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Rywig 03 - Meine Träume ziehn nach Süden

Titel: Rywig 03 - Meine Träume ziehn nach Süden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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Sonja über Serengeti loslegt, hört sie erst auf, wenn sie sämtliche dort lebenden Viecher einzeln aufgezählt hat!“
    Heiko Brunner sah uns lächelnd an.
    „Jetzt möchte ich Sie aber ganz bestimmt nicht ermorden“, sagte er. „Ich finde es schön, wenn jemand sich so gut auf eine Reise vorbereitet hat und so glücklich über die Reise ist. Schließlich habe ich es ja auch ohne Fernsehlotterie geschafft. Halt. was sagt der Fritze da?“
    Wir wurden aufgerufen. Die Fluggäste der SüdflugChartermaschine wurden gebeten, sich zum Ausgang zu begeben.
    Es war still und dunkel um mich herum. Die meisten Passagiere versuchten, ein Nickerchen zu machen. Wir hatten noch einmal eine warme Mahlzeit serviert bekommen, mitten in der Nacht!
    Ich war müde, sehr müde sogar, aber schlafen konnte ich nicht. Ich dachte an Heiko Brunner. Es war mir, als hätte ich ihn schon lange gekannt. Als ob ein goldener Faden der Sympathie uns zusammenband.
    Wie schön, daß wir dieselbe Safari machen würden! Und mit dem Ehepaar Dieters, diesen netten Menschen! Wir hatten wirklich Glück!
    Ich schloß die Augen. Das Geräusch der Triebwerke wurde schwächer. Plötzlich sah ich unsere Schiffskabine von der vorigen Nacht. ach ja, natürlich, wir waren an Bord. aber da weideten tatsächlich zwei Impalas, und zwischen ihnen stand Frau von Waldenburg mit Bicky auf dem Arm...
    Als ich aufwachte, merkte ich, daß mein Kopf auf einer Schulter lag. Die liebe Senta, wie lange hatte sie so gesessen, ohne sich zu rühren? Der Schlaf hatte mir gutgetan. Jetzt war ich viel frischer.
    „Sentachen, tausend Dank, daß du. oh, Sie sind es, Frau Dieters!“
    „Ja, wir haben für ein Weilchen die Plätze getauscht. Senta plaudert mit meinem Mann. Aber jetzt muß ich zurück zu ihm, bald werden wir den Äquator überqueren, und in solch feierlichem Augenblick muß ich ihm unbedingt die Hand halten!“
    „Wie lange habe ich so geschlafen, Frau Dieters?“
    Sie rieb sich lächelnd die Schulter.
    „Oh, etwa ein Stündchen, nach der Steife meiner Schulter zu urteilen!“
    „Sie hätten mich doch wecken sollen!“
    „Ach Kind, ich gönnte Ihnen den Schlaf! Sie sahen so glücklich aus. Sie erinnerten mich so an unser eigenes Mädelchen!“
    Senta kam zurück zu ihrem Platz, und jetzt wurde es lebendig in dem stillen, halbdunklen, langen Raum. Die vier Stewardessen verteilten Gläser und schenkten aus verheißungsvollen Flaschen ein. Dann kam wieder die Stimme im Lautsprecher:
    „Meine Damen und Herren, in wenigen Minuten werden wir den Äquator überfliegen. Die Stewardessen gießen Ihnen jetzt ein Glas Sekt ein, aber bitte noch nicht trinken! Ich gebe Ihnen Bescheid, wenn wir über dem Äquator sind, dann wollen wir anstoßen!“
    Neben uns tauchte eine große, schmale Gestalt auf. Es war Heiko.
    „Darf ich mich zu Ihnen gesellen? In dem großen Augenblick mit Ihnen anstoßen?“
    Er durfte. Der ältere Herr, der auf dem dritten Sitz in unserer Reihe saß, lächelte freundlich:
    „Ich tausche gern meinen Platz mit Ihnen. Mir ist es egal, wo ich sitze. Wo ist Ihr Platz?“
    Heiko führte ihn mit vielen Danksagungen dorthin, und grade als er zurückkam, war der Augenblick da. Der Kapitän sagte „Prost“ und wünschte uns einen schönen Urlaub in Afrika, und wir tranken. Vor uns stand das Ehepaar Dieters auf und stieß mit uns an.
    Heiko sah lächelnd runter in mein Gesicht:
    „Nun, kleines Impalamädchen, sind Sie glücklich?“
    „Ja“, sagte ich leise. „Ich bin nie in meinem Leben so glücklich
    gewesen wie in diesem Augenblick.“

Am Indischen Ozean
    Ich habe gerade nachgelesen, was ich bis jetzt geschrieben habe, und entdeckt, daß ich von diesem Flug gar nicht loskomme. Er ist noch so lebendig in meiner Erinnerung, und ich kann mich schwer von dieser Erinnerung losreißen. Aber schließlich habe ich ja mehr zu erzählen - viel, viel mehr! Also muß ich weiterberichten.
    Es war noch ganz dunkel, als wir in Nairobi ankamen. Nanu -schon fünf Uhr? Meine zeigte erst drei!
    „Sie müssen Ihre Uhr zwei Stunden vorstellen“, erklärte Heiko. „Wir sind jetzt viel weiter östlich, wissen Sie, auf demselben Längengrad wie...“
    „Moskau“, sagte ich.
    „Gut, ausgezeichnet, eins rauf!“
    In der Empfangshalle stand unsere Reiseleiterin, eine energische und freundliche Dame.
    „Bitte, die Fluggäste nach Malindi hierher! Ihre Maschine startet in wenigen Minuten. - Die Fluggäste nach Mombasa nach rechts bitte, ich muß Sie bitten, sich ein paar

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