beide und erklärten, sie würden mich auf dem Golfplatz vermissen. Ich log und sagte, dass es mir genauso ginge. Dann huschte ich zurück in die Küche.
    Darla gab mir ein Tablett mit Champagnerflöten. »Los, zack, zack!«, befahl sie.
    Ich ging wieder, so schnell ich konnte, im Ballsaal meine Strecke ab. Inzwischen waren alle Gäste in Gespräche vertieft, und ich war in ihren Augen nur ein Tablett mit Drinks. Gut so. Meine Nervosität ließ nach.
    Unvermittelt hörte ich Bethys vertrautes Kichern und drehte mich in die Richtung, aus der es gekommen war. In der Küche hatte ich sie gar nicht gesehen. Vielleicht hatte Darla ihr aber auch einen anderen Job zugewiesen. Oder Woods’ Vater.
    Dann entdeckte ich sie. Bethy war gar nicht so angezogen wie wir. Sie trug ein eng anliegendes schwarzes Chiffonkleid und hatte das lange braune Haar so hochgesteckt, dass ihr vereinzelt Ringellöckchen ins Gesicht fielen. Sie drehte den Kopf, sah mich und kam dann mit einem breiten Grinsen auf mich zugeeilt. Ihre Stöckelschuhe schienen sie dabei nicht zu behindern.
    »Ich bin als Gast hier, kannst du das fassen?«, fragte Bethy und sah sich ehrfürchtig um. Ich schüttelte den Kopf.
    »Als Jace gestern Abend auf Knien bei mir angerutscht kam, da habe ich ihm gesagt, wenn er mich wolle, dann müsse er sich vor seinen Freunden zu mir als seiner Freundin bekennen. Er hat zugestimmt. Na ja, hier bin ich nun! Und in meinem Apartment ging’s dann aber wirklich heiß her, das kann ich dir sagen.«
    Jace hatte seinen Mann gestanden. Gut für ihn. Über Bethys Schulter sah ich, dass er uns beobachtete. Ich lächelte ihm zu und nickte beifällig. Er grinste schief zurück und zuckte mit den Schultern.
    »Freut mich zu hören, dass er’s endlich gerafft hat«, erwiderte ich.
    Bethy drückte mir den Arm. »Danke!«, flüsterte sie.
    Sie hatte mir zwar nichts zu danken, aber ich lächelte trotzdem. »Jetzt hab einen schönen Abend. Ich muss die Gläser hier noch unter die Leute bringen, bevor deine Tante rauskommt und mich beim Quatschen erwischt.«
    »Okay, mach ich. Ich fänd’s ja schön, wenn wir beide das hier zusammen genießen könnten.« Sie sah über meine Schulter hinweg. Ich wusste, dass sie zu Rush hinübersah. Er war hier und behandelte mich wie Luft. Er tat es Nan zuliebe, aber machte es das besser?
    Langsam dämmerte es mir. Ich hatte mit Bethy die Rollen getauscht.
    »Ich brauche das Geld, damit ich mir eine eigene Wohnung leisten kann«, erklärte ich ihr mit einem gezwungenen Lächeln. »Und jetzt komm, misch dich unters Volk!«, ermutigte ich sie und wandte mich der nächsten Gruppe zu.
    Ich wusste, Rush beobachtete mich, dazu brauchte ich mich gar nicht umzudrehen. Bei dem Gedanken stieg mir die Schamesröte ins Gesicht. War er gerade zur gleichen Erkenntnis gekommen wie ich? Ich bezweifelte es. Er war ein Kerl. Und ich war verfügbar geworden, leicht zu haben. Außerdem war ich die größte Heuchlerin auf Erden. Das, was ich Bethy vorgeworfen hatte, ja, wofür ich sie sogar bemitleidet hatte, konnte ich mir nun selbst auf die Fahne schreiben.
    Die letzte Champagnerflöte verließ mein Tablett, und ich machte mich wieder auf den Rückweg, bemüht, dabei einen großen Bogen um Rush und Nan zu machen. Ein bisschen Stolz besaß ich noch. Dreimal musste ich stehen bleiben, damit man mir leere Gläser aufs Tablett stellen konnte, dann eilte ich in den sicheren Hafen Küche zurück.
    Darla wartete schon. »Gut, dass du kommst. Nimm das Tablett hier. Jetzt muss schleunigst das Essen raus, ehe sich noch alle hemmungslos betrinken«, meinte sie und reichte mir ein Tablett mit Dingern, die ich noch nie gesehen hatte. Sie rochen widerlich. Ich rümpfte die Nase und hielt das Tablett von mir weg, woraufhin Darla zu gackern anfing.
    »Das sind escargots , Schnecken! Grauenhaftes Zeug, aber die Leute hier halten sie für eine Delikatesse. Und nun ab mit dir!« Ich spürte, wie sich mir der Magen umdrehte. So genau hatte ich es gar nicht wissen wollen. Escargots hätte mir als Beschreibung vollauf genügt.
    Kurz bevor ich wieder in den Ballsaal trat, straffte ich die Schultern und versuchte, nicht an die Schnecken zu denken, und auch nicht an Rush, der mich links liegen ließ. Und das, nachdem ich die letzten beiden Nächte

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