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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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hatte.
    Autos hupten. Reifen quietschten.
    Sie kam zu dem Schluss, dass Cædmon auf der Straße sicherer als in der Schusslinie war; deshalb fing sie an zu rennen, wobei sie noch einen schnellen Blick über die Schulter warf.

    Wie sie gehofft hatte, entschloss sich der Killer, der nun gezwungen war, zwischen den beiden zu wählen, lieber sie statt Cædmon zu verfolgen.
    Ein Stück vor sich erblickte Edie einen Mann mit einer Schürze, der eine mit Pappkartons beladene Karre vor sich herschob. Eine Sekunde später verschwand er in einem Gebäude. Ohne lange nachzudenken, folgte sie ihm und stellte überrascht fest, dass es sich um eine Einkaufspassage handelte, von der aus mehrere enge Gänge in verschiedene Richtungen führten. Als wäre er in einem großen schwarzen Loch verschwunden, war von dem Lieferanten nirgends etwas zu sehen.
    Ganz anders Padghams Killer, denn der Goliath war ihr in die Einkaufspassage gefolgt.
    Edie zwang ihre Beine, noch schneller zu laufen, und schlitterte um die Ecke in einen verlassenen Korridor. Die Läden, deren dunkle Fenster mit Weihnachtsgirlanden geschmückt waren, waren alle geschlossen. Haustierbedarf. Wohnaccessoires. Schmuck. Lederwaren. Alles flog verschwommen an ihr vorbei.
    Als Edie schwere Schritte direkt hinter sich hörte, packte sie verzweifelt einen Verkaufsständer, der im Türeingang eines geschlossenen Geschenkeladens stand, riss ihn hinter sich zu Boden und rannte weiter.
    Eine Sekunde später hörte sie einen unterdrückten Fluch. Dann ein Krachen. Offensichtlich hatte ihr Verfolger Bekanntschaft mit ihrer kleinen Straßensperre gemacht.
    Gut . Sie hoffte, der Mistkerl hatte sich das Genick gebrochen.
    Als sie aus den Augenwinkeln gerupftes und verschnürtes Geflügel erblickte, rannte sie in diese Richtung. Die Kursänderung führte sie einen anderen Gang entlang, der hell erleuchtet war. Mehrere Geschäfte – ein Gemüsehändler, ein Kaffeeladen und eine Metzgerei – hatten tatsächlich geöffnet, obwohl noch kaum Kunden unterwegs waren. Und die wenigen nahmen keine Notiz von der gehetzten Frau, die an ihnen vorbeirannte.

    Am Rand ihres Bewusstseins nahm sie eine beinahe übelkeiterregende Wolke vermischter Gerüche wahr – Stilton-Käse, gemahlener Kaffee, frisches Fleisch. Als ob hundert Jahre an Gerüchen zu einem einzigartig merkwürdigen Geruch verschmolzen wären. Sie öffnete den Mund und sog gierig einen tiefen Atemzug frischer Luft ein.
    Und prallte frontal in einen pickelgesichtigen, tätowierten Teenager, der eine hölzerne Kiste mit in Eis gekühltem Fisch trug.
    »Blöde Kuh!«, brüllte der Teenager, als schillernder Fisch und weiße Eisbrocken durch die Luft segelten und ihm auf Kopf und Schultern regneten. Sofort folgte eine ausführliche Schimpftirade voll bildhafter Fäkalausdrücke.
    Edie schaffte es, sich auf den Beinen zu halten, und murmelte eine Entschuldigung, während sie davonspurtete. Langsam ließ ihre Kraft nach, und die Muskeln ihrer Beine protestierten bei jeder Bewegung. Und sie brauchte sich nicht umzusehen, um zu wissen, dass ihr Verfolger schnell aufholte, denn der Zusammenstoß mit dem Fischhändler hatte sie beinahe ihren Vorsprung gekostet.
    Keine zehn Meter von sich entfernt erblickte Edie etwas, das wie ein Ausgang aussah. Der Stangengriff, der quer über die Stahltür verlief, verriet, dass es ein Notausgang war. Sie rannte darauf zu, drückte mit beiden Händen die Metallstange herunter und warf sich gegen die Tür, so fest sie konnte.
    Sie schwang auf, und einen Herzschlag später befand Edie sich in einer engen Gasse. Auf einen Blick sah sie, dass keine Menschenseele in Sicht war, nur eine Reihe geparkter Lieferwagen.
    »Denk nicht einmal dran, Miststück!«
    Edie wirbelte herum. In dem Moment, als sie den Mund öffnete, um zu schreien, legte ihr Angreifer ihr eine Hand über den Mund, packte sie mit der anderen an den Haaren und riss sie an sich. Sie prallte gegen seine Brust und versuchte, sich loszureißen, doch er hatte ihre Bewegung vorausgesehen, ließ ihr Haar los und umklammerte ihre Handgelenke. Mit einem boshaften Lächeln riss
er ihr die Arme über den Kopf und zerrte sie daran hoch, sodass sie nur noch auf den Zehenspitzen stand. Da sie kaum eine andere Möglichkeit mehr hatte, versuchte Edie, ihn in die Hand zu beißen, mit der er ihr den Mund zuhielt. Blut strömte ihr in den Mund. Immer noch grinsend schob er sie zwischen zwei geparkte Lieferwagen und stieß sie gegen eine steinerne Wand.
    Da sie

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